DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Staatsschulden im Euroraum steigen 2024 auf 87,1 Prozent
Die Staatsschulden in der Eurozone sind im Jahr 2024 leicht gestiegen. Der öffentliche Schuldenstand erhöhte sich gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf 87,1 von 87,0 Prozent im Vorjahr, wie die Statistikbehörde Eurostat meldete. In absoluten Zahlen stieg der Schuldenberg auf 15,231 von 14,663 Billionen Euro. In der EU-27 stieg die Staatsschuldenquote auf 80,7 von 80,5 Prozent entsprechend 18,015 nach 17,257 Billionen Euro.
EZB/Lane: Schwache Kreditvergabe macht Geldpolitik weniger wirksam
Die Kreditvergabe an Unternehmen und private Haushalte des Euroraums ist nach Aussage von Philip Lane, Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), im historischen Vergleich schwach, was die Übertragung der lockeren Geldpolitik in die Realwirtschaft hemmt. Zwar sagte Lane in einer EZB-Konferenz, dass die geldpolitische Transmission "insgesamt reibungslos" funktioniere, doch führte er in einer Rede im Rahmen einer EZB-Konferenz vor allem Probleme auf.
Japans Premierministerin ernennt Katayama zur Finanzministerin
Japans neue Premierministerin hat Satsuki Katayama zur ersten Finanzministerin des Landes ernannt, ein Schritt, der Erwartungen an eine expansivere Finanzpolitik schüren dürfte. Nur wenige Stunden nach ihrer Ernennung zur ersten Premierministerin in der Geschichte Japans ernannte Sanae Takaichi die 66-jährige Katayama in diese politische Schlüsselposition. Als ehemalige erfahrene Bürokratin gilt Katayama als Befürworterin des proaktiven finanzpolitischen Kurses der neuen Regierung.
Japans neuer Premierministerin droht Inflationsproblem
Japans neue Premierministerin Sanae Takaichi könnte bei der Bewältigung der Inflationsprobleme auf Schwierigkeiten stoßen, da sie eine reibungslose Zusammenarbeit mit ihrem neuen Koalitionspartner, der Japan Innovation Party (JIP), anstrebt, die sich den Maßnahmen der Regierungspartei wie Barauszahlungen widersetzt hat. "In Wirklichkeit verfügen weder die LDP noch die JIP über wirksame politische Instrumente, die auf eine breite Schicht von Haushalten abzielen und von denen schnelle Ergebnisse erwartet werden können," meint Hideo Kumano, Ökonom beim Dai-ichi Life Research Institute.
Japans Wirtschaftslobby drängt neue Premierministerin zu Strukturreformen
Der Keidanren, Japans größter Wirtschaftsverband, fordert die neue Premierministerin Sanae Takaichi auf, schnell strukturelle Probleme anzugehen, wie eine umfassende Reform der Steuer-, Finanz- und Sozialversicherungssysteme, eine Neugestaltung des Arbeitsmarktes und eine Verbesserung der Corporate Governance. "Wir hoffen, dass die neue Regierung diese verschiedenen Herausforderungen mit Nachdruck angehen wird", schreibt der Vorsitzende des Keidanren, Yoshinobu Tsutsui, in einer Erklärung.
BoJ-Zinserhöhung in den kommenden Monaten scheint gerechtfertigt
Eine Leitzinserhöhung der Bank of Japan (BoJ) in den kommenden Monaten scheint gerechtfertigt, schreibt Masamichi Adachi, Chefvolkswirt für Japan bei UBS Global Research, in einem Kommentar. Der Realzins in Japan sei tief negativ, was zu sehr akkommodierenden Finanzierungsbedingungen führe, meint er. Die Inflationsdynamik scheine die Ansicht zu stützen, dass die Zentralbank die akkommodierende Geldpolitik zurückfahren sollte, sagt er und verweist auf die geschätzten langfristigen Inflationserwartungen, die ohne Unterbrechung in Richtung 2,0 Prozent stiegen.
DJG/DJN/apo
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October 21, 2025 07:30 ET (11:30 GMT)
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