Bern (ots) -
Anlässlich des 10-jährigen Bestehens des Pariser Klimaabkommens erhob Swissinfo bei 80 Forschenden renommierter Schweizer Institutionen deren Einschätzung zum Stand der Klimaforschung, zur Klimapolitik sowie deren Fortschritte.
Die Resultate offenbarten eine tiefe Besorgnis bei den Schweizer Klimaforschenden über das schleppende Tempo der weltweiten Klimapolitik und vorsichtigen Optimismus hinsichtlich technologischer Lösungen und dem zivilgesellschaftlichen Engagement. Dies sind die zentralen Ergebnisse der Befragung, an denen unter anderem Forschende der ETH Zürich, der EPFL in Lausanne oder von der Universität Genf teilnahmen:
Klimawandel wird sich bis 2050 deutlich auf die Schweiz auswirken
Eine Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius bis Ende dieses Jahrhunderts gilt als äusserst unwahrscheinlich (https://www.swissinfo.ch/ger/emissionsreduktion/schweizer-klimafachleute-klimaziel-von-plus-15c-ist-unrealistisch/90237419). Bis 2050 wird der Klimawandel auf die Lebensbedingungen in der Schweiz deutliche bis sehr deutliche Auswirkungen haben.
Pessimistische und optimistische Prognosen zur globalen Klimapolitik
Als Hauptgründe für die pessimistische Einschätzung zur globalen Klimapolitik nannten die Befragten politische Untätigkeit oder politischen Unwillen, mangelnde internationale Zusammenarbeit, wirtschaftliche Interessen und Lobbyismus als zentrale Hemmnisse für einen wirksamen globalen Klimaschutz.
Trotz der Bedenken setzen viele Wissenschaftler:innen ihre Hoffnungen auf technologische Innovationen, auf ein wachsendes Umweltbewusstsein und auf wirtschaftliche Anreize (https://www.swissinfo.ch/eng/climate-solutions/we-can-still-solve-the-climate-crisis-heres-how/90295246?utm_source=multiple&utm_medium=website&utm_campaign=bundle-front1_en&utm_content=o&utm_term=wpblock_teaser-bundle), wie beispielsweise bei erneuerbaren Energien oder CO2-Reduktionen. Diese werden von den Befragten als zwei der wichtigsten Strategien angesehen werden.
Effektive Wissenschaftskommunikation ist gefordert
Rund 80% der befragten Forschenden sind überzeugt, dass die Schweizer Wissenschaft wesentlich zur öffentlichen Sensibilisierung für den Klimawandel beiträgt. Gleichzeitig fordert etwa die Hälfte, dass Wissenschaft und Politik die Bevölkerung noch gezielter über Risiken und Lösungsansätze informieren müssen.
Glaube an das 1,5-Grad-Ziel nahezu aufgegeben
95% der Befragten glauben nicht, dass das Ziel des Pariser Abkommens erreicht wird. Etwa 80% sehen die Schweiz aufgrund ihrer Emissionen und ihres Wohlstands in einer besonderen Verantwortung, beim Klimaschutz eine Führungsrolle zu übernehmen.
Emotionale Belastung durch Klimaforschung
Fast drei Viertel (72%) der Forschenden geben an, emotional durch ihre Arbeit und die Entwicklung des Klimas belastet zu sein. (https://www.swissinfo.ch/eng/climate-solutions/the-emotional-side-of-climate-science/90250784) 41% von ihnen geben an, dies "gelegentlich" so wahrzunehmen, 31% "mehrmals pro Woche". Nur 6% gaben an, die globalen Klimaentwicklungen und ihre Arbeit würden sie nicht emotional belasten.
Die Umfrage wurde an 108 Klimaforscher:innen folgender Institutionen verschickt: EPFL, ETH Zürich, Universitäten von Neuenburg, Zürich, Bern, Basel, Genf, Freiburg und Lausanne, Paul-Scherrer-Institut, WSL, Empa und MeteoSchweiz. Achtzig von ihnen haben den Fragebogen ausgefüllt.
- Alle Ergebnisse der Umfrage auf Englisch (https://www.swissinfo.ch/eng/emissions-reduction/climate-scientist-survey/90159059)
- Alle Ergebnisse der Umfrage auf Französisch (https://www.swissinfo.ch/fre/reduction-des-emissions/lenqu%C3%AAte-men%C3%A9e-par-swissinfo-aupr%C3%A8s-des-climatologues-en-2025/90206360)
Pressekontakt:
Fragen zur Umfrage bei den Klimaforscher:innen:
Veronica De Vore
Leiterin Audience SWI swissinfo.ch
veronica.devore@swissinfo.ch, +41 58 136 28 19
Fragen zu SWI swissinfo.ch:
Larissa M. Bieler, Direktorin
larissa.bieler@swissinfo.ch, +58 136 27 95
Original-Content von: SWI swissinfo.ch, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.ch/de/pm/100001296/100936482
Anlässlich des 10-jährigen Bestehens des Pariser Klimaabkommens erhob Swissinfo bei 80 Forschenden renommierter Schweizer Institutionen deren Einschätzung zum Stand der Klimaforschung, zur Klimapolitik sowie deren Fortschritte.
Die Resultate offenbarten eine tiefe Besorgnis bei den Schweizer Klimaforschenden über das schleppende Tempo der weltweiten Klimapolitik und vorsichtigen Optimismus hinsichtlich technologischer Lösungen und dem zivilgesellschaftlichen Engagement. Dies sind die zentralen Ergebnisse der Befragung, an denen unter anderem Forschende der ETH Zürich, der EPFL in Lausanne oder von der Universität Genf teilnahmen:
Klimawandel wird sich bis 2050 deutlich auf die Schweiz auswirken
Eine Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius bis Ende dieses Jahrhunderts gilt als äusserst unwahrscheinlich (https://www.swissinfo.ch/ger/emissionsreduktion/schweizer-klimafachleute-klimaziel-von-plus-15c-ist-unrealistisch/90237419). Bis 2050 wird der Klimawandel auf die Lebensbedingungen in der Schweiz deutliche bis sehr deutliche Auswirkungen haben.
Pessimistische und optimistische Prognosen zur globalen Klimapolitik
Als Hauptgründe für die pessimistische Einschätzung zur globalen Klimapolitik nannten die Befragten politische Untätigkeit oder politischen Unwillen, mangelnde internationale Zusammenarbeit, wirtschaftliche Interessen und Lobbyismus als zentrale Hemmnisse für einen wirksamen globalen Klimaschutz.
Trotz der Bedenken setzen viele Wissenschaftler:innen ihre Hoffnungen auf technologische Innovationen, auf ein wachsendes Umweltbewusstsein und auf wirtschaftliche Anreize (https://www.swissinfo.ch/eng/climate-solutions/we-can-still-solve-the-climate-crisis-heres-how/90295246?utm_source=multiple&utm_medium=website&utm_campaign=bundle-front1_en&utm_content=o&utm_term=wpblock_teaser-bundle), wie beispielsweise bei erneuerbaren Energien oder CO2-Reduktionen. Diese werden von den Befragten als zwei der wichtigsten Strategien angesehen werden.
Effektive Wissenschaftskommunikation ist gefordert
Rund 80% der befragten Forschenden sind überzeugt, dass die Schweizer Wissenschaft wesentlich zur öffentlichen Sensibilisierung für den Klimawandel beiträgt. Gleichzeitig fordert etwa die Hälfte, dass Wissenschaft und Politik die Bevölkerung noch gezielter über Risiken und Lösungsansätze informieren müssen.
Glaube an das 1,5-Grad-Ziel nahezu aufgegeben
95% der Befragten glauben nicht, dass das Ziel des Pariser Abkommens erreicht wird. Etwa 80% sehen die Schweiz aufgrund ihrer Emissionen und ihres Wohlstands in einer besonderen Verantwortung, beim Klimaschutz eine Führungsrolle zu übernehmen.
Emotionale Belastung durch Klimaforschung
Fast drei Viertel (72%) der Forschenden geben an, emotional durch ihre Arbeit und die Entwicklung des Klimas belastet zu sein. (https://www.swissinfo.ch/eng/climate-solutions/the-emotional-side-of-climate-science/90250784) 41% von ihnen geben an, dies "gelegentlich" so wahrzunehmen, 31% "mehrmals pro Woche". Nur 6% gaben an, die globalen Klimaentwicklungen und ihre Arbeit würden sie nicht emotional belasten.
Die Umfrage wurde an 108 Klimaforscher:innen folgender Institutionen verschickt: EPFL, ETH Zürich, Universitäten von Neuenburg, Zürich, Bern, Basel, Genf, Freiburg und Lausanne, Paul-Scherrer-Institut, WSL, Empa und MeteoSchweiz. Achtzig von ihnen haben den Fragebogen ausgefüllt.
- Alle Ergebnisse der Umfrage auf Englisch (https://www.swissinfo.ch/eng/emissions-reduction/climate-scientist-survey/90159059)
- Alle Ergebnisse der Umfrage auf Französisch (https://www.swissinfo.ch/fre/reduction-des-emissions/lenqu%C3%AAte-men%C3%A9e-par-swissinfo-aupr%C3%A8s-des-climatologues-en-2025/90206360)
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