Baierbrunn (ots) -
Das Ziel lautet: mindestens 130 Jahre alt werden - und dabei fast bis zum letzten Atemzug fit zu bleiben. Longevity, zu Deutsch Langlebigkeit, ist ein Trend, dem immer mehr Menschen folgen. Die Longevity-Bewegung will ihr Ziel durch konsequente Optimierung von praktisch allem erreichen, was für ein langes Leben relevant sein könnte: Ernährung, Bewegung und Schlaf, Muskelmasse, Hormonstatus und Sauerstoffversorgung und schließlich auch geistige Ausgeglichenheit und soziale Kontakte nach Plan. Was ist dran an Longevity? Das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" hat nachgefragt.
Altersbild bestimmt, wie lange wir leben
Das Superfood Kurkumin, das angeblich lebensverlängernde Spermidin, Vitamin C, Bakterien, die das Mikrobiom im Darm beeinflussen, Nahrungsergänzungsmittel mit dem Energiebooster NAD+: Auf dem Weg zum vermeintlich langen Leben schwören die Fans von Longevity auf eine Palette von teils zweifelhaften Präparaten und Anwendungen.
Aber: Wie lange wir leben, das wird maßgeblich von unserem Altersbild bestimmt, sagt die Gesundheitspsychologin Prof. Dr. Verena Klusmann von der Hochschule Furtwangen. Wie das zur Longevity-Bewegung passt, an der auch jüngere Menschen teilnehmen? "Wenn man in jungen Jahren oder mittlerem Alter schon alles tut, um in 40, 50 Jahren, also sehr viel später, noch zu leben und fit zu sein - dann spricht das für eine große Angst vor dem Alter, so, wie man es kennengelernt hat. Also für ein negatives Altersbild", erklärt Klusmann. Die Forschung habe gezeigt, dass eine negative Vorstellung vom Alter das Risiko für Demenz, Herzinfarkt, Schlaganfall erhöhe.
Enttäuschung bei Longevity-Fans unvermeidbar
Sich zu bewegen und sich gesund zu ernähren, wie das die Anhänger des Longevity-Trends tun, ist aus Sicht von Klusmann zwar wichtig und gut. Aber wer sein Leben nur noch taktet und kontrolliert, um später einem bestimmten Bild vom Alter nicht entsprechen zu müssen, um nicht gebrechlich und bedürftig zu werden: Diese Menschen setzen sich einem enormen psychischen Druck aus. "Sie haben eher Schwierigkeiten, ihr Leben zu genießen und ein Stück weit das anzunehmen, was uns als Schicksal nun mal zuteilwird - dass wir altern und sterben", unterstreicht Verena Klusmann gegenüber der "Apotheken Umschau".
Dabei ist es grundsätzlich nicht falsch, vom Alter etwas Gutes zu erwarten, sagt die Forscherin. Aber erstens sei die Idee, dass das Alter natürlicherweise nur aus Krankheit und Gebrechlichkeit bestehen würde, falsch. Wir werden ohnehin schon sehr alt, und nur ein Teil dieses hohen Alters ist von Krankheit geprägt. Zweitens würden die Longevity-Jünger, die Falten und Einschränkungen verhindern wollen, irgendwann zwangsläufig enttäuscht, so Klusmann. Weil sie merken, dass auch Fitnesstropfen, Behandlungen mit reinem Sauerstoff oder andere vermeintliche Allzweckwaffen das Altern nicht aufhalten können.
Diese Meldung ist nur mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei. Das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" 10B/2025 ist aktuell in den meisten Apotheken erhältlich. Viele weitere interessante Gesundheits-News gibt es unter https://www.apotheken-umschau.de sowie auf Facebook (https://www.facebook.com/Apotheken.Umschau/), Instagram (https://www.instagram.com/apotheken_umschau/) und YouTube (https://www.youtube.com/c/apothekenumschautv).
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Das Ziel lautet: mindestens 130 Jahre alt werden - und dabei fast bis zum letzten Atemzug fit zu bleiben. Longevity, zu Deutsch Langlebigkeit, ist ein Trend, dem immer mehr Menschen folgen. Die Longevity-Bewegung will ihr Ziel durch konsequente Optimierung von praktisch allem erreichen, was für ein langes Leben relevant sein könnte: Ernährung, Bewegung und Schlaf, Muskelmasse, Hormonstatus und Sauerstoffversorgung und schließlich auch geistige Ausgeglichenheit und soziale Kontakte nach Plan. Was ist dran an Longevity? Das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" hat nachgefragt.
Altersbild bestimmt, wie lange wir leben
Das Superfood Kurkumin, das angeblich lebensverlängernde Spermidin, Vitamin C, Bakterien, die das Mikrobiom im Darm beeinflussen, Nahrungsergänzungsmittel mit dem Energiebooster NAD+: Auf dem Weg zum vermeintlich langen Leben schwören die Fans von Longevity auf eine Palette von teils zweifelhaften Präparaten und Anwendungen.
Aber: Wie lange wir leben, das wird maßgeblich von unserem Altersbild bestimmt, sagt die Gesundheitspsychologin Prof. Dr. Verena Klusmann von der Hochschule Furtwangen. Wie das zur Longevity-Bewegung passt, an der auch jüngere Menschen teilnehmen? "Wenn man in jungen Jahren oder mittlerem Alter schon alles tut, um in 40, 50 Jahren, also sehr viel später, noch zu leben und fit zu sein - dann spricht das für eine große Angst vor dem Alter, so, wie man es kennengelernt hat. Also für ein negatives Altersbild", erklärt Klusmann. Die Forschung habe gezeigt, dass eine negative Vorstellung vom Alter das Risiko für Demenz, Herzinfarkt, Schlaganfall erhöhe.
Enttäuschung bei Longevity-Fans unvermeidbar
Sich zu bewegen und sich gesund zu ernähren, wie das die Anhänger des Longevity-Trends tun, ist aus Sicht von Klusmann zwar wichtig und gut. Aber wer sein Leben nur noch taktet und kontrolliert, um später einem bestimmten Bild vom Alter nicht entsprechen zu müssen, um nicht gebrechlich und bedürftig zu werden: Diese Menschen setzen sich einem enormen psychischen Druck aus. "Sie haben eher Schwierigkeiten, ihr Leben zu genießen und ein Stück weit das anzunehmen, was uns als Schicksal nun mal zuteilwird - dass wir altern und sterben", unterstreicht Verena Klusmann gegenüber der "Apotheken Umschau".
Dabei ist es grundsätzlich nicht falsch, vom Alter etwas Gutes zu erwarten, sagt die Forscherin. Aber erstens sei die Idee, dass das Alter natürlicherweise nur aus Krankheit und Gebrechlichkeit bestehen würde, falsch. Wir werden ohnehin schon sehr alt, und nur ein Teil dieses hohen Alters ist von Krankheit geprägt. Zweitens würden die Longevity-Jünger, die Falten und Einschränkungen verhindern wollen, irgendwann zwangsläufig enttäuscht, so Klusmann. Weil sie merken, dass auch Fitnesstropfen, Behandlungen mit reinem Sauerstoff oder andere vermeintliche Allzweckwaffen das Altern nicht aufhalten können.
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