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Der taiwanische Halbleiterhersteller UMC hat am Mittwochmittag ein starkes Quartalergebnis vorgelegt. Noch gibt es die Aktie günstig zu haben - noch!
UMC: Ein kleiner, aber feiner Halbleiterhersteller!
Halbleiterunternehmen gelten als treibende Kraft des KI-Booms. Lange im Schatten von Entwicklern wie AMD und Nvidia stand der Auftragsfertiger Taiwan Semiconductor (TSMC). Doch nachdem Anlegerinnen und Anleger die fundamentale Bedeutung des Unternehmens für KI-Lieferketten entdeckt haben, gibt es am Chip-Hersteller kein Vorbeikommen mehr.
Anders sieht es mit dem deutlich kleineren, ebenfalls aus Taiwan stammenden Auftragsfertiger United Microelectronics (UMC) aus. Den haben noch die wenigstens Investoren auf ihrer Rechnung. Mit den am Mittwoch vorgelegten Quartalszahlen könnte sich das ändern, denn die sind überraschend stark ausgefallen. Außerdem ist die Bewertung der Aktie noch günstig. Hier könnte also jederzeit eine Aufholjagd starten.
Umsatz und Gewinn über den Erwartungen, stabile Geschäfte erwartet
Gegenüber dem Vorjahresquartal kletterten die Erlöse um 1,6 Prozent auf 1,94 Milliarden US-Dollar. Damit konnten die Erwartungen um 50 Millionen US-Dollar übertroffen werden. In seiner Pressemitteilung machte UMC einen Anstieg der Wafer-Auslieferungen um 3,4 Prozent verantwortlich für das Wachstum, während die durchschnittlichen Verkaufspreise (ASP) leicht rückläufig waren.
Beim Gewinn pro Aktie gelang dagegen eine deutlich größere Überraschung. Anstatt der erwarteten 0,117 US-Dollar pro Hinterlegungsschein (ADS) legte UMC 0,197 US-Dollar vor. Damit konnte sich der Konzern gegenüber dem Vorjahresergebnis von 0,18 US-Dollar etwas steigern. Eigentlich war wie beim Umsatz ein Rückgang erwartet worden.
Für das kommende Quartal rechnet das Management mit einem konstanten Auslieferungsvolumen und stabilen Verkaufspreisen. Die Bruttomarge soll sich am oberen Ende des 20-Prozent-Bereiches einfinden. Für das Gesamtjahr sind Investitionsausgaben von 1,8 Milliarden US-Dollar vorgesehen.

Solide Zahlen werden nicht belohnt, Aktie gibt nach
Wurde die Aktie in der US-Vorbörse noch mit geringfügigen Aufschlägen gehandelt, wechselte sie am Nachmittag das Vorzeichen und verzeichnete ein Minus von rund 2,5 Prozent. Offenbar hatten Investoren auf ein noch besseres Zahlenwerk gehofft.
Mit Blick auf den Chart sind geringfügige Verluste gegenwärtig kein Problem. Zwar könnte die kurzfristige Aufwärtstrendlinie wackeln, bei rund 7,00 sowie 6,50 US-Dollar verfügt UMC jedoch über starke Unterstützungen.
Dazu kommen die in den vergangenen Wochen verbesserten technischen Indikatoren: Sowohl der Relative-Stärke-Index (RSI) als auch der Trendstärkeindikator MACD haben sich deutlich steigern können. Dem MACD gelang sogar der Sprung über die Signallinie, die einen Aufwärtstrend der Aktie anzeigt.
Äußerst attraktive Bewertung, deutlich unter branchenüblichen Werten
Aus der Perspektive noch nicht investierter Anlegerinnen und Anleger sind die jüngsten Kursverluste sogar begrüßenswert, denn so wird die ohnehin attraktive Unternehmensbewertung noch etwas günstiger.
Für das laufende Geschäftsjahr ist UMC mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 17,2 bewertet. Dieses soll im darauffolgenden Jahr auf 13,7 sinken. Das ist ein Wert meilenweit unter dem Branchendurchschnitt von 25,6. Mitbewerber TSMC wird mit dem 24,2-Fachen seiner erwarteten Gewinne bewertet.
Auch bei anderen Kennzahlen überzeugt das Unternehmen. Die Cashflow-Rendite beträgt starke 16,3 Prozent, das Kurs-Buch-Verhältnis liegt bei 1,53 und das Verhältnis aus Unternehmenswert zum operativen Ertrag (EV/EBTIDA) liegt mit 5,25 um 67,6 Prozent unter dem Wert der Vergleichsgruppe. Ebenfalls attraktiv: Das Unternehmen bietet mit rund 0,48 US-Dollar pro Hinterlegungsschein eine Dividendenrendite von 6,4 Prozent.
Fazit: Kleiner Preis, großer Wert
In puncto Technologie kann UMC nicht mit dem als am fortschrittlichsten geltenden Halbleiterunternehmen der Welt, Taiwan Semiconductor, mithalten. Doch die Bewertung des Unternehmens, das vorrangig Chips für Industrie-, Verbraucher- und Automotive-Anwendungen herstellt, kann sich mehr als sehen lassen: Die ist äußerst günstig, erst recht, nachdem das Unternehmen am Mittwoch bessere Zahlen als erwartet vorgelegt hat.
Für Anlegerinnen und Anleger besteht hier nach der schwachen Kursreaktion eine klare Einstiegschance. Wer auf die üppige, allerdings in jährlicher Zahlweise ausgeschüttete Dividende verzichten kann, und stattdessen lieber auf überproportionale Kursgewinne setzen möchte, kann statt der Aktie auch auf das KO-Zertifikat MK6WUL setzen.
Mit diesem Schein lassen sich +100 Prozent und mehr rausholen
MK6WUL verfügt über einen Basispreis von 5,347 US-Dollar und eine Stopp-Loss-Barriere von 5,82 US-Dollar. Daraus ergibt sich bei einem Kurs der Aktie von 7,45 US-Dollar ein Hebel von 3,5. Sollte die KO-Barriere erreicht werden, verfällt MK6WUL nicht wertlos, sondern bietet aufgrund der Differenz von Basispreis und KO-Barriere eine Rückzahlung von 0,41 Euro. Das Auszahlungsprofil ist für einige beispielhafte Fälle das folgende:

Doch Vorsicht: Sollte die KO-Barriere oder gar der Basispreis per Kurslücke unterschritten werden, kann der Rückzahlungsbetrag auch geringer als 0,41 Euro ausfallen bis hin zum Totalverlust. Daher sollte die Positionsgröße mit Bedacht gewählt und ein Ausstieg erwogen werden, sollte UMC unter seinen Unterstützungsbereich von 6,50 US-Dollar fallen.
Gastautor: Max Gross
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