MPC Energy hatte bei den Zahlen bereits gute Fortschritte gemacht, was an der Börse aber nicht honoriert wurde. Zeitnah auf die Neunmonatszahlen folgte dann ein Paukenschlag: Der Verkauf eines substanziellen Teils des Portfolios. Die Aktie hat darauf mit einem Kurssprung reagiert.
MPC Energy hat durch Kostenkürzungen und eine Portfoliobereinigung, in deren Rahmen Teile des Anlagenbestands verkauft wurden, gute Fortschritte gemacht. Diese zeigten sich auch in den Neunmonatszahlen: So hat sich durch die Veräußerungen zwar der Gruppenumsatz um 8 Prozent auf 8,2 Mio. US-Dollar reduziert, aber das Konzern-EBITDA hat um 21 Prozent auf 3,7 Mio. US-Dollar zugelegt.
Ebenfalls sehr positiv war die Entwicklung der Free-Cash-Position der Holding, die seit dem Jahresanfang durch die Projektverkäufe von 4,2 auf 9,6 Mio. US-Dollar mehr als verdoppelt werden konnte. Das Management hatte zu den Neunmonatszahlen bereits angekündigt, dass es bei dieser Position bis zum Jahresende weitere Zuflüsse geben dürfte, da an weiteren Veräußerungen gearbeitet werde. Als Kandidat wurde schon seit längerem ein Solarpark in Kolumbien genannt.
Am Tag nach den Neunmonatszahlen folgte dann die Riesen-Überraschung: Nicht für das Objekt in Kolumbien, sondern für einen Solarpark in El Salvador mit 21,3 MWp, der 2023 den Betrieb aufgenommen hatte, und einen neu errichteten Solarpark in Guatemala mit 66 MWp wurde eine Verkaufsvereinbarung mit einem Energiekonzern aus Panama unterzeichnet.
Der Bau der Anlage in Guatemala war im Juli abgeschlossen worden, bislang fehlt aber wider Erwarten immer noch immer die behördliche Genehmigung für den Start des Testlaufs, auf den nach etwa vier bis sechs Wochen der Regelbetrieb starten kann. Dafür ist noch eine Entscheidung der Regulierungsstellen nötig, die auch Anlagen des Netzbetreibers betrifft. Da der Solarpark für Guatemala eine große Bedeutung hat, ist es aus Sicht des Managements nur die Frage, "wann" die Genehmigung kommt und nicht "ob" überhaupt.
Den Käufer hat diese offene Frage offensichtlich nicht abgeschreckt. Sollte die Hauptversammlung von MPC Energy dem Deal im Dezember zustimmen, wird das Unternehmen für die beiden Parks einen Preis von rund 27 Mio. US-Dollar erhalten. Im Anschluss würde das Portfolio des Unternehmens noch aus dem Solarpark in Kolumbien (12,3 MWp), einem Solarpark in Mexiko (15,8 MWp) und einem Entwicklungsprojekt in El Salvador bestehen.
Der Kaufpreis kommt zum bestehenden Free-Cash hinzu und soll zu einem substanziellen Teil an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Das hat die Anleger endlich aufgeweckt: Die Aktie hat einen Sprung von über 40 Prozent auf eine Marktkapitalisierung von rund 24 Mio. Euro (Kurs 1,065 Euro, am 10.11. um 14:05) gemacht und die bestehende Unterbewertung damit zum Teil abgebaut. Sollten aber noch weitere Assets verkauft werden - und zumindest im Fall von Kolumbien ist das wahrscheinlich - dürfte der Free-Cash auf umgerechnet mehr als 35 Mio. Euro steigen. Und mit den Verläußerungen werden zudem die Schulden der Projektgesellschaften entkonsolidiert. Damit wirkt das Potenzial noch nicht ausgereizt (aktien-globlal.de, 10.11.25, 14:47, bitte beachten Sie unseren Disclaimer zu potenziellen Interessenkonflikten: https://www.aktien-global.de/impressum/).
Originalmeldung: https://www.aktien-global.de/news-cov/newscov_mpc_energy/mpc_energy_der_groe_paukenschlag-21202/

