DJ XETRA-SCHLUSS/DAX fällt erneut - Autotitel gegen den Trend fest
DOW JONES--Mit erneuten Abgaben hat der deutsche Aktienmarkt am Freitag geschlossen. Das Sentiment blieb angeschlagen, insbesondere in Teilen des Technologiesektors. Die Angst vor einem Platzen der KI-Blase ging weiter um. Daneben zieht sich der Regierungsstillstand in den USA hin, die Hoffnung liegt nun auf einer möglichen Lösung am Wochenende. Der DAX schloss mit einem Minus von 0,7 Prozent bei 23.570 Punkten.
Der schwache Michigan-Index aus den USA am Nachmittag trieb die Zinssenkungserwartung weiter nach oben. Wie ein Händler sagte, preist der Markt für Dezember nun wieder 18 Basispunkte ein nach 16 Basispunkten vor der Veröffentlichung. Mit 50,3 lag der Index für das Verbrauchervertrauen deutlich unter der Prognose und nur noch knapp über der 50iger Marke, die Wachstum von Kontraktion trennt. Zudem sind die 5-jährigen Inflationserwartungen unerwartet deutlich auf 3,6 Prozent gesunken, wie der Händler ergänzte.
Die zuletzt veröffentlichten Konjunkturdaten stammten von privaten Anbietern, da wegen der Haushaltssperre in den USA derzeit keine Daten von staatlichen Stellen veröffentlicht werden. Der am Freitag anstehende offizielle US-Arbeitsmarktbericht wurde aufgrund des "Shutdown" erneut nicht veröffentlicht, womit der US-Notenbank erneut ein Baustein für die weitere geldpolitische Entscheidungsfindung fehlt.
Auch chinesische Daten waren nicht dazu angetan, die Stimmung zu heben. Die Ausfuhren sanken im Oktober um 1,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, nachdem sie im September noch um 8,3 Prozent gestiegen waren. Erwartet worden war ein Anstieg um 2,8 Prozent. Mit den Importen ging es um 1,0 Prozent nach oben, aber auch hier hatten sich Ökonomen mit einem Plus von 2,3 Prozent deutlich mehr erwartet.
Die Titel von Scout24 reduzierten sich um 4,9 Prozent. Das Papier wurde laut Angaben aus dem Handel vom enttäuschenden Ausblick von Rightmove belastet. Der britische Immobilienmakler stellte für die Jahre 2026 bis 2028 ein operatives Gewinnwachstum von 3 bis 10 Prozent in Aussicht. Laut RBC liegt der Marktkonsens aber bei 10,6 Prozent. Rightmove hat höhere Investitionen angekündigt, der Kurs brach in London um 12,5 Prozent ein.
Als operativ im Rahmen der Erwartungen liegend beschrieb RBC die Drittquartalszahlen von Daimler Truck. Positiv hoben die Analysten den Auftragseingang im Nordamerikageschäft hervor. Dieser sei besser als befürchtet ausgefallen. Das Papier verlor 0,8 Prozent.
Die Autotitel trotzten dem schwächeren DAX. BMW stiegen um 2,2 Prozent, Mercedes-Benz um 0,3 Prozent und VW um 1,5 Prozent. Mit Blick auf die laufende Berichtssaison hieß es von der Deutschen Bank, es gebe erste Anzeichen für eine Erholung der Branche.
Salzgitter legten vor den Quartalszahlen am Montag zu. Der Kurs stieg um 3,3 Prozent. "Möglicherweise setzt der eine oder andere Marktteilnehmer auf eine positive Überraschung, darüber hinaus setzt der Markt aber auch auf positive Effekte durch den geplanten Industriestrompreis", so ein Händler.
Von einem starken Quartal sprach JP Morgan mit Blick auf die Drittquartalszahlen von Aumovio (+9,8%). Das EBIT sei 6 Prozent über den Konsensschätzungen ausgefallen. Positiv hoben die Analysten auch das präzisierte Margenziel hervor. Mit Aufschlägen von 4,9 Prozent reagierten Krones auf ihre Quartalszahlen. Diese wurden von Jefferies als "solide" eingestuft, vor allem angesichts des schwierigen makroökonomischen Umfelds. Die Auftragseingänge seien trotz Verschiebungen um 6,2 Prozent gestiegen. Positiv hoben die Analysten auch den bestätigten Ausblick hervor.
===
INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD
DAX 23.569,96 -0,7% +19,2%
DAX-Future 23.615,00 -0,7% +18,5%
XDAX 23.551,90 -0,7% +19,6%
MDAX 28.793,94 -0,6% +13,2%
TecDAX 3.465,60 -0,9% +2,4%
SDAX 15.779,45 -1,0% +16,2%
zuletzt +/- Ticks
Bund-Future 129,11 -4
YTD - bezogen auf Schlusskurs Vortag
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros/sha
(END) Dow Jones Newswires
November 07, 2025 11:54 ET (16:54 GMT)
Copyright (c) 2025 Dow Jones & Company, Inc.