DJ MÄRKTE ASIEN/Gewinnmitnahmen beenden Kospi-Rally - RBA bestätigt Zins
DOW JONES--Die Börsen in Südostasien tendieren am Dienstag teils deutlich im Minus. Marktteilnehmer berichten von Gewinnmitnahmen in Folge der jüngsten Rally wegen des KI-Hypes, vor allem in Südkorea. Derweil hat die Reserve Bank of Australia (RBA) ihren Leitzinssatz angesichts der schwelenden Inflationsrisiken beibehalten. Der Leitzins, die sogenannte Cash Rate, wurde, wie von den meisten Ökonomen erwartet, bei 3,60 Prozent bestätigt. Die Notenbank hat die Zinsen angesichts einer sich abkühlenden Inflation seit Februar bereits dreimal gesenkt. Zuletzt hatte der Preisdruck allerdings wieder zugenommen. "Die jüngsten Inflationsdaten deuten darauf hin, dass ein gewisser Inflationsdruck in der Wirtschaft bestehen bleiben könnte", so die Zentralbank.
Die Reserve Bank of Australia scheint sich die Tür für Zinssenkungen offenzuhalten, urteilt Analyst Abhijit Surya von Capital Economics. Es sei auch bemerkenswert, dass die Zentralbank trotz widersprüchlicher australischer Wirtschaftsdaten die Geldpolitik weiterhin als etwas restriktiv bezeichne, so Surya. Der australische Arbeitsmarkt werde sich wahrscheinlich "etwas stärker abschwächen, als die RBA erwartet, was den Inflationsdruck zum Erliegen bringen wird", meint Surya. Daher gehe Capital Economics weiterhin von zwei Zinssenkungen um je 25 Basispunkte im zweiten Halbjahr 2026 aus.
Für den S&P/ASX-200 geht es um 0,9 Prozent nach unten. In Sydney verlieren Rio Tinto 2,5 Prozent. Der Vorschlag, Rio Tinto zu einem Gegenangebot für Teck Resources zu drängen, werde sich "wahrscheinlich nicht verwirklichen", meint Analyst Dominic O'Kane von JP Morgan. Über den Vorschlag des aktivistischen Investors Palliser Capital hatte Reuters berichtet. Er umfasse zudem eine Vereinheitlichung der dualen Börsennotierung von Rio Tinto und eine Aufspaltung, um die Basismetalle vom Eisenerz zu trennen. O'Kane sagt, er habe den Vorschlag zwar nicht geprüft, halte es aber für unwahrscheinlich, dass ein solcher Plan die Unterstützung des Boards erhalte.
In Japan geht es für den Nikkei-225 um 0,7 Prozent nach unten. Auffällig ist, dass die Schwäche der Währung nicht stärker stützend für den Aktinemarkt wirkt. Japans Finanzministerin hat eine erneute Warnung vor Volatilität am Devisenmarkt ausgesprochen, nachdem der Yen seinen schwächsten Stand seit fast neun Monaten erreicht hatte. "Einseitige und schnelle Bewegungen" seien im Yen-Handel zu beobachten, sagte Satsuki Katayama auf einer Pressekonferenz und fügte hinzu, dass die Behörden die Situation weiterhin "mit hoher Dringlichkeit" beobachteten. Der Yen hatte sich im frühen Handel auf fast 154,50 gegenüber dem Dollar abgeschwächt, seinen schwächsten Stand seit Mitte Februar. Nach Katayamas Äußerungen machte der Yen einen Teil seiner Verluste wieder wett. Der Dollar notiert zuletzt bei 154,15 Yen.
In China gab es jüngst schwache Daten vom Immobilienmarkt, diese dürften nach Einschätzung von Daiwa-Analyst William Wu im Laufe der Zeit politische Unterstützung nach sich ziehen. Die Oktober-Umsätze der 100 größten chinesischen Bauträger seien angesichts einer hohen Vergleichsbasis wie erwartet eingebrochen, meint der Analyst. Die sich verschlechternden Daten lösten schließlich politische Interventionen aus, was die Aktienkurse des Sektors stützen werde, meint er. Allerdings hätten die jüngste Deeskalation im Handelsstreit zwischen den USA und China und die verhaltenen Erwähnungen des Immobiliensektors in Chinas 15. Fünfjahresplan die Hoffnungen auf baldige Maßnahmen wahrscheinlich gedämpft, fügt der Analyst hinzu. Der langfristige Top-Pick von Daiwa bleibe China Resources Land. Auf dem Festland sinkt der Schanghai-Composite um 0,3 Prozent und der HSI in Hongkong 0,2 Prozent.
Der Kospi in Südkorea verliert nach der jüngsten Rally 2 Prozent, hier wird von Gewinnmitnahmen gesprochen. Die Aktie von Hynix verliert um 5 Prozent, nachdem sich der Kurs seit Jahresanfang mehr als verdoppelt hat. Die Samsung, die ebenfalls die jüngste Rally im Index mitgetragen hatten, verlieren ebenfalls 5 Prozent.
=== INDEX zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 8.813,70 -0,9% +8,9% 06:00 Nikkei-225 (Tokio) 52.049,57 -0,7% +31,4% 07:00 Kospi (Seoul) 4.137,00 -2,0% +72,4% 07:30 Shanghai-Comp. 3.964,08 -0,3% +18,0% 08:00 Hang-Seng (Hongk.) 26.110,51 -0,2% +29,4% 09:00 DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mo, 08:42 % YTD EUR/USD 1,1512 -0,1 1,1521 1,1541 +11,4% EUR/JPY 176,98 -0,4 177,66 177,88 +9,1% EUR/GBP 0,8773 0,0 0,8770 0,8779 +6,1% GBP/USD 1,3123 -0,1 1,3137 1,3146 +5,0% USD/JPY 153,73 -0,3 154,21 154,13 -2,1% USD/KRW 1.439,75 0,7 1.429,97 1.428,25 -2,9% USD/CNY 7,0933 -0,1 7,1005 7,0949 -1,5% USD/CNH 7,1306 0,1 7,1265 7,1183 -2,9% USD/HKD 7,7737 0,0 7,7723 7,7716 +0,0% AUD/USD 0,6516 -0,3 0,6537 0,6554 +5,7% NZD/USD 0,5683 -0,4 0,5706 0,5725 +2,2% BTC/USD 105.070,80 -1,3 106.469,45 107.524,05 +15,9% ROHÖL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 60,83 61,05 -0,4% -0,22 -15,4% Brent/ICE 64,58 64,84 -0,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3.978,79 3.997,82 -0,5% -19,03 +52,5% Silber 47,74 48,125 -0,8% -0,39 +68,7% Platin 1.355,28 1.362,68 -0,5% -7,40 +55,9% Kupfer 5,01 5,07 -1,2% -0,06 +21,8% YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags (Angaben ohne Gewähr) ===
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November 04, 2025 01:04 ET (06:04 GMT)
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