Im Bereich der Private Markets gibt es einen neuen Trend: Mehr und mehr Investoren, die inzwischen vertraut geworden sind mit "klassischen" Private-Markets-Investments wie Private Equity, Private Debt oder Infrastruktur, werfen auch einen Blick in die Welt hinter diese Klassiker. "Viele Investoren haben ihre Private-Markets-Portfolien bereits diversifiziert", sagt Nicola Schierz von Mercer. Wachsendes Interesse sieht die Investmentexpertin speziell bei Cat Bonds, den so genannten "Katastrophenanleihen", sowie bei "Structured Credit" und Rohstoffen. Der Vorzug von Cat Bonds? "Cat Bonds korrelieren so gut wie überhaupt nicht mit dem Kapitalmarkt", erklärt Schierz im Gespräch mit FINANCE-TV. "Die Investoren agieren hier eher wie eine Art Versicherer für das Eintreten bestimmter katastrophaler Ereignisse, zum Beispiel Wirbelstürme oder Überflutungen." Aktiv seien in diesem Bereich bislang eher große Pensionsfonds und Family Offices, "aber Cat Bonds werden jetzt auch bei anderen Investoren beliebter". Doch Schierz formuliert auch eine Warnung an Neueinsteiger: "Weil Investoren mit Cat Bonds auch ihr ganzes eingesetztes Kapital verlieren können, ist eine gewisse Risikotragfähigkeit angezeigt." Die Anlageklasse "Structured Credit" enthält vor allem Kreditverbriefungen, beispielsweise in Form von CLOs (Collateralized Loan Obligations). Der Vorteil? "Das gibt den Investoren viele Möglichkeiten, die Kreditrisiken in ihrem Portfolio gezielt zu steuern - vorausgesetzt, sie verstehen, was für Kreditrisiken genau in welchen CLOs enthalten sind", sagt Schierz. Bei den Rohstoffen hingegen locken die Chancen, in vergleichsweise liquiden Märkten von den dort vorherrschenden hohen Preisschwankungen profitieren zu können. Welche Unterschiede diese "Exoten" zu eher klassischen alternativen Anlagen aufweisen, allen voran in Sachen Liquidität, Kosten und Anlagehorizont, und welche Kenntnisse Investoren mitbringen sollten, bevor sie dort Kapital investieren, beantwortet Nicola Schierz bei FINANCE-TV.