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Der Windkraftriese Nordex überrascht mit einem Auftragsplus von 26 Prozent im dritten Quartal und setzt damit seinen Erfolgskurs fort.
Im Neugeschäft liegt das Unternehmen deutlich über den Erwartungen der Analysten. Die Aktie hat sich seit Jahresbeginn bereits deutlich nach oben entwickelt und notiert nahe einem neuen Mehrmonatshoch. Doch die Meinungen der Experten gehen etwas auseinander. Während Citigroup und Deutsche Bank weiter zum Kauf raten, warnt die kanadische Bank RBC vor Gegenwind. Die spannende Frage lautet: Kann der Windkraftbauer die hohen Erwartungen auch in Zukunft erfüllen? Die nächsten Quartalszahlen am 4. November könnten Klarheit bringen.
Starke Zahlen setzen Akzente
Nordex erzielte im dritten Quartal starke Ergebnisse. Das Neugeschäft stieg um über 20 Prozent auf 2,17 Gigawatt. Damit übertraf Nordex die Analystenschätzungen von knapp 2 Gigawatt. In den ersten neun Monaten erreichte das Auftragsvolumen fast 7 Gigawatt. Das bedeutet ein Plus von über 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Konzernchef Jose Luis Blanco äußerte sich optimistisch über die positive Entwicklung. Besonders interessant ist die Preisentwicklung. Der durchschnittliche Verkaufspreis pro Megawatt stieg leicht auf 0,93 Millionen Euro. Das zeigt, dass Nordex nicht blind auf Wachstum setzt, sondern auch auf seine Margen achtet. In einem hart umkämpften Markt ist das ein wichtiges Signal. Die geografische Streuung wird immer breiter. Großaufträge kamen aus Nordamerika mit 236 Megawatt, aus der Ukraine mit 189 Megawatt und aus Deutschland mit 126 Megawatt.

Charttechnik
Mit einem Kursplus von knapp 100 Prozent seit Jahresbeginn gehört das Papier zu den absoluten Überfliegern im deutschen Aktienmarkt. Das Mehrmonatshoch liegt bei 24,58 Euro und wurde erst kürzlich markiert. Die Dynamik ist beeindruckend. Allerdings zeigt sich die Aktie zuletzt auch anfällig für Schwankungen. Das ist typisch vor wichtigen Quartalszahlen. Der Bereich bis 21,50 Euro stellt eine wichtige Unterstützungszone dar. Nach oben hin sehen wir Kurspotenzial bis in den Bereich von 26 bis 28 Euro. Die Citigroup hat ihr Kursziel bereits von 22 auf 26,50 Euro angehoben. Analyst Vivek Midha betont, dass die Dynamik bei Aufträgen und Margen positiv bleibe. Auch die Gewinnschätzungen hätten weiteres Potenzial nach oben. Der Trend zeigt klar nach oben, solange die Unterstützung hält.
Was tun?
Die fundamentalen Daten sprechen eine klare Sprache. Das Unternehmen wächst stark und behauptet seine Position im internationalen Wettbewerb. Die Auftragsbücher sind prall gefüllt. Die Energiewende bleibt ein Megatrend, der Nordex weiter antreiben dürfte. Charttechnisch hat sich ein klarer Aufwärtstrend etabliert. Die Verdoppelung seit Jahresbeginn zeigt die Stärke des Papiers. Allerdings gibt es auch Fragezeichen. RBC warnt vor einer Abschwächung des deutschen Marktes ab Mitte 2026. Die hohe Bewertung nach der starken Kursrally könnte anfällig für Rücksetzer sein. Die Quartalszahlen am 4. November werden wichtige Hinweise liefern. Anleger mit langfristigem Horizont finden hier eine spannende Wachstumsstory im Bereich der erneuerbaren Energien. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, wartet die finalen Quartalsergebnisse ab. Gestaffelte Kauflimite bis runter zu 21,50 Euro könnten einen guten Einstiegsschnittkurs bieten. Das Kursziel von 26 bis 28 Euro erscheint derzeit realistisch.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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