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Anlegerinnen und Anleger atmen auf: Zum Wochenauftakt zeichnet sich ein Ende des Regierungsstillstands in den USA ab. Davon könnten vor allem Konsumgüteraktien wie Procter & Gamble profitieren.
Shutdown vor dem Ende? Hoffnung treibt die Kurse
Der längste Regierungsstillstand der US-Geschichte neigt sich seinem Ende zu. Laut übereinstimmenden Medienberichten haben einige demokratische Abgeordnete im Kongress signalisiert, einem Kompromisspaket zuzustimmen, nachdem am Wochenende bereits im Senat eine Einigung erzielt werden konnte. Damit könnte eine Übergangsfinanzierung bis Ende Januar gesichert sein.
Die Erleichterung an den weltweiten Aktienmärkten ist nach dem Abverkauf in der vergangenen Woche spürbar. Während der deutsche Leitindex DAX ein Plus von fast 2 Prozent markiert, eröffneten die US-Indizes nach einem scharfen Intraday-Reversal am Freitag ebenfalls kräftig im Plus.
Comeback für Konsumgüter-Aktien?
Gefragt waren vor allem die in der vergangenen Woche noch von Bewertungsängsten betroffenen Technologie-Werte. Doch der Gewinner der kommenden Tage könnte eine ganz andere Branche sein: Konsumgüter. Der Regierungsstillstand hatte in den vergangenen Wochen zu einer spürbaren Kaufzurückhaltung geführt - auch weil Bedienstete des öffentlichen Dienstes wochenlang keinen Lohn erhalten hatten.
Außerdem befindet sich die Branche schon seit vielen Monaten in einer hartnäckigen Korrektur. Da die Bewertungen hier inzwischen aber äußerst attraktiv sind, erscheinen die Titel reif für eine steile Gegenbewegung. Davon dürfte vor allem Dividendenkönig und Branchenprimus Procter & Gamble profitieren.

Aktie fest in der Hand der Bären - zumindest noch
Gegenüber dem Jahreswechsel haben die Anteile von Procter & Gamble 12,3 Prozent an Wert verloren. Damit steht die Aktie stellvertretend für den Abschwung einer ganzen Branche, denn Konsumgüteraktien leiden unter gestiegenen Input-Kosten bei gleichzeitig stagnierenden Verbraucherausgaben.
Der Abwärtstrend hat sich dabei sehr geordnet und innerhalb einer Spanne von 15 US-Dollar verhalten. Ausgehend von einem Doppel-Top bei 180 US-Dollar setzte Procter & Gamble in der vergangenen Woche bis 145 US-Dollar zurück und markierte damit den tiefsten Stand seit fast 2 Jahren. Solche markanten Tiefs gelten in der Chartanalyse als Verkaufssignale.
Der Grundstein für eine Trendwende ist gelegt
Doch ein Ende der Verkaufswelle sowie eine Trendwende zeichnen sich mehr und mehr ab. Einerseits liegt im Bereich von 141,50 bis 143,00 US-Dollar eine starke Unterstützung, die aus Tiefs der Vorjahre gebildet wird. Andererseits hat die Aktie die Unterkante des Trendkanals erreicht, was wie in den Monaten zuvor zu einer Gegenbewegung führen dürfte.
Für diese These sprechen die bullishen Divergenzen in den technischen Indikatoren. Während der Trendstärkeindikator MACD einen Boden gebildet hat, konnte sich der Relative-Stärke-Index (RSI) bereits gegen den Trend der Aktie steigern. Das gilt als Vorbote von Kurswenden.
Finale Kursverluste, dann steile Gegenbewegung?
Noch verhalten sich aber beide Indikatoren schwach. Der MACD liegt noch unter der Nulllinie und zeigt damit unverändert einen Abwärtstrend an. Der RSI liegt unter 30 Punkten und damit im überverkauften Bereich. Bevor es bei Procter & Gamble zu einer Erholung kommt, könnte daher ähnlich wie zum Jahreswechsel ein kurzer Fehlausbruch nach unten erfolgen, um die Unterstützung zu testen.
Spätestens dann dürfte es angesichts der bullishen Divergenzen und dem überverkauften Zustand der Aktie aber wieder nach oben gehen. Die ersten Ziele sind die 50-Tage-Linie bei 153,20 US-Dollar sowie der Bereich um 160 US-Dollar, wo neben einem Horizontalwiderstand auch die Abwärtstrendoberkante liegt.
Saisonaler Rückenwind, attraktives Bewertungsniveau
Für eine (nachhaltige) Erholung der Aktie spricht außerdem, dass Thanksgiving beziehungsweise Weihnachten vor der Tür stehen. In dieser Zeit sind US-Verbraucherinnen und -Verbraucher besonders ausgabenfreudig. Das Ende des Regierungsstillstands könnte hierfür den Auftakt bilden.
Dazu kommt eine Unternehmensbewertung, die inzwischen wieder attraktiv ist. Mit einem für das laufende Geschäftsjahr geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 21 liegt Procter & Gamble um 13,8 Prozent unter dem Durchschnitt der vergangenen 5 Jahre. Bei den übrigen Kennziffern bewegt sich der Abschlag in einer ähnlichen Größenordnung.
Fazit: Aussichtsreiche Chance beim Dividendenkönig
Entsprechend zuversichtlich sind die Expertinnen und Experten an der Wall Street für eine Erholung der Anteile. Bei insgesamt 24 Empfehlungen kommt Procter & Gamble 10 Mal auf Kaufen und 4 Mal auf Übergewichten. Weitere 10 Studien raten zum Halten der Aktie, während sie kein einziges Mal zum Verkaufen oder Reduzieren empfohlen ist. Der faire Wert wird im Mittel mit 169,05 US-Dollar angegeben. Das bedeutet eine Upside von 15 Prozent.
Damit bietet Procter & Gamble auf dem aktuellen Preisniveau eine aussichtsreiche Kombination aus charttechnischer Erholungschance, saisonalem Rückenwind, attraktiver Bewertung und einer optimistischen Wall Street. Anlegerinnen und Anleger, die es auf die seit 69 Jahre ununterbrochen wachsende Dividende abgesehen haben, greifen bei der Aktie zu. Risikofreudige Investoren können für eine Kurserholung auch auf den Call-Optionsschein FA8MG7 setzen.
Statt Dividende lieber hohe Gewinne? Das geht mit diesem Schein!
FA8MG7 ist mit einem Basispreis von 145,00 US-Dollar sowie einer Laufzeit bis zum 18. September 2026 ausgestattet. Das bietet ausreichend viel Zeit für eine umfassende Erholung der Anteile. Auf einen hohen effektiven Hebel (Omega) müssen Anlegerinnen und Anleger aber trotzdem nicht verzichten, der liegt tagesaktuell bei 6,5 und führt für einige beispielhafte Fälle zu folgendem Auszahlungsprofil:

Doch Vorsicht: Sollte die Procter & Gamble zum Laufzeitende unter 145,00 US-Dollar notieren, verfällt FA8MG7 wertlos. Es besteht also Totalverlustgefahr. Daher sollte die Position vorzeitig verkauft und der Restwert gesichert werden, wenn die Aktie nachhaltig (also mindestens auf Wochenschlusskursbasis) unter die zwischen 141,50 und 143,00 US-Dollar liegende Unterstützung gefallen ist.
Gastautor: Max Gross
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