Ismaning/München (ots) -
- Als grösster gesellschaftlicher Nutzen wird ein Gewinn an Mobilität für benachteiligte Gruppen gesehen (62 Prozent).
- Autofahrer:innen mit praktischer Erfahrung mit der Technik stehen dem autonomen Fahren positiv gegenüber (39 Prozent).
- Es bestehen noch grosse Zweifel an der Reife der Technologie in kritischen Verkehrssituation (70 Prozent).
- Über 81 Prozent der Befragten wollen Kontrolle über das Fahrzeug behalten.
Im Rahmen des diesjährigen 13. Allianz Motor Day hat die Allianz Versicherung eine internationale repräsentative Befragung* in sieben europäischen Ländern zum Thema autonomes Fahren durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen ein ambivalentes Stimmungsbild: Während ein Grossteil der Befragten den persönlichen Komfortgewinn hervorhebt, bestehen gleichzeitig erhebliche Vorbehalte gegenüber der Reife der Technologie. Mehr als die Hälfte der Befragten (55 Prozent) glaubt, dass automatisierte Fahrzeuge mindestens genauso sicher sind wie menschliche Fahrer:innen. Dennoch geben mehr als Zweidrittel der Befragten an, dass es für sie entscheidend ist, die Möglichkeit zu haben, jederzeit die Kontrolle zu übernehmen. "Überraschenderweise steht ein potenzieller Sicherheitsgewinn durch automatisiertes Fahren für die Schweizer Befragten nicht im Vordergrund (31 Prozent). Der grösste gesellschaftliche Nutzen wird in der erhöhten Mobilität für benachteiligte Gruppen erwartet (62 Prozent)", erklärt Cédric Wiederkehr, Leiter Automotive & Retail Allianz Suisse.
Umfrageergebnisse für die Schweiz: Komfort im Vordergrund
In der Schweiz erwarten die meisten Befragten durch autonomes Fahren vor allem Stressreduktion im Verkehr (44 Prozent) und die Möglichkeit, sich während der Fahrt anderen Tätigkeiten zuwenden zu können (42 Prozent). Eigene Erfahrungen sind jedoch kaum vorhanden. Insgesamt gibt weniger als die Hälfte der Befragten (37 Prozent) an, mit dem Thema autonomes Fahren oder dessen Vorstufen vertraut zu sein. Bei vielen Befragten bestehen Zweifel am Reifegrad der autonomen Systeme. "Zwar glauben mehr als die Hälfte der Befragten in der Schweiz, dass autonome Fahrzeuge mindestens genauso sicher oder sogar sicherer sind als menschliche Fahrer. Dennoch bezweifeln 70 Prozent, dass die Technologie bei der Bewältigung von kritischen Fahrsituationen derzeit bereits ausgereift ist", erklärt Christian Sahr, Leiter des Allianz Zentrum für Technik (AZT). Dazu kommt die teilweise negative Berichterstattung in den Medien. Unfälle mit autonomen Fahrzeugen schaffen es sofort in die Schlagzeilen. Das prägt die Wahrnehmung, während die vielen sicheren Fahrten kaum erwähnt werden. "Die Befragung verdeutlicht, dass in der Schweizer Bevölkerung noch grosse Unsicherheit bezüglich des autonomen Fahrens herrscht. Es besteht ein hoher Aufklärungsbedarf, auch in Bezug auf Deckungslücken seitens Versicherungen. Erstaunlicherweise stehen Sicherheitsgewinne jedoch nicht im Vordergrund (31 Prozent)", sagt Cédric Wiederkehr, Leiter Automotiv & Retail Allianz Suisse.
Kontrollmöglichkeit entscheidend
Die Umfrage zeigt deutlich: 81 Prozent der Befragten finden es wichtig oder sehr wichtig, beim autonomen Fahren jederzeit selbst wieder die Kontrolle über das Auto übernehmen zu können. "Die Ergebnisse machen deutlich, dass Vertrauen in autonomes Fahren nicht allein von der Technik abhängt, sondern auch von der psychologischen Dimension der Kontrolle", so Michael Praxenthaler, Verkehrspsychologe am Allianz Zentrum für Technik (AZT) und Autor der Umfrage. "Dieses Misstrauen entsteht weniger durch eigene Erfahrungen, sondern vor allem durch psychologische Faktoren: fehlende Vertrautheit mit der Technologie, die Angst vor Kontrollverlust, Schlagzeilen zu Einzelfällen und eine generelle Tendenz, unbekannte Risiken zu überschätzen."
Vertrauen schaffen durch Kommunikation und Aufklärung
Für die Akzeptanz braucht es daher nicht nur eine technische Weiterentwicklung, sondern auch Kommunikation, Transparenz und positive Alltagserfahrungen, die Vertrauen schaffen. Das zeigt sich auch in der Befragung: "Über die Hälfte (60 Prozent) der Befragten bewerten Fahrzeuge mit Level 2 Ausstattung positiv bis sehr positiv, wenn sie diese Fahrzeuge bereits nutzen konnten", erläutert Wiederkehr. "Nur 10 Prozent stehen der Technik negativ gegenüber. Wer es kennt, vertraut den Systemen. Diejenigen, die es nicht kennen, sind skeptisch. Dabei wissen viele nicht, dass sie schon Level 2 täglich nutzen", so Wiederkehr.
In den kommenden Jahren wird erwartet, dass bis 2030 rund 45 Prozent der Neuwagen Level 3 fähig sein werden. Die Schweiz ist schon sehr sicher im Strassenverkehr, dennoch hat teil- und vollautonomes Fahren das Potential auch die Schweizer Unfallstatistik massiv zu verbessern.
Weitere Informationen zum 13. Allianz Motor Day und eine Video-Aufzeichnung der Veranstaltung finden Sie unter Aufzeichnung (https://live.techcast.cloud/en/events-public/oMIyj9S0uL1D/13th-allianz-motor-day) und Infos (https://www.allianz.com/en/press/topics/allianz-motor-day-abc.html) (abrufbar nach Ende der Veranstaltung).
Weitere Presseinformationen der Allianz Versicherungs-AG finden Sie auf dem Internetportal Mitteilungen | Allianz. (https://www.allianz.de/presse/mitteilungen/)
*Repräsentative Online-Erhebung der Allianz von 8.464 Personen über 18 Jahre (95 Prozent mit Führerschein) im Jahr 2025 in Deutschland (N=1.215), Italien (N=1.206), Frankreich (N=1.207), Großbritannien (N=1.214), Österreich (1.207), Schweiz (1.206) und Tschechische Republik (N=1.209) durch die Allianz Marktforschungsexperten der DrivenBy GmbH und das Allianz Zentrum für Technik (AZT). Alle Ergebnisse haben wir in einem Report zusammengefasst, den wir Ihnen gerne in elektronischer Fassung zusenden.
Pressekontakt:
Für weitere Auskünfte:
Allianz Suisse
Nadine Schumann, Tel. +41 (0) 58 358 84 14, press@allianz.ch
Original-Content von: Allianz Suisse, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.ch/de/pm/100008591/100936214
- Als grösster gesellschaftlicher Nutzen wird ein Gewinn an Mobilität für benachteiligte Gruppen gesehen (62 Prozent).
- Autofahrer:innen mit praktischer Erfahrung mit der Technik stehen dem autonomen Fahren positiv gegenüber (39 Prozent).
- Es bestehen noch grosse Zweifel an der Reife der Technologie in kritischen Verkehrssituation (70 Prozent).
- Über 81 Prozent der Befragten wollen Kontrolle über das Fahrzeug behalten.
Im Rahmen des diesjährigen 13. Allianz Motor Day hat die Allianz Versicherung eine internationale repräsentative Befragung* in sieben europäischen Ländern zum Thema autonomes Fahren durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen ein ambivalentes Stimmungsbild: Während ein Grossteil der Befragten den persönlichen Komfortgewinn hervorhebt, bestehen gleichzeitig erhebliche Vorbehalte gegenüber der Reife der Technologie. Mehr als die Hälfte der Befragten (55 Prozent) glaubt, dass automatisierte Fahrzeuge mindestens genauso sicher sind wie menschliche Fahrer:innen. Dennoch geben mehr als Zweidrittel der Befragten an, dass es für sie entscheidend ist, die Möglichkeit zu haben, jederzeit die Kontrolle zu übernehmen. "Überraschenderweise steht ein potenzieller Sicherheitsgewinn durch automatisiertes Fahren für die Schweizer Befragten nicht im Vordergrund (31 Prozent). Der grösste gesellschaftliche Nutzen wird in der erhöhten Mobilität für benachteiligte Gruppen erwartet (62 Prozent)", erklärt Cédric Wiederkehr, Leiter Automotive & Retail Allianz Suisse.
Umfrageergebnisse für die Schweiz: Komfort im Vordergrund
In der Schweiz erwarten die meisten Befragten durch autonomes Fahren vor allem Stressreduktion im Verkehr (44 Prozent) und die Möglichkeit, sich während der Fahrt anderen Tätigkeiten zuwenden zu können (42 Prozent). Eigene Erfahrungen sind jedoch kaum vorhanden. Insgesamt gibt weniger als die Hälfte der Befragten (37 Prozent) an, mit dem Thema autonomes Fahren oder dessen Vorstufen vertraut zu sein. Bei vielen Befragten bestehen Zweifel am Reifegrad der autonomen Systeme. "Zwar glauben mehr als die Hälfte der Befragten in der Schweiz, dass autonome Fahrzeuge mindestens genauso sicher oder sogar sicherer sind als menschliche Fahrer. Dennoch bezweifeln 70 Prozent, dass die Technologie bei der Bewältigung von kritischen Fahrsituationen derzeit bereits ausgereift ist", erklärt Christian Sahr, Leiter des Allianz Zentrum für Technik (AZT). Dazu kommt die teilweise negative Berichterstattung in den Medien. Unfälle mit autonomen Fahrzeugen schaffen es sofort in die Schlagzeilen. Das prägt die Wahrnehmung, während die vielen sicheren Fahrten kaum erwähnt werden. "Die Befragung verdeutlicht, dass in der Schweizer Bevölkerung noch grosse Unsicherheit bezüglich des autonomen Fahrens herrscht. Es besteht ein hoher Aufklärungsbedarf, auch in Bezug auf Deckungslücken seitens Versicherungen. Erstaunlicherweise stehen Sicherheitsgewinne jedoch nicht im Vordergrund (31 Prozent)", sagt Cédric Wiederkehr, Leiter Automotiv & Retail Allianz Suisse.
Kontrollmöglichkeit entscheidend
Die Umfrage zeigt deutlich: 81 Prozent der Befragten finden es wichtig oder sehr wichtig, beim autonomen Fahren jederzeit selbst wieder die Kontrolle über das Auto übernehmen zu können. "Die Ergebnisse machen deutlich, dass Vertrauen in autonomes Fahren nicht allein von der Technik abhängt, sondern auch von der psychologischen Dimension der Kontrolle", so Michael Praxenthaler, Verkehrspsychologe am Allianz Zentrum für Technik (AZT) und Autor der Umfrage. "Dieses Misstrauen entsteht weniger durch eigene Erfahrungen, sondern vor allem durch psychologische Faktoren: fehlende Vertrautheit mit der Technologie, die Angst vor Kontrollverlust, Schlagzeilen zu Einzelfällen und eine generelle Tendenz, unbekannte Risiken zu überschätzen."
Vertrauen schaffen durch Kommunikation und Aufklärung
Für die Akzeptanz braucht es daher nicht nur eine technische Weiterentwicklung, sondern auch Kommunikation, Transparenz und positive Alltagserfahrungen, die Vertrauen schaffen. Das zeigt sich auch in der Befragung: "Über die Hälfte (60 Prozent) der Befragten bewerten Fahrzeuge mit Level 2 Ausstattung positiv bis sehr positiv, wenn sie diese Fahrzeuge bereits nutzen konnten", erläutert Wiederkehr. "Nur 10 Prozent stehen der Technik negativ gegenüber. Wer es kennt, vertraut den Systemen. Diejenigen, die es nicht kennen, sind skeptisch. Dabei wissen viele nicht, dass sie schon Level 2 täglich nutzen", so Wiederkehr.
In den kommenden Jahren wird erwartet, dass bis 2030 rund 45 Prozent der Neuwagen Level 3 fähig sein werden. Die Schweiz ist schon sehr sicher im Strassenverkehr, dennoch hat teil- und vollautonomes Fahren das Potential auch die Schweizer Unfallstatistik massiv zu verbessern.
Weitere Informationen zum 13. Allianz Motor Day und eine Video-Aufzeichnung der Veranstaltung finden Sie unter Aufzeichnung (https://live.techcast.cloud/en/events-public/oMIyj9S0uL1D/13th-allianz-motor-day) und Infos (https://www.allianz.com/en/press/topics/allianz-motor-day-abc.html) (abrufbar nach Ende der Veranstaltung).
Weitere Presseinformationen der Allianz Versicherungs-AG finden Sie auf dem Internetportal Mitteilungen | Allianz. (https://www.allianz.de/presse/mitteilungen/)
*Repräsentative Online-Erhebung der Allianz von 8.464 Personen über 18 Jahre (95 Prozent mit Führerschein) im Jahr 2025 in Deutschland (N=1.215), Italien (N=1.206), Frankreich (N=1.207), Großbritannien (N=1.214), Österreich (1.207), Schweiz (1.206) und Tschechische Republik (N=1.209) durch die Allianz Marktforschungsexperten der DrivenBy GmbH und das Allianz Zentrum für Technik (AZT). Alle Ergebnisse haben wir in einem Report zusammengefasst, den wir Ihnen gerne in elektronischer Fassung zusenden.
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