Leipzig (ots) -
ADHS - wohl keine psychische Störung wird derzeit öffentlich so stark thematisiert wie die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung. In der Forschung blieb ADHS allerdings lange Zeit unbeachtet. Warum ist das so? Und welche Relevanz hat ADHS bei Erwachsenen - besonders bei Frauen? In einer neuen "Y-History"-Reportage des MDR trifft Reporterin Friederike "Rieke" Franke Betroffene, Expertinnen und Experten, um diesen Fragen auf den Grund zu gehen. Zu sehen ab dem 13. Oktober in der ARD Mediathek.
Zahlreiche Influencerinnen erzählen von ihrer ADHS-Diagnose oder diagnostizieren sich selbst. Jede bzw. jeder vierte Erwachsene in den USA glaubt, von der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung betroffen und bisher nicht diagnostiziert zu sein. Wie kann es sein, dass so viele Menschen eine Störung haben oder glauben, sie zu haben? Eine Störung, die noch vor wenigen Jahrzehnten kaum jemand kannte? Welche Rolle spielt Social Media dabei? Ist ADHS wirklich eine Modediagnose, oder gab es diese unaufmerksamen, hyperaktiven oder impulsiven Menschen schon immer?
Auch "Y-History"-Reporterin Rieke bekommt täglich ADHS-Content in ihre Social-Media-Timelines gespült. Sie glaubt, dass sie kein ADHS hat - doch bei manchen Inhalten erkennt auch sie sich wieder und beginnt nachzudenken. Die 38-jährige Protagonistin Meike hingegen ist sich ihrer Sache relativ sicher: Ihr Leidensdruck ist hoch. Rieke begleitet sie bei ihrer anstehenden Diagnostik und fiebert mit, denn eine Diagnose, die eine medikamentöse Behandlung ermöglichen könnte, wäre für Meike möglicherweise eine Befreiung. Doch hat Meike am Ende wirklich ADHS?
ADHS bei Frauen: hochaktuelles Thema im geschichtlichen Kontext
"Mit dem Thema 'ADHS bei Frauen' greift der Film ein hochaktuelles Thema in typischer 'Y'-Manier auf - engagiert, informiert und absolut auf Augenhöhe mit Protagonistinnen wie mit der Zielgruppe", betont Christina Herßebroick, MDR-Hauptredaktionsleiterin Gesellschaft. Dazu komme der Film zeitlich genau richtig. Denn im Oktober machen Initiativen bundesweit auf die Brisanz dieser Leiden aufmerksam. Und weiter: "Durch den geschichtlichen Kontext stellt 'Y-History' bei diesem Thema zudem die gesellschaftliche Relevanz in einer Art dar, mit deren Erzähltiefe unser ARD-Format hier ein absolutes Alleinstellungsmerkmal hat."
Tatsächlich rückte ADHS bei Erwachsenen erst in den 1980er-Jahren ins Blickfeld der Psychiatrie. Bei Kindern beobachtet man die Symptome schon früher. Dass sie sich bei Frauen anders zeigen können als bei Männern, wurde sogar erst vor wenigen Jahren zum Thema. Das beobachtet auch die ADHS-Expertin und Psychologin Dr. Astrid Neuy-Lobkowicz, die seit Jahren zu ADHS bei Frauen forscht - lange Zeit unbeachtet. Sie betont, wie wichtig Diagnosen sind: Mit den gesundheitlichen und sozialen Problemen, die unbehandeltes ADHS oft mit sich bringt, könne die Lebenserwartung bei Frauen im Durchschnitt um neun Jahre sinken (bei Männern sieben Jahre).
Reporterin Rieke begibt sich auf ihrer Spurensuche noch weiter in die Vergangenheit. Mit dem Psychiatrie-Historiker Prof. Holger Steinberg aus Leipzig blättert sie in Aufzeichnungen alter Nervenärzte um 1900. Gab es Hinweise auf die Symptome der heutigen "Modediagnose ADHS" bei Erwachsenen vielleicht schon damals - und sind sie nur in Vergessenheit geraten? Oder ist ADHS tatsächlich ein Phänomen unserer Zeit?
Pressekontakt:
MDR, Kommunikations- und Mediendesk, Tel.: (0341) 3 00 64 55, E-Mail:
kommunikation-desk@mdr.de
Original-Content von: MDR Mitteldeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/7880/6136346
ADHS - wohl keine psychische Störung wird derzeit öffentlich so stark thematisiert wie die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung. In der Forschung blieb ADHS allerdings lange Zeit unbeachtet. Warum ist das so? Und welche Relevanz hat ADHS bei Erwachsenen - besonders bei Frauen? In einer neuen "Y-History"-Reportage des MDR trifft Reporterin Friederike "Rieke" Franke Betroffene, Expertinnen und Experten, um diesen Fragen auf den Grund zu gehen. Zu sehen ab dem 13. Oktober in der ARD Mediathek.
Zahlreiche Influencerinnen erzählen von ihrer ADHS-Diagnose oder diagnostizieren sich selbst. Jede bzw. jeder vierte Erwachsene in den USA glaubt, von der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung betroffen und bisher nicht diagnostiziert zu sein. Wie kann es sein, dass so viele Menschen eine Störung haben oder glauben, sie zu haben? Eine Störung, die noch vor wenigen Jahrzehnten kaum jemand kannte? Welche Rolle spielt Social Media dabei? Ist ADHS wirklich eine Modediagnose, oder gab es diese unaufmerksamen, hyperaktiven oder impulsiven Menschen schon immer?
Auch "Y-History"-Reporterin Rieke bekommt täglich ADHS-Content in ihre Social-Media-Timelines gespült. Sie glaubt, dass sie kein ADHS hat - doch bei manchen Inhalten erkennt auch sie sich wieder und beginnt nachzudenken. Die 38-jährige Protagonistin Meike hingegen ist sich ihrer Sache relativ sicher: Ihr Leidensdruck ist hoch. Rieke begleitet sie bei ihrer anstehenden Diagnostik und fiebert mit, denn eine Diagnose, die eine medikamentöse Behandlung ermöglichen könnte, wäre für Meike möglicherweise eine Befreiung. Doch hat Meike am Ende wirklich ADHS?
ADHS bei Frauen: hochaktuelles Thema im geschichtlichen Kontext
"Mit dem Thema 'ADHS bei Frauen' greift der Film ein hochaktuelles Thema in typischer 'Y'-Manier auf - engagiert, informiert und absolut auf Augenhöhe mit Protagonistinnen wie mit der Zielgruppe", betont Christina Herßebroick, MDR-Hauptredaktionsleiterin Gesellschaft. Dazu komme der Film zeitlich genau richtig. Denn im Oktober machen Initiativen bundesweit auf die Brisanz dieser Leiden aufmerksam. Und weiter: "Durch den geschichtlichen Kontext stellt 'Y-History' bei diesem Thema zudem die gesellschaftliche Relevanz in einer Art dar, mit deren Erzähltiefe unser ARD-Format hier ein absolutes Alleinstellungsmerkmal hat."
Tatsächlich rückte ADHS bei Erwachsenen erst in den 1980er-Jahren ins Blickfeld der Psychiatrie. Bei Kindern beobachtet man die Symptome schon früher. Dass sie sich bei Frauen anders zeigen können als bei Männern, wurde sogar erst vor wenigen Jahren zum Thema. Das beobachtet auch die ADHS-Expertin und Psychologin Dr. Astrid Neuy-Lobkowicz, die seit Jahren zu ADHS bei Frauen forscht - lange Zeit unbeachtet. Sie betont, wie wichtig Diagnosen sind: Mit den gesundheitlichen und sozialen Problemen, die unbehandeltes ADHS oft mit sich bringt, könne die Lebenserwartung bei Frauen im Durchschnitt um neun Jahre sinken (bei Männern sieben Jahre).
Reporterin Rieke begibt sich auf ihrer Spurensuche noch weiter in die Vergangenheit. Mit dem Psychiatrie-Historiker Prof. Holger Steinberg aus Leipzig blättert sie in Aufzeichnungen alter Nervenärzte um 1900. Gab es Hinweise auf die Symptome der heutigen "Modediagnose ADHS" bei Erwachsenen vielleicht schon damals - und sind sie nur in Vergessenheit geraten? Oder ist ADHS tatsächlich ein Phänomen unserer Zeit?
Pressekontakt:
MDR, Kommunikations- und Mediendesk, Tel.: (0341) 3 00 64 55, E-Mail:
kommunikation-desk@mdr.de
Original-Content von: MDR Mitteldeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/7880/6136346
© 2025 news aktuell