NEW YORK (dpa-AFX) - Die auf Rekordniveau notierenden US-Börsen dürften am Donnerstag zunächst etwas nachgeben. Anleger haben eine ganze Reihe von Nachrichten zu verarbeiten, angefangen von der Teileinigungen im Zoll- und Handelsstreit zwischen den USA und China über die Auswirkungen der jüngsten Leitzinsentscheidung in den USA bis hin zu den Geschäftszahlen wichtiger US-Technologiekonzerne.
Eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn taxierte der Broker IG den Leitindex Dow Jones Industrial 0,5 Prozent im Minus bei 47.387 Punkten. Den technologielastigen Nasdaq 100 sieht IG ebenfalls 0,5 Prozent tiefer.
Das Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Chinas Präsident Xi Jinping brachte zwar einige Fortschritte, der große Durchbruch aber bleibt wohl aus. So wurden laut Trump die Hindernisse durch Exportkontrollen Chinas auf seltene Erden vorläufig aus dem Weg geräumt. Zudem kündigte der US-Präsident an, Fentanyl-Zölle auf chinesische Produkte um 10 Prozentpunkte zu senken. Diese zusätzlichen Importgebühren von ursprünglich 20 Prozent hatte Trumps Regierung wegen der tödlichen Krise rund um die Modedroge Fentanyl eingeführt.
Zudem wirken die Aussagen des US-Notenbank-Chefs vom Vortag nach. Jerome Powell dämpfte die Erwartung einer weiteren Leitzinssenkung im Dezember. "Eine weitere Senkung des Leitzinses bei der Dezember-Sitzung ist alles andere als sicher", sagte er. Analysten waren hingegen von einer erneuten Lockerung der Geldpolitik zum Jahresende ausgegangen.
Die Berichtssaison der großen Tech-Konzerne offenbarte indes Licht und Schatten. So steigerte Googles Mutterkonzern Alphabet seinen Quartalsgewinn trotz einer Milliardenstrafe der Europäischen Union um rund ein Drittel. Insgesamt hätten die Ergebnisse die Erwartungen übertroffen, lobte Analyst Ronald Josey von der Bank Citigroup. Damit schnellten die C-Aktien von Alphabet im vorbörslichen US-Handel um gut acht Prozent in die Höhe. Sie dürften damit ihre Rekordjagd fortsetzten.
Microsoft bleibt zwar dank einer weiter hohen Nachfrage nach Produkten rund um Künstliche Intelligenz (KI) und Cloud-Dienste auf rasantem Wachstumskurs. Analysten werteten die Resultate alles in allem positiv, wiesen jedoch darauf hin, dass die Anleger schon recht hohe Erwartungen an den Software-Konzern gehabt hätten. Damit fielen dessen Papiere um mehr als zwei Prozent.
Um gar 9,5 Prozent nach unten ging es für Meta . Der Facebook-Konzern schraubt das Tempo bei Investitionen in KI hoch. In diesem Jahr sollen die Kapitalinvestitionen bis zu 72 Milliarden Dollar betragen. Für 2026 kündigte Meta noch "erheblich höhere" Ausgaben an, ohne eine konkrete Zahl zu nennen. Bei den Investoren kamen die Aussagen nicht gut an.
Zudem sorgte eine Übernahmeofferte für Gesprächsstoff. Der Pharmakonzern Novo Nordisk will sein Geschäft mit Abnehmmedikamenten durch die Übernahme der Biotechfirma Metsera schützen. Deren Anteilsscheine schnellten um ein Fünftel in die Höhe. Für Novo Nordisk ging es in Kopenhagen zuletzt um mehr als drei Prozent nach unten.
Sollten die Dänen mit ihrer Milliardenofferte erfolgreich sein, würden sie Metsera dem US-Rivalen Pfizer vor der Nase wegschnappen. Allerdings hat der US-Pharmariese nun vier Arbeitstage Zeit, um nachzulegen./la/jha/
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