WASHINGTON (dpa-AFX) - US-Präsident Donald Trump stellt die Preisentwicklung in den USA als Erfolg seiner Politik dar - doch Berichte verschiedener US-Medien zeichnen ein gemischtes Bild. Unter seiner Führung seien die Preise in den USA gesunken, "und zwar erheblich", sagte der Republikaner vor Journalisten in Washington. Die Inflation sei niedriger, Energie günstiger und Benzinpreise ebenso. "Wir haben Eier wieder auf einen normalen Preis gesenkt", sagte Trump weiter.
Mehrere Faktenchecks von Ende Oktober zeichnen jedoch ein differenzierteres Bild. So stellte der Sender CNN klar, dass die Lebensmittelpreise seit Trumps Amtsantritt insgesamt gestiegen seien. "Die Preissteigerungen bei Lebensmitteln waren breit gefächert und betrafen die überwiegende Mehrheit der (...) erfassten Produktkategorien", hieß es in dem Bericht.
Bei Eiern hatte Trump recht, wie der Sender NBC News berichtete: Sie liegen demnach wieder auf dem Preisniveau vom vergangenen November. Das dürfte aber vor allem damit zu tun haben, dass ein Ausbruch von Vogelgrippe zu extremen Preissteigerungen bei Eiern geführt hatte. Gleichzeitig sind laut NBC News etwa Orangensaft und Rinderhackfleisch um rund sieben Prozent teurer als vor einem Jahr.
Inflation bei rund drei Prozent
Auch bei Energie und Öl zeigt sich ein gemischtes Bild. Laut dem Portal "Newsweek" lagen die durchschnittlichen Spritpreise zuletzt auf dem niedrigsten Stand seit dem 8. Dezember 2024. Wie die "New York Times" berichtete, sind die Strompreise in den vergangenen Jahren regional sehr unterschiedlich gestiegen. Das Portal "Wired" merkte an, dass die Trump-Regierung zugleich Hilfsprogramme zur Unterstützung bei Energiekosten kürze.
Das Faktencheck-Portal "Politifact" berichtete, dass zwar die Preise für Eier und Benzin seit Trumps Amtsantritt gesunken seien, die Inflation insgesamt jedoch bei rund drei Prozent liege - und damit in etwa auf dem Niveau, das zu seinem Amtsantritt gemessen wurde. Je nach Berechnungsmethode zeigten sich unterschiedliche Entwicklungen: Ohne die schwankungsanfälligen Bereiche Energie und Lebensmittel sei die Inflationsrate leicht zurückgegangen.
Trump spricht von "Fake News"
Trump warf US-Medien vor, diese Entwicklungen absichtlich nicht zu berichten, "weil es Fake News sind". Im Präsidentschaftswahlkampf 2024 hatte der Republikaner versprochen, das Leben für die Menschen in den USA wieder günstiger zu machen.
Bei Wahlen in mehreren Bundesstaaten am Dienstag spielte das Thema Bezahlbarkeit dann erneut eine große Rolle. In New York gewann der linke Demokrat Zohran Mamdani die Bürgermeisterwahl mit dem Thema im Zentrum seines Wahlkampfes. Auch in Virginia und New Jersey setzten sich zwei Demokratinnen in den Gouverneurswahlen durch - ebenfalls mit dem Fokus auf die Kostenbelastung für Amerikaner./gei/DP/stw