
© Foto: 2025 Heidelberger Druckmaschinen AG
Die Aktie von Heidelberger Druckmaschinen hat turbulente Wochen hinter sich.
Trotz spektakulärer Großaufträge aus China kämpft der Kurs mit Rücksetzern. Doch genau jetzt könnte sich das Blatt wenden. Die Charttechnik deutet auf neues Aufwärtspotenzial hin. Manche Marktteilnehmer und Charttechniker sehen Kursziele von 2,50 Euro und perspektivisch sogar die 3-Euro-Marke als möglich an. Der Maschinenbauer aus dem SDAX hat seine Hausaufgaben gemacht. Das Werk in Shanghai läuft auf Hochtouren und liefert Rekordergebnisse. Die Digitaldruck-Strategie zahlt sich aus. Die entscheidenden Quartalszahlen stehen vor der Tür. Am 12. November wird sich zeigen, ob der operative Erfolg auch in den Bilanzen ankommt.
Shanghai wird zur Erfolgsgeschichte
Das chinesische Werk entwickelt sich zum echten Wachstumsmotor für Heidelberger Druck. Die Zahlen aus dem Geschäftsjahr 2024/25 können sich sehen lassen. Rund 1.500 Druckwerke wurden in Shanghai montiert. Das ist ein neuer Rekord für den Standort. Die Exportquote liegt bei 40 Prozent. Die Maschinen gehen in 70 Länder weltweit. Seit der Eröffnung vor 20 Jahren hat Shanghai über 16.000 Druck- und Lackierwerke produziert. Auf einer riesigen Gesamtfläche arbeiten 600 Mitarbeiter in mehreren Montagehallen. Der chinesische Markt ist für Heidelberger strategisch entscheidend. Fast 50 Prozent der chinesischen Druckindustrie entfällt auf Verpackungen und Etiketten. Hier hält Heidelberger einen beeindruckenden Marktanteil von rund 50 Prozent bei modernen Bogenoffsetsystemen. Der jüngste Großauftrag von Shengda Printing unterstreicht diese Position. Zehn hochmoderne Jetfire-50-Digitaldrucksysteme gehen an den langjährigen Partner. Das Unternehmen wickelt täglich bis zu 80.000 Aufträge über das Internet ab.
Die Zahlen müssen jetzt liefern
Trotz der operativen Erfolge steht die Aktie unter Druck. Gewinnmitnahmen im Rüstungssektor haben für Belastung gesorgt. Seit dem angekündigten Einstieg in die Verteidigungsindustrie im Juli war die Aktie stark gestiegen. Die Euphorie ist wieder verflogen. Die Aktie rutschte auf rund 2 Euro ab. Vom Jahreshoch bei 2,80 Euro ist der Kurs mittlerweile deutlich entfernt. Der Umsatz hat sich im ersten Quartal 2025/26 leicht erholt. Langfristig betrachtet bleibt er aber rückläufig. Beim Gewinn sieht es ähnlich aus. Die Erholung ist spürbar, aber das Niveau von vor 2 Jahren ist noch weit entfernt.

Charttechnik
Nach der starken Rally im Sommer folgte eine deutliche Konsolidierung. Die 50-Tage-Linie bei 2,07 Euro hat zuletzt als Unterstützung gedient. Die entscheidende Unterstützungszone liegt zwischen 1,85 und 2,15 Euro. Hält dieser Bereich, könnte eine neue Aufwärtsbewegung starten. Das nächste Hindernis wäre dann die Kurslücke bei etwa 2,30 Euro. Ein Durchbruch würde den Weg in Richtung 2,50 Euro ebnen. Mittelfristig sind sogar Kurse um 3 Euro denkbar. Die technischen Indikatoren zeigen derzeit noch Schwäche. Sollte die Aktie unter 1,85 Euro fallen, droht weiterer Druck. Umgekehrt könnte ein stabiler Halt über 1,90 Euro spekulativen Käufern neue Chancen bieten. Die Jahresperformance von über 100 Prozent zeigt, welches Potenzial in dem Papier steckt.
Ausgewogene Chance mit kalkulierbarem Risiko
Die operativen Erfolge in China sind beeindruckend. Das Werk in Shanghai liefert Rekorde. Die Digitaldruck-Strategie funktioniert. Der chinesische Markt wächst weiter. Gleichzeitig bietet der Einstieg ins Rüstungsgeschäft zusätzliches Potenzial. Die fundamentalen Zahlen zeigen erste Erholungstendenzen. Die Gewinnmarge muss aber noch deutlich steigen. Charttechnisch befindet sich die Aktie an einem möglichen Wendepunkt. Die Unterstützung um 1,85 - 1,90 Euro muss halten. Gelingt das, sind Kurse von 2,50 Euro und mittelfristig 3 Euro realistisch. Für risikofreudige Anleger bietet sich eine spekulative Chance. Ein Stopp-Loss unter 1,85 Euro begrenzt das Risiko nach unten. Die Quartalszahlen am 12. November werden wegweisend sein. Die aktuelle Bewertung lässt Spielraum nach oben. Die Kombination aus China-Erfolgen, Digitalstrategie und Rüstungsfantasie macht die Story spannend. Wer Geduld mitbringt und Schwankungen aushält, könnte mittelfristig belohnt werden.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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