BERLIN/SOFIA (dpa-AFX) - Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) setzt darauf, dass die islamistische Hamas in Zukunft keinerlei Rolle mehr im Gazastreifen spielt. Die Terrororganisation müsse entwaffnet werden, sie dürfe keinen politischen Einfluss mehr haben, sagte der CDU-Politiker am Abend im ARD-"Brennpunkt". "Und das wird die Aufgabe der Palästinenser sein, dass sie sich lossagen von dieser Organisation."
Die Hamas bedeute "Terror pur", so Wadephul. Die Hamas sei aber auch eine Ideologie. Menschen würden in die Radikalität getrieben, wenn sie keine Aussicht auf eine Zukunft hätten. "Deswegen müssen wir jetzt Wege eröffnen, dass Palästinenser dort leben können, dass sie eine Chance haben, einen eigenen Staat irgendwann zu haben." Die Voraussetzung sei, dass sich die Palästinenser von der Hamas emanzipierten und zu einer neuen Form der Zusammenarbeit fänden.
Wadephul sprach von einem historischen Moment, der sehr viel mehr bedeute als einen Waffenstillstand. Zum ersten Mal würden sich alle in der Region zu dem Ziel bekennen, zu einem friedlichen Miteinander zu kommen. Die arabischen Staaten hätten der Hamas die Unterstützung entzogen und eine Verständigung mit Israel in Aussicht gestellt. Nun gebe es "zum ersten Mal eine Gesamtsituation, dass Israel und seine Nachbarn dem Grunde nach dasselbe wollen, nämlich in Frieden und Sicherheit und in einem Ausgleich zusammen dort leben"./wn/DP/he