Köln/Berlin (ots) -
Die Bauwende entscheidet sich im Bestand. Technologien, Daten und Verfahren sind vorhanden - nun gilt es, sie in Anwendung, Skalierung und Wirkung zu bringen. Beim Fach-Forum "Bauen im Bestand", das Neues Bauen - 80 Sekunden gemeinsam mit der Ed. Züblin AG am 28. und 29. Oktober 2025 in Köln ausgerichtet hat, zeigte sich: Der Umbau vorhandener Gebäude ist Ausdruck einer neuen Baukultur: Was früher rein funktional genutzt wurde, wird heute zum aktiven Bestandteil gesellschaftlicher, ökologischer und wirtschaftlicher Erneuerung. Der Bestand wird nicht nur erhalten, sondern neu interpretiert - und damit zum Impulsgeber für nachhaltiges Bauen und zukunftsfähige Stadtentwicklung.
Bereits am Vorabend bot die Besichtigung der Generalsanierung der Zentralbibliothek Köln exklusive Einblicke in eines der größten öffentlichen Umbauprojekte Nordrhein-Westfalens. Das Projekt gilt als Symbol für den Wandel: digitale Planung, serielle Verfahren und CO2-arme Baustoffe greifen hier konzeptionell so präzise ineinander, dass sich ökologische, funktionale und gestalterische Ziele erstmals verbinden. Für ZÜBLIN ist die Bibliothek ein Modell dafür, "wie Bestandsbau zum Innovationsraum wird" - so der Tenor des Abends.
Politischer Rahmen und strategische Bedeutung
Mit der Novellierung der EU-Gebäuderichtlinie (EPBD 2.0) und der geplanten nationalen Umbauoffensive rückt die Sanierung des Gebäudebestands in den Mittelpunkt der politischen Agenda. Die Fachleute in Köln sind sich einig: Der rechtliche Rahmen bewegt sich in die richtige Richtung - entscheidend sind jetzt Tempo, digitale Kohärenz und stabile Investitionsbedingungen.
Die Kernbotschaften:
- Umbaukultur ist das Fundament einer nachhaltigen Bauwirtschaft.
- Digitale Werkzeuge und Datentransparenz sind Voraussetzung für planbare Sanierungen.
- Kreislaufwirtschaft und ESG-Kriterien müssen verbindlich in Planung und Förderung verankert werden.
Robert Kroth, Geschäftsführer Neues Bauen - 80 Sekunden, betont, dass die Branche bereitstehe:
"ZÜBLIN zeigt mit der Kölner Zentralbibliothek oder der Hochschule für Musik und Tanz eindrucksvoll, wie komplexe Umbauprojekte heute umgesetzt werden können - mit digitaler Präzision, klaren Prozessen und Haltung. Jetzt braucht es strukturelle Freiräume, um diese Modelle in den breiten Markt zu übertragen."
Ergebnisse des Fach-Forums: Daten, Kreisläufe, neue Bewertungslogik
In Keynotes und Panels wurde deutlich, dass die Transformation des Bauens auf drei Säulen beruht: Datenqualität, Kreislaufwirtschaft und neue Bewertungslogiken.
Digitale Bestandserfassung und Steuerung
KI-gestützte Gebäudedaten, digitale Gebäudepässe und BIM-basierte Planungsprozesse bilden künftig die Grundlage für Sanierungsentscheidungen. Praxisbeispiele von Concular und dem Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP zeigen, wie sich energetische, materielle und wirtschaftliche Kennwerte zu integrierten Entscheidungsmodellen verbinden lassen.
Niklot von Bülow, Technischer Leiter der Direktion Nord-Ost der Ed. Züblin AG, unterstreicht:
"Bestand ist kein Altlasten-Thema, sondern eine Frage von Präzision, Organisation und digitaler Intelligenz. Wir arbeiten heute mit digitalen Zwillingen, modellgestützter Logistik und integrierten Planungsprozessen, die alle Akteure in Echtzeit verbinden. Diese Transparenz verändert nicht nur die Baustelle, sondern auch die Haltung: Umbaukultur heißt, Verantwortung für das Gebaute zu übernehmen - ökologisch, ökonomisch und gesellschaftlich."
Kreislaufwirtschaft in der Praxis
Zahlreiche Beiträge verdeutlichten, dass sortenreiner Rückbau, Materialrecycling und Wiederverwendung bereits technisch möglich, regulatorisch aber noch zu komplex sind. Die Arbeitsgruppe "Kreislaufwirtschaft vereinfachen"plädierte daher für digitale Materialregister und einheitliche Bewertungsstandards. In mehreren ZÜBLIN-Projekten wird die Rückführung von Baustoffen über modulare Systeme und Sensorik bereits praktisch erprobt.
Neue ökonomische und kulturelle Bewertungsmaßstäbe
Beiträge von Arcadis, TH Köln und kadawittfeldarchitektur zeigten, dass Umbau kein Kostenfaktor, sondern Werttreiber ist. Lebenszyklusanalysen, CO2-Vermeidung und soziale Nutzungsflexibilität müssen künftig Bestandteil von Finanzierungs- und Förderlogiken werden.
Technologie und Zusammenarbeit
ZÜBLIN präsentierte anhand mehrerer laufender Projekte, wie modulare Systeme, digitale Zwillinge und CO2-optimierte Materialien die Sanierung beschleunigen und messbar machen. Das Innovationspanel "Das Update fürs Gebäude - Innovation im Bestand" mit Viega, Würth, Gira, Mitsubishi Electric und Concular zeigte, dass Industrie und Bauwirtschaft über marktreife Lösungen verfügen - entscheidend ist nun die systematische Vernetzung über Projekt- und Unternehmensgrenzen hinweg.
Impulse aus den Arbeitsgruppen
In vier moderierten Arbeitsgruppen wurden konkrete Handlungsempfehlungen formuliert:
- Umbaukultur leben: Umbau in Ausbildung, Vergabe und Kommunikation verankern.
- Kreislaufwirtschaft vereinfachen: digitale Materialdatenbanken und Rückbauleitfäden entwickeln.
- Bestände erfassen und bewerten: interoperable Schnittstellen zwischen Energie-, BIM- und ESG-Daten.
- Tools und Technik: Integration serieller Prozesse in öffentliche Ausschreibungen und Förderprogramme.
Das Fach-Forum in Köln hat gezeigt: Umbaukultur ist mehr als Sanierung - sie ist der kulturelle und wirtschaftliche Schlüssel zu einer neuen Baupraxis. Wenn Bestand, Digitalisierung und Verantwortung ineinandergreifen, entsteht eine Baukultur, die Ressourcen bewahrt und Zukunft gestaltet. Die Diskussionen münden in ein Forderungspapier, das Handlungsempfehlungen für Politik, Verwaltung und Wirtschaft bündeln wird.
Das Netzwerk "Neues Bauen - 80 Sekunden"
Neues Bauen ist eine unabhängige Plattform, die Innovationen, Strategien und Zukunftslösungen für die Bau- und Immobilienbranche in den Fokus stellt. Im Mittelpunkt stehen die Herausforderungen und Chancen einer Branche, die schneller, effizienter und nachhaltiger werden muss. Durch den Austausch zwischen Entscheidungsträgern, Experten und Innovatoren entstehen neue Impulse für digitale Prozesse, serielle Bauweisen und nachhaltige Materialien. Mit Events, Podcasts und Analysen bietet Neues Bauen fundierte Einblicke und präsentiert Best Practices, die die Transformation der Bauwirtschaft vorantreiben.
Pressekontakt:
Hannah-Louisa Hochbaum: 0178-1831089
E-Mail: presse@digitalis365.com
Original-Content von: Neues Bauen - 80 Sekunden, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/174589/6148108
Die Bauwende entscheidet sich im Bestand. Technologien, Daten und Verfahren sind vorhanden - nun gilt es, sie in Anwendung, Skalierung und Wirkung zu bringen. Beim Fach-Forum "Bauen im Bestand", das Neues Bauen - 80 Sekunden gemeinsam mit der Ed. Züblin AG am 28. und 29. Oktober 2025 in Köln ausgerichtet hat, zeigte sich: Der Umbau vorhandener Gebäude ist Ausdruck einer neuen Baukultur: Was früher rein funktional genutzt wurde, wird heute zum aktiven Bestandteil gesellschaftlicher, ökologischer und wirtschaftlicher Erneuerung. Der Bestand wird nicht nur erhalten, sondern neu interpretiert - und damit zum Impulsgeber für nachhaltiges Bauen und zukunftsfähige Stadtentwicklung.
Bereits am Vorabend bot die Besichtigung der Generalsanierung der Zentralbibliothek Köln exklusive Einblicke in eines der größten öffentlichen Umbauprojekte Nordrhein-Westfalens. Das Projekt gilt als Symbol für den Wandel: digitale Planung, serielle Verfahren und CO2-arme Baustoffe greifen hier konzeptionell so präzise ineinander, dass sich ökologische, funktionale und gestalterische Ziele erstmals verbinden. Für ZÜBLIN ist die Bibliothek ein Modell dafür, "wie Bestandsbau zum Innovationsraum wird" - so der Tenor des Abends.
Politischer Rahmen und strategische Bedeutung
Mit der Novellierung der EU-Gebäuderichtlinie (EPBD 2.0) und der geplanten nationalen Umbauoffensive rückt die Sanierung des Gebäudebestands in den Mittelpunkt der politischen Agenda. Die Fachleute in Köln sind sich einig: Der rechtliche Rahmen bewegt sich in die richtige Richtung - entscheidend sind jetzt Tempo, digitale Kohärenz und stabile Investitionsbedingungen.
Die Kernbotschaften:
- Umbaukultur ist das Fundament einer nachhaltigen Bauwirtschaft.
- Digitale Werkzeuge und Datentransparenz sind Voraussetzung für planbare Sanierungen.
- Kreislaufwirtschaft und ESG-Kriterien müssen verbindlich in Planung und Förderung verankert werden.
Robert Kroth, Geschäftsführer Neues Bauen - 80 Sekunden, betont, dass die Branche bereitstehe:
"ZÜBLIN zeigt mit der Kölner Zentralbibliothek oder der Hochschule für Musik und Tanz eindrucksvoll, wie komplexe Umbauprojekte heute umgesetzt werden können - mit digitaler Präzision, klaren Prozessen und Haltung. Jetzt braucht es strukturelle Freiräume, um diese Modelle in den breiten Markt zu übertragen."
Ergebnisse des Fach-Forums: Daten, Kreisläufe, neue Bewertungslogik
In Keynotes und Panels wurde deutlich, dass die Transformation des Bauens auf drei Säulen beruht: Datenqualität, Kreislaufwirtschaft und neue Bewertungslogiken.
Digitale Bestandserfassung und Steuerung
KI-gestützte Gebäudedaten, digitale Gebäudepässe und BIM-basierte Planungsprozesse bilden künftig die Grundlage für Sanierungsentscheidungen. Praxisbeispiele von Concular und dem Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP zeigen, wie sich energetische, materielle und wirtschaftliche Kennwerte zu integrierten Entscheidungsmodellen verbinden lassen.
Niklot von Bülow, Technischer Leiter der Direktion Nord-Ost der Ed. Züblin AG, unterstreicht:
"Bestand ist kein Altlasten-Thema, sondern eine Frage von Präzision, Organisation und digitaler Intelligenz. Wir arbeiten heute mit digitalen Zwillingen, modellgestützter Logistik und integrierten Planungsprozessen, die alle Akteure in Echtzeit verbinden. Diese Transparenz verändert nicht nur die Baustelle, sondern auch die Haltung: Umbaukultur heißt, Verantwortung für das Gebaute zu übernehmen - ökologisch, ökonomisch und gesellschaftlich."
Kreislaufwirtschaft in der Praxis
Zahlreiche Beiträge verdeutlichten, dass sortenreiner Rückbau, Materialrecycling und Wiederverwendung bereits technisch möglich, regulatorisch aber noch zu komplex sind. Die Arbeitsgruppe "Kreislaufwirtschaft vereinfachen"plädierte daher für digitale Materialregister und einheitliche Bewertungsstandards. In mehreren ZÜBLIN-Projekten wird die Rückführung von Baustoffen über modulare Systeme und Sensorik bereits praktisch erprobt.
Neue ökonomische und kulturelle Bewertungsmaßstäbe
Beiträge von Arcadis, TH Köln und kadawittfeldarchitektur zeigten, dass Umbau kein Kostenfaktor, sondern Werttreiber ist. Lebenszyklusanalysen, CO2-Vermeidung und soziale Nutzungsflexibilität müssen künftig Bestandteil von Finanzierungs- und Förderlogiken werden.
Technologie und Zusammenarbeit
ZÜBLIN präsentierte anhand mehrerer laufender Projekte, wie modulare Systeme, digitale Zwillinge und CO2-optimierte Materialien die Sanierung beschleunigen und messbar machen. Das Innovationspanel "Das Update fürs Gebäude - Innovation im Bestand" mit Viega, Würth, Gira, Mitsubishi Electric und Concular zeigte, dass Industrie und Bauwirtschaft über marktreife Lösungen verfügen - entscheidend ist nun die systematische Vernetzung über Projekt- und Unternehmensgrenzen hinweg.
Impulse aus den Arbeitsgruppen
In vier moderierten Arbeitsgruppen wurden konkrete Handlungsempfehlungen formuliert:
- Umbaukultur leben: Umbau in Ausbildung, Vergabe und Kommunikation verankern.
- Kreislaufwirtschaft vereinfachen: digitale Materialdatenbanken und Rückbauleitfäden entwickeln.
- Bestände erfassen und bewerten: interoperable Schnittstellen zwischen Energie-, BIM- und ESG-Daten.
- Tools und Technik: Integration serieller Prozesse in öffentliche Ausschreibungen und Förderprogramme.
Das Fach-Forum in Köln hat gezeigt: Umbaukultur ist mehr als Sanierung - sie ist der kulturelle und wirtschaftliche Schlüssel zu einer neuen Baupraxis. Wenn Bestand, Digitalisierung und Verantwortung ineinandergreifen, entsteht eine Baukultur, die Ressourcen bewahrt und Zukunft gestaltet. Die Diskussionen münden in ein Forderungspapier, das Handlungsempfehlungen für Politik, Verwaltung und Wirtschaft bündeln wird.
Das Netzwerk "Neues Bauen - 80 Sekunden"
Neues Bauen ist eine unabhängige Plattform, die Innovationen, Strategien und Zukunftslösungen für die Bau- und Immobilienbranche in den Fokus stellt. Im Mittelpunkt stehen die Herausforderungen und Chancen einer Branche, die schneller, effizienter und nachhaltiger werden muss. Durch den Austausch zwischen Entscheidungsträgern, Experten und Innovatoren entstehen neue Impulse für digitale Prozesse, serielle Bauweisen und nachhaltige Materialien. Mit Events, Podcasts und Analysen bietet Neues Bauen fundierte Einblicke und präsentiert Best Practices, die die Transformation der Bauwirtschaft vorantreiben.
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