Dresden (ots) -
- EKD-Ratsvorsitzende warnt vor Erstarken rechtsextremer Kräfte.
- Neue Gewaltschutzrichtlinie ist zentrales Projekt des Maßnahmenplans zum Schutz vor sexualisierter Gewalt.
- Kirche bekräftigt nach Urteil des Bundesverfassungsgerichts den Kurs der Öffnung für Nicht-Mitglieder.
Dresden, 9. November. Bischöfin Kirsten Fehrs, Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat in ihrem mündlichen Ratsbericht vor der Synode in Dresden eindringlich zur Verteidigung der Demokratie aufgerufen. Wie kaum ein anderer Tag berge der 9. November Schatten und Licht in sich - von der Pogromnacht 1938 bis zur Grenzöffnung 1989. Das mahne zum aktiven Eintreten für eine offene Gesellschaft. Zunehmende gesellschaftliche Verunsicherung und das Erstarken rechtspopulistischer und rechtsextremer Kräfte seien zutiefst beunruhigend. Wer, wie etwa Vertreterinnen und Vertreter der AfD, die Würde bestimmter Menschengruppen für antastbar erkläre, stelle sich damit außerhalb der Grundlagen des Grundgesetzes. "Die Saat der Angst und des Hasses darf nicht aufgehen", so Bischöfin Fehrs.
Fehrs ermutigte in ihrem Ratsbericht dazu, Widerstandskraft aus der biblischen Tradition zu schöpfen, um der "mehltauartigen Verzagtheit" den "Hoffnungstrotz entgegenzuhalten". Als Christin sei sie überzeugt, dass Gott in der verwundeten Welt gegenwärtig sei. Die hörende Kirche bleibe "beharrlich bei den Menschen, taufe, bete, segne, singe und verbünde sich mit allen, die für die Demokratie einstehen." Trotz aller Schwächen und mancher Fehler - "Kirche bleibt ein Geschenk: als Gemeinschaft, in die Gott ruft."
Hohe Priorität haben für die EKD weiterhin die Aufarbeitung von und der Schutz vor sexualisierter Gewalt, um der Verantwortung als schuldig gewordener Institution dauerhaft gerecht zu werden. Die Umsetzung des ForuM-Maßnahmenplans schreite voran. Zentrales Projekt sei dabei die neue Gewaltschutzrichtlinie zur Vereinheitlichung der Schutzstandards. Die Kirche leiste mit der Schulung Tausender Ehrenamtlicher und Mitarbeitender einen wichtigen Beitrag zur Sensibilisierung und Prävention.
Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes, demzufolge es der Kirche erlaubt ist, bei Stellenbesetzungen in begründeten Fällen eine Kirchenmitgliedschaft vorauszusetzen, bekräftigte die Ratsvorsitzende den eingeschlagenen Kurs der Öffnung kirchlicher Stellen für Nicht-Mitglieder: "Wir gehen mit dem Spielraum, den das Verfassungsgericht bestätigt hat, sehr verantwortungsvoll um", so die Ratsvorsitzende. Seit der Umsetzung der neuen Mitarbeitsrichtlinie Anfang 2024 öffne die Kirche sich noch weiter für Nicht-Mitglieder, das sei gelebte Vielfalt unter dem Dach von Kirche und Diakonie.
Ein weiterer Fokus ihres Ratsberichts lag auf der Friedensethik im Wandel angesichts einer empfindlich veränderten Welt- und Bedrohungslage. Bischöfin Fehrs betonte, dass die Evangelische Kirche "am Leitbild des Gerechten Friedens konsequent festhält." Am 10. November stellt die EKD ihre neue Friedensdenkschrift vor.
Der mündliche Bericht der amtierenden EKD-Ratsvorsitzenden, Bischöfin Kirsten Fehrs, ist abrufbar unter www.ekd.de/bericht-rat-2025. Ein Audio steht online zur Verfügung unter www.ekd.de/bericht-rat-audio-2025 .
Alles rund um die Tagung der EKD-Synode und den Livestream finden Sie unter www.ekd.de/synode.
Über die Synode der EKD: Die Synode der EKD ist neben Rat und Kirchenkonferenz eines der drei Leitungsorgane der EKD. Sie tagt vom 9. bis 12. November in Dresden. Nach der Grundordnung der EKD besteht die 13. Synode aus 128 Mitgliedern. Zu den Aufgaben der Synode zählen die Erarbeitung von Kundgebungen und Beschlüssen zu Fragen der Zeit sowie die Begleitung der Arbeit des Rates der EKD durch Richtlinien. Die Synode berät und beschließt aber auch den Haushalt und die Kirchengesetze. Geleitet wird die Synode vom Präsidium unter dem Vorsitz von Präses Anna-Nicole Heinrich. Sie ist zugleich Mitglied des 15-köpfigen Rates der EKD. Vorsitzende des Rates der EKD ist Kirsten Fehrs. Die EKD ist die Gemeinschaft von 20 lutherischen, reformierten und unierten Landeskirchen. 18 Millionen evangelische Christinnen und Christen in Deutschland sind Teil der der 12.000 Kirchengemeinden.
Pressekontakt:
Carsten Splitt
Evangelische Kirche in Deutschland
Pressestelle
Stabsstelle Kommunikation
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail: presse@ekd.de
Original-Content von: EKD - Evangelische Kirche in Deutschland, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/55310/6154450
- EKD-Ratsvorsitzende warnt vor Erstarken rechtsextremer Kräfte.
- Neue Gewaltschutzrichtlinie ist zentrales Projekt des Maßnahmenplans zum Schutz vor sexualisierter Gewalt.
- Kirche bekräftigt nach Urteil des Bundesverfassungsgerichts den Kurs der Öffnung für Nicht-Mitglieder.
Dresden, 9. November. Bischöfin Kirsten Fehrs, Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat in ihrem mündlichen Ratsbericht vor der Synode in Dresden eindringlich zur Verteidigung der Demokratie aufgerufen. Wie kaum ein anderer Tag berge der 9. November Schatten und Licht in sich - von der Pogromnacht 1938 bis zur Grenzöffnung 1989. Das mahne zum aktiven Eintreten für eine offene Gesellschaft. Zunehmende gesellschaftliche Verunsicherung und das Erstarken rechtspopulistischer und rechtsextremer Kräfte seien zutiefst beunruhigend. Wer, wie etwa Vertreterinnen und Vertreter der AfD, die Würde bestimmter Menschengruppen für antastbar erkläre, stelle sich damit außerhalb der Grundlagen des Grundgesetzes. "Die Saat der Angst und des Hasses darf nicht aufgehen", so Bischöfin Fehrs.
Fehrs ermutigte in ihrem Ratsbericht dazu, Widerstandskraft aus der biblischen Tradition zu schöpfen, um der "mehltauartigen Verzagtheit" den "Hoffnungstrotz entgegenzuhalten". Als Christin sei sie überzeugt, dass Gott in der verwundeten Welt gegenwärtig sei. Die hörende Kirche bleibe "beharrlich bei den Menschen, taufe, bete, segne, singe und verbünde sich mit allen, die für die Demokratie einstehen." Trotz aller Schwächen und mancher Fehler - "Kirche bleibt ein Geschenk: als Gemeinschaft, in die Gott ruft."
Hohe Priorität haben für die EKD weiterhin die Aufarbeitung von und der Schutz vor sexualisierter Gewalt, um der Verantwortung als schuldig gewordener Institution dauerhaft gerecht zu werden. Die Umsetzung des ForuM-Maßnahmenplans schreite voran. Zentrales Projekt sei dabei die neue Gewaltschutzrichtlinie zur Vereinheitlichung der Schutzstandards. Die Kirche leiste mit der Schulung Tausender Ehrenamtlicher und Mitarbeitender einen wichtigen Beitrag zur Sensibilisierung und Prävention.
Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes, demzufolge es der Kirche erlaubt ist, bei Stellenbesetzungen in begründeten Fällen eine Kirchenmitgliedschaft vorauszusetzen, bekräftigte die Ratsvorsitzende den eingeschlagenen Kurs der Öffnung kirchlicher Stellen für Nicht-Mitglieder: "Wir gehen mit dem Spielraum, den das Verfassungsgericht bestätigt hat, sehr verantwortungsvoll um", so die Ratsvorsitzende. Seit der Umsetzung der neuen Mitarbeitsrichtlinie Anfang 2024 öffne die Kirche sich noch weiter für Nicht-Mitglieder, das sei gelebte Vielfalt unter dem Dach von Kirche und Diakonie.
Ein weiterer Fokus ihres Ratsberichts lag auf der Friedensethik im Wandel angesichts einer empfindlich veränderten Welt- und Bedrohungslage. Bischöfin Fehrs betonte, dass die Evangelische Kirche "am Leitbild des Gerechten Friedens konsequent festhält." Am 10. November stellt die EKD ihre neue Friedensdenkschrift vor.
Der mündliche Bericht der amtierenden EKD-Ratsvorsitzenden, Bischöfin Kirsten Fehrs, ist abrufbar unter www.ekd.de/bericht-rat-2025. Ein Audio steht online zur Verfügung unter www.ekd.de/bericht-rat-audio-2025 .
Alles rund um die Tagung der EKD-Synode und den Livestream finden Sie unter www.ekd.de/synode.
Über die Synode der EKD: Die Synode der EKD ist neben Rat und Kirchenkonferenz eines der drei Leitungsorgane der EKD. Sie tagt vom 9. bis 12. November in Dresden. Nach der Grundordnung der EKD besteht die 13. Synode aus 128 Mitgliedern. Zu den Aufgaben der Synode zählen die Erarbeitung von Kundgebungen und Beschlüssen zu Fragen der Zeit sowie die Begleitung der Arbeit des Rates der EKD durch Richtlinien. Die Synode berät und beschließt aber auch den Haushalt und die Kirchengesetze. Geleitet wird die Synode vom Präsidium unter dem Vorsitz von Präses Anna-Nicole Heinrich. Sie ist zugleich Mitglied des 15-köpfigen Rates der EKD. Vorsitzende des Rates der EKD ist Kirsten Fehrs. Die EKD ist die Gemeinschaft von 20 lutherischen, reformierten und unierten Landeskirchen. 18 Millionen evangelische Christinnen und Christen in Deutschland sind Teil der der 12.000 Kirchengemeinden.
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