Paris (www.anleihencheck.de) - Was haben Inflation, Staatsanleihen-Spreads und Klimakatastrophen gemeinsam? Zunehmend alles, so Océane BALBINOT-VIALE, Sustainable Investment Research Analyst, Crédit Mutuel Asset Management.Für diejenigen, die immer noch glauben, dass der Klimawandel lediglich ein langfristiges ESG-Problem ist, das nichts mit den kurzfristigen wirtschaftlichen Fundamentaldaten zu tun hat, hat die Europäische Zentralbank (EZB) eine deutliche Antwort gegeben: "Klimabezogene Risiken sind ein unmittelbares Problem für die Finanzstabilität und das Wirtschaftswachstum". Die Warnung, die im Juli 2025 herausgegeben wurde, ging einher mit einer neuen Analyse auf Basis von Kurzzeitszenarien, die vom Network for Greening the Financial System (NGFS) entwickelt wurden. Diese Analyse zeigt, dass extreme Klimaereignisse, die bereits 2026 einsetzen könnten, das BIP der Eurozone bis zum Ende des Jahrzehnts um bis zu 4,7 % reduzieren könnten. Dies wäre ein Rückgang, der in seiner Größenordnung mit den wirtschaftlichen Auswirkungen der globalen Finanzkrise vergleichbar wäre. Selbst wenn es keine direkten Klimaschäden in der Region gäbe, könnten indirekte Auswirkungen wie Lieferkettenunterbrechungen in rohstoffreichen Regionen die Produktion im Euroraum dennoch um fast 2 % beeinträchtigen. Ein entscheidender Moment in der Debatte um Klimarisiken: Der Fokus liegt nicht mehr ausschließlich auf langfristigen Aspekten. Tatsächlich werden physische Risiken zu einem makroökonomischen Störfaktor innerhalb investierbarer Zeithorizonte, mit direkten Auswirkungen auf Zentralbanken und das Finanzsystem insgesamt. ...Den vollständigen Artikel lesen ...
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