
Über 180 Währungspaare zu handeln ist unmöglich. Doch 5 Paare zeichnen sich durch attraktive Preise und hohe Liquidität aus und ziehen daher besonders viele Trader an, die nach den besten Chancen suchen.
Der Forex-Markt ist dafür bekannt, der meistgehandelte Markt der Welt zu sein - mit einem täglichen Handelsvolumen von 7,5 Billionen US-Dollar. Damit übertrifft er die Handelsvolumina der meisten Börsen bei Weitem - etwa der New York Stock Exchange (NYSE), die während ihrer Öffnungszeiten auf rund 300 Milliarden US-Dollar kommt.
Zwar gibt es im Forex zahlreiche Kombinationen von Währungspaaren, doch sie sind nicht alle gleich. Tatsächlich wird der Großteil des täglichen Handelsvolumens von 7,5 Billionen US-Dollar von nur 20 Währungen dominiert. Anstatt zu versuchen, jede einzelne Währung zu handeln, ist es klüger, sich auf eine Handvoll Paare zu konzentrieren, die zuverlässig und kostengünstig zu handeln sind.
Wie Justin Grossbard von CompareForexBrokers es ausdrückt:
"Ein schneller Weg zu besseren Entscheidungen ist, die Marktbewegungen der beliebtesten Paare zu verstehen. Sie sind liquide und bewegen sich oft auf eine Weise, die sich mithilfe technischer Analysen - besonders auf kleineren Zeitrahmen - gut vorhersagen lässt."
Basierend auf den verfügbaren Daten sind dies die wichtigsten Währungspaare, auf die man sich konzentrieren sollte.
EUR/USD - Das meistgehandelte Währungspaar
Dieses Währungspaar repräsentiert die beiden größten Volkswirtschaften der Welt - den Euro und den US-Dollar. Zur Einordnung: Das EUR/USD-Paar macht etwa 25-30% des gesamten Forex-Handelsvolumens aus - eine beeindruckende Zahl, wenn man bedenkt, dass es über 180 Währungspaare gibt.
Durch dieses enorme Handelsvolumen bleiben die Kursbewegungen von EUR/USD während des Tages vergleichsweise stabil und weisen eine geringere Volatilität auf als viele andere Märkte. Für Daytrader entsteht dadurch ein verlässliches Handelsumfeld: Kursbewegungen und Chartformationen reagieren präziser auf Marktbewegungen, was selbstbewusstes Trading ermöglicht.
Aufgrund seiner Dominanz am Forex-Markt hat das EUR/USD-Paar in der Regel die niedrigsten Spreads aller Währungsmärkte. Dadurch eignet es sich hervorragend für kurzfristige und aktive Handelsstrategien, da enge Bid-Ask-Spreads den Gewinnspielraum nicht einschränken.
Einer der Hauptgründe für die Stabilität von EUR/USD ist, dass es von den wichtigsten makroökonomischen Datenströmen beeinflusst wird. Das Paar reagiert empfindlich auf zentrale Wirtschaftsindikatoren, die von der Fed und der EZB veröffentlicht werden - etwa Zinssätze, Inflationsraten, BIP-Wachstum und Arbeitsmarktdaten. Durch diese kontinuierlichen Nachrichtenströme entsteht reichlich Spekulation - und damit auch hohe Liquidität.

USD/JPY - Das "Safe-Haven"-Paar (sicherer Hafen)
Das Dollar-Yen-Paar ist eine beliebte Alternative zum EUR/USD-Handel und besteht aus dem US-Dollar und dem japanischen Yen. Der Yen genießt seit Langem den Ruf einer "Safe-Haven"-Währung - also eines sicheren Hafens. Wenn sich die globalen Märkte von "Risk-on" zu "Risk-off" bewegen, wechseln viele Anleger in den Yen, um ihr Kapital zu schützen.
Nicht nur Nachrichtenereignisse beeinflussen diesen Trend: Wenn die Aktienmärkte stark fallen, steigt häufig die Nachfrage nach dem Yen. Abseits solcher Risikoabwendephasen weist das USD/JPY-Paar eine geringe Volatilität auf, was es zu einer attraktiven Handelsoption macht. Oft entwickelt es lange, stabile Trends, die sich verlässlich handeln lassen - ideal für Swing-Trading.
Ähnlich wie beim EUR/USD bestimmen auch hier die Zentralbanken - die Federal Reserve (Fed) und die Bank of Japan (BoJ) - maßgeblich die Kursrichtung. Im Gegensatz zu den meisten Zentralbanken neigt die BoJ jedoch zu niedrigen oder sogar negativen Zinssätzen und hält den Yen aktiv schwach. Daher ist es entscheidend, die geldpolitischen Entscheidungen der BoJ genau zu beobachten, da schon kleine Kursänderungen starke Bewegungen im USD/JPY-Kurs auslösen können.
Die Spreads für dieses Paar sind ebenfalls wettbewerbsfähig und machen USD/JPY zu einer interessanten Alternative zum EUR/USD, insbesondere während der asiatischen Handelszeiten.
GBP/USD - Mehr Volatilität
GBP/USD gehört zu den beliebtesten Währungspaaren, da es sich meist eng am EUR/USD orientiert. Diese Korrelation ist logisch, da beide Paare den US-Dollar als Kurswährung haben und die britische und europäische Wirtschaft häufig im Gleichklang verlaufen.
Der entscheidende Vorteil von GBP/USD liegt jedoch in seinen stärkeren Kursschwankungen. Während sich EUR/USD bei der Veröffentlichung wichtiger Wirtschaftsdaten oft nur um 20 Pips bewegt, kann GBP/USD leicht 50-70 Pips schwanken. Aufgrund dieser höheren Volatilität berechnen Broker leicht höhere Spreads - typischerweise zwischen 1 und 3 Pips.
Ein Grund für die anhaltend hohe Volatilität ist der Brexit-Nachhall. Die Unsicherheit über künftige Handelsabkommen und die wirtschaftliche Stabilität des Vereinigten Königreichs sorgt weiterhin für Bewegung im Pfund. Obwohl das Vereinigte Königreich nicht mehr Teil der EU ist, beeinflusst die enge wirtschaftliche Beziehung zur Eurozone das Währungspaar nach wie vor.
Dank der Zeitzone Londons profitiert GBP/USD außerdem von Handelsaktivität in Europa, London und den USA. Während dieser Überschneidungen ist das Marktgeschehen besonders lebhaft. Ideal für Trader, die von volatilen Schwankungen und Swing-Trading-Chancen profitieren wollen.
AUD/USD - Rohstoffwährung
Wenn du dich auf den Handel mit Rohstoffen konzentrierst, ist das AUD/USD-Paar eine ausgezeichnete Wahl. Australien ist ein bedeutender Exporteur von Kohle, Eisenerz und Gold, weshalb sich Schwankungen in diesen Märkten direkt im australischen Dollar widerspiegeln.
Da Australiens Exportwirtschaft stark von China und dessen Nachfrage abhängt, reagiert der AUD/USD empfindlich auf chinesische Wirtschaftsdaten - etwa zur Industrieproduktion oder zum Baugewerbe. Wenn Chinas Wirtschaft wächst, stärkt sich in der Regel der australische Dollar gegenüber dem US-Dollar. Tatsächlich nutzen Trader den AUD/USD häufig als indirekten Stellvertreter für den chinesischen Yuan, um sich gegen mögliche Abwertungsmaßnahmen oder US-Handelsspannungen abzusichern.
Auch wenn das Paar nicht ganz so liquide ist wie andere Majors, bietet der "Aussie" dennoch enge Spreads und ist damit attraktiv für aktive Trader. Die Kursbewegungen sind in allen Handelszeiten gleichmäßig, und technische Analyseformationen werden im AUD/USD in der Regel zuverlässig bestätigt.
USD/CHF - Der Schweizer "Safe Haven" (sichere Hafen)
Den Abschluss dieser Liste bildet das USD/CHF-Paar, also die Kombination aus US-Dollar und Schweizer Franken. Ähnlich wie der Yen gilt der Schweizer Franken als "Safe-Haven"-Währung, in die Anleger Kapital verschieben, sobald die Märkte unsicher werden. Grund dafür sind die politische Stabilität, die solide Finanzlage und der Ruf der Neutralität der Schweiz.
Ein Beispiel: Im Jahr 2025 erreichte der Schweizer Franken Niveaus, die seit 2015 nicht mehr gesehen wurden. Auslöser waren eskalierende Handelsspannungen und zunehmende geopolitische Risiken, die eine Kapitalflucht in den Franken auslösten.
Interessant ist auch die inverse Beziehung zwischen USD/CHF und EUR/USD. Wenn EUR/USD steigt, fällt USD/CHF meist - und umgekehrt. Diese Korrelation kann genutzt werden, um Kursbewegungen zu bestätigen oder Euro-Positionen abzusichern.

Enthaltene Werte: DE0009653386
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