Berlin/Belém (ots) -
Trotz einiger Fortschritte seit der ersten Weltklimakonferenz 1995 sind immer noch jedes Jahr rund 48 Millionen Kinder von Klimakatastrophen betroffen; das zeigt eine Analyse von Save the Children. Über 80 Prozent dieser Kinder kommen aus Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen, wo die Ressourcen für die Anpassung an die Klimakrise sowie den Schutz vor ihren Folgen am geringsten sind.
Durch Extremwetterereignisse wie Dürren, Hitzewellen, Brände, tropische Stürme, Starkregen und Überschwemmungen werden Kinder aus ihrer Heimat vertrieben oder können nicht mehr zur Schule gehen. Auch Hunger, Mangelernährung und Krankheiten gehören zu den Folgen.
"Die globale Erwärmung muss auf 1,5 Grad Celsius begrenzt werden - und zwar schnell und ehrgeizig", fordert Patricia Kramarz, Expertin für globale Gesundheit und Klima bei Save the Children Deutschland, die an der COP30 teilnimmt. "Die Lösungen liegen auf dem Tisch: Emissionen reduzieren, fossile Brennstoffe auslaufen lassen und erneuerbare Energien vorantreiben. Wohlhabende und historisch emissionsstarke Länder sollten hier vorangehen."
Besonderen Schutz brauchen Kinder, die ohnehin unter schwierigen Lebensbedingungen aufwachsen, etwa weil sie von Ungleichheit und Diskriminierung betroffen sind oder in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen leben. Sie haben weniger Ressourcen, um mit extremen Klimaereignissen fertig zu werden, und ein ohnehin höheres Risiko, schwer zu erkranken - etwa an Malaria, Cholera oder Mangelernährung.
"Finanzstarke Staaten - darunter Deutschland - müssen besonders betroffene Länder unterstützen, sich in allen Bereichen klimaresilienter aufzustellen: Gesundheit, Ernährung, Wasserversorgung, aber auch Bildung und Kinderschutz. Kinder, ihre Rechte und ihre Stimmen müssen dabei im Mittelpunkt stehen", sagt Patricia Kramarz. "Und es muss mehr in Forschung investiert werden, um Datenlücken zu den Auswirkungen des Klimawandels auf Kinder zu schließen."
Grund zu Optimismus gibt es: Eine im Mai von Save the Children und der Freien Universität Brüssel veröffentlichte Studie ("Born into the Climate Crisis 2" (https://www.savethechildren.de/fileadmin/user_upload/Downloads_Dokumente/Berichte_Studien/2025/save-the-children-born-into-the-climate-crisis-2-faktenblatt.pdf)) zeigt, dass ein Drittel der heute Fünfjährigen - rund 38 Millionen Kinder weltweit - durch die Umsetzung einer ambitionierten Klimapolitik vor gefährlichen Hitzewellen bewahrt werden könnten. Voraussetzung ist, dass es gelingt, das 1,5 Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens zu erreichen und sich nicht mit einem 2,7 Grad-Szenario auf Basis der aktuellen Maßnahmen und Zusagen zufriedenzugeben. Auch weitere Klimarisiken würden sich unter dieser Maßgabe für Millionen Kinder deutlich reduzieren, so der damalige Bericht.
Save the Children fordert:
- dringende und ehrgeizige Maßnahmen, um die Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen
- ausreichend Finanzmittel für die Anpassung an die Klimakrise sowie den Ausgleich von klimabedingten Schäden und Verlusten
- eine deutsche sowie internationale Klimapolitik, die Kinder, ihre Rechte, ihre Stimmen und ihre Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellt
- intensivere Forschung und Datenerhebung zu den tatsächlichen Auswirkungen des Klimawandels auf Kinder
Hinweise für die Redaktion:
- Save the Children nutzte Daten der EM-DAT International Disasters Database (https://eur05.safelinks.protection.outlook.com/?url=https%3A%2F%2Fwww.emdat.be%2F&data=05%7C02%7Csilke.zorn%40savethechildren.de%7C955689f6af1e4b2d5aeb08de1c26c24e%7C7e675e17e6ed49b38fb77005366df847%7C0%7C0%7C638979150000121186%7CUnknown%7CTWFpbGZsb3d8eyJFbXB0eU1hcGkiOnRydWUsIlYiOiIwLjAuMDAwMCIsIlAiOiJXaW4zMiIsIkFOIjoiTWFpbCIsIldUIjoyfQ%3D%3D%7C0%7C%7C%7C&sdata=CCH%2FiL4Pg%2FoE1NMCpmaVqM5%2BGXJox0GOw%2B%2BBeArmKU8%3D&reserved=0), um zu ermitteln, wie viele Kinder seit der COP1 vor 30 Jahren von klimabedingten Katastrophen betroffen waren und errechnete dann einen jährlichen Durchschnitt. Nicht klimabedingte Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Vulkanausbrüche blieben unberücksichtigt.
- Die Zahl der betroffenen Kinder wurde auf der Grundlage des UN World Population Prospects (https://eur05.safelinks.protection.outlook.com/?url=https%3A%2F%2Fpopulation.un.org%2Fwpp%2F&data=05%7C02%7Csilke.zorn%40savethechildren.de%7C955689f6af1e4b2d5aeb08de1c26c24e%7C7e675e17e6ed49b38fb77005366df847%7C0%7C0%7C638979150000150022%7CUnknown%7CTWFpbGZsb3d8eyJFbXB0eU1hcGkiOnRydWUsIlYiOiIwLjAuMDAwMCIsIlAiOiJXaW4zMiIsIkFOIjoiTWFpbCIsIldUIjoyfQ%3D%3D%7C0%7C%7C%7C&sdata=TG6EKIX2kaUQ%2Fur%2BhhHd1ygWDGzJ6%2FZk7aYqLY%2BUUDE%3D&reserved=0) geschätzt. Innerhalb eines Jahres von mehreren Klimakatastrophen betroffene Kinder wurden nur einmal gezählt, sofern dies anhand der betroffenen Regionen nachvollziehbar war.
- Als Betroffene gelten Menschen, die aufgrund der Klimakatastrophe verletzt wurden oder eine Unterkunft oder sonstige sofortige Hilfe benötigten. Einige Auswirkungen der Klimakrise blieben dadurch in dieser Berechnung unberücksichtigt, zum Beispiel die Schließung von Schulen.
Über Save the Children
Im Nachkriegsjahr 1919 gründete die britische Sozialreformerin und Kinderrechtlerin Eglantyne Jebb Save the Children, um Kinder in Deutschland und Österreich vor dem Hungertod zu retten. Heute ist die inzwischen größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt in rund 120 Ländern tätig. Save the Children setzt sich ein für Kinder in Kriegen, Konflikten und Katastrophen. Für eine Welt, die die Rechte der Kinder achtet, in der alle Kinder gesund und sicher leben sowie frei und selbstbestimmt aufwachsen und lernen können - seit über 100 Jahren.
Pressekontakt:
Save the Children Deutschland e.V.
Pressestelle -Silke Zorn
Tel.: +49 (0)30 - 27 59 59 79 -232
Mail:silke.zorn@savethechildren.de
Original-Content von: Save the Children Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/106106/6154984
Trotz einiger Fortschritte seit der ersten Weltklimakonferenz 1995 sind immer noch jedes Jahr rund 48 Millionen Kinder von Klimakatastrophen betroffen; das zeigt eine Analyse von Save the Children. Über 80 Prozent dieser Kinder kommen aus Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen, wo die Ressourcen für die Anpassung an die Klimakrise sowie den Schutz vor ihren Folgen am geringsten sind.
Durch Extremwetterereignisse wie Dürren, Hitzewellen, Brände, tropische Stürme, Starkregen und Überschwemmungen werden Kinder aus ihrer Heimat vertrieben oder können nicht mehr zur Schule gehen. Auch Hunger, Mangelernährung und Krankheiten gehören zu den Folgen.
"Die globale Erwärmung muss auf 1,5 Grad Celsius begrenzt werden - und zwar schnell und ehrgeizig", fordert Patricia Kramarz, Expertin für globale Gesundheit und Klima bei Save the Children Deutschland, die an der COP30 teilnimmt. "Die Lösungen liegen auf dem Tisch: Emissionen reduzieren, fossile Brennstoffe auslaufen lassen und erneuerbare Energien vorantreiben. Wohlhabende und historisch emissionsstarke Länder sollten hier vorangehen."
Besonderen Schutz brauchen Kinder, die ohnehin unter schwierigen Lebensbedingungen aufwachsen, etwa weil sie von Ungleichheit und Diskriminierung betroffen sind oder in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen leben. Sie haben weniger Ressourcen, um mit extremen Klimaereignissen fertig zu werden, und ein ohnehin höheres Risiko, schwer zu erkranken - etwa an Malaria, Cholera oder Mangelernährung.
"Finanzstarke Staaten - darunter Deutschland - müssen besonders betroffene Länder unterstützen, sich in allen Bereichen klimaresilienter aufzustellen: Gesundheit, Ernährung, Wasserversorgung, aber auch Bildung und Kinderschutz. Kinder, ihre Rechte und ihre Stimmen müssen dabei im Mittelpunkt stehen", sagt Patricia Kramarz. "Und es muss mehr in Forschung investiert werden, um Datenlücken zu den Auswirkungen des Klimawandels auf Kinder zu schließen."
Grund zu Optimismus gibt es: Eine im Mai von Save the Children und der Freien Universität Brüssel veröffentlichte Studie ("Born into the Climate Crisis 2" (https://www.savethechildren.de/fileadmin/user_upload/Downloads_Dokumente/Berichte_Studien/2025/save-the-children-born-into-the-climate-crisis-2-faktenblatt.pdf)) zeigt, dass ein Drittel der heute Fünfjährigen - rund 38 Millionen Kinder weltweit - durch die Umsetzung einer ambitionierten Klimapolitik vor gefährlichen Hitzewellen bewahrt werden könnten. Voraussetzung ist, dass es gelingt, das 1,5 Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens zu erreichen und sich nicht mit einem 2,7 Grad-Szenario auf Basis der aktuellen Maßnahmen und Zusagen zufriedenzugeben. Auch weitere Klimarisiken würden sich unter dieser Maßgabe für Millionen Kinder deutlich reduzieren, so der damalige Bericht.
Save the Children fordert:
- dringende und ehrgeizige Maßnahmen, um die Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen
- ausreichend Finanzmittel für die Anpassung an die Klimakrise sowie den Ausgleich von klimabedingten Schäden und Verlusten
- eine deutsche sowie internationale Klimapolitik, die Kinder, ihre Rechte, ihre Stimmen und ihre Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellt
- intensivere Forschung und Datenerhebung zu den tatsächlichen Auswirkungen des Klimawandels auf Kinder
Hinweise für die Redaktion:
- Save the Children nutzte Daten der EM-DAT International Disasters Database (https://eur05.safelinks.protection.outlook.com/?url=https%3A%2F%2Fwww.emdat.be%2F&data=05%7C02%7Csilke.zorn%40savethechildren.de%7C955689f6af1e4b2d5aeb08de1c26c24e%7C7e675e17e6ed49b38fb77005366df847%7C0%7C0%7C638979150000121186%7CUnknown%7CTWFpbGZsb3d8eyJFbXB0eU1hcGkiOnRydWUsIlYiOiIwLjAuMDAwMCIsIlAiOiJXaW4zMiIsIkFOIjoiTWFpbCIsIldUIjoyfQ%3D%3D%7C0%7C%7C%7C&sdata=CCH%2FiL4Pg%2FoE1NMCpmaVqM5%2BGXJox0GOw%2B%2BBeArmKU8%3D&reserved=0), um zu ermitteln, wie viele Kinder seit der COP1 vor 30 Jahren von klimabedingten Katastrophen betroffen waren und errechnete dann einen jährlichen Durchschnitt. Nicht klimabedingte Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Vulkanausbrüche blieben unberücksichtigt.
- Die Zahl der betroffenen Kinder wurde auf der Grundlage des UN World Population Prospects (https://eur05.safelinks.protection.outlook.com/?url=https%3A%2F%2Fpopulation.un.org%2Fwpp%2F&data=05%7C02%7Csilke.zorn%40savethechildren.de%7C955689f6af1e4b2d5aeb08de1c26c24e%7C7e675e17e6ed49b38fb77005366df847%7C0%7C0%7C638979150000150022%7CUnknown%7CTWFpbGZsb3d8eyJFbXB0eU1hcGkiOnRydWUsIlYiOiIwLjAuMDAwMCIsIlAiOiJXaW4zMiIsIkFOIjoiTWFpbCIsIldUIjoyfQ%3D%3D%7C0%7C%7C%7C&sdata=TG6EKIX2kaUQ%2Fur%2BhhHd1ygWDGzJ6%2FZk7aYqLY%2BUUDE%3D&reserved=0) geschätzt. Innerhalb eines Jahres von mehreren Klimakatastrophen betroffene Kinder wurden nur einmal gezählt, sofern dies anhand der betroffenen Regionen nachvollziehbar war.
- Als Betroffene gelten Menschen, die aufgrund der Klimakatastrophe verletzt wurden oder eine Unterkunft oder sonstige sofortige Hilfe benötigten. Einige Auswirkungen der Klimakrise blieben dadurch in dieser Berechnung unberücksichtigt, zum Beispiel die Schließung von Schulen.
Über Save the Children
Im Nachkriegsjahr 1919 gründete die britische Sozialreformerin und Kinderrechtlerin Eglantyne Jebb Save the Children, um Kinder in Deutschland und Österreich vor dem Hungertod zu retten. Heute ist die inzwischen größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt in rund 120 Ländern tätig. Save the Children setzt sich ein für Kinder in Kriegen, Konflikten und Katastrophen. Für eine Welt, die die Rechte der Kinder achtet, in der alle Kinder gesund und sicher leben sowie frei und selbstbestimmt aufwachsen und lernen können - seit über 100 Jahren.
Pressekontakt:
Save the Children Deutschland e.V.
Pressestelle -Silke Zorn
Tel.: +49 (0)30 - 27 59 59 79 -232
Mail:silke.zorn@savethechildren.de
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