
© Foto: Paolo Bendandi
Für den Spirituosen-Hersteller Constellation Brands ging es in diesem Jahr bislang steil bergab. Doch die Unternehmensbewertung und der Chart sprechen für eine starke Erholungschance.
Constellation Brands: Hier brauchten Anleger zuletzt einen starken Magen!
Bei Constellation Brands dreht sich alles um Hochprozentiges! Der US-Konzern ist einer der weltweit führenden Hersteller alkoholischer Getränke. Zum Portfolio gehört beispielsweise Bier der Marke Corona, der Premium-Tequila Casa Noble aber auch einige Sorten Wein. Die direkten Mitbewerber sind Unternehmen wie Diageo aus Großbritannien und Davide Campari Milano aus Italien.
Hochprozentig sind in diesem Jahr allerdings auch die Aktienkursverluste ausgefallen. Constellation Brands kämpft einerseits mit einem Konsumrückgang. Vor allem jüngere Verbraucherinnen und Verbraucher nehmen immer weniger alkoholische Getränke zu sich. Andererseits ist Constellation Brands ein unmittelbares Opfer des US-Handelskrieges. So hat beispielsweise der staatliche Verkäufer LCBO in Kanada, der größte Ankäufer von alkoholischen Getränken weltweit, sämtliche US-Produkte aus seinen Regalen verbannt.
Nach 40 Prozent Verlust: Unternehmensbewertung jetzt hochattraktiv
Gegenüber dem Jahreswechsel hat die Aktie von Constellation Brands daher über 40 Prozent an Wert eingebüßt - auch zum Ärger von Investorenlegende Warren Buffett, dessen Beteiligung am Unternehmen zuletzt knapp 1,8 Milliarden US-Dollar schwer war.
Doch der Crash der Aktie hat ungeachtet der operativen Schwierigkeiten zu einer hochinteressanten Bewertung geführt. Auch im schwer angeschlagenen Chart gibt es erste Anzeichen für eine mögliche Trendwende.

Nach -40 Prozent: Ein Chart zum Gruseln
Entsprechend den hohen Verluste gegenüber dem Jahresauftakt ist das Chartbild schwer angeschlagen. Constellation Brands notiert sowohl unterhalb der 50- als auch der 200-Tage-Linie, in denen es schon im vergangenen Jahr zu einem Death Cross und damit einem technischen Verkaufssignal gekommen war.
Zuletzt fielen die Anteile unter 130 US-Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit dem Corona-Crash. Solche Mehrjahrestiefs gelten ebenfalls als Verkaufssignale. Das könnte dazu führen, dass die Bären in den kommenden Tagen und Wochen auch den Unterstützungsbereich zwischen 120 und 125 US-Dollar herausfordern.
Bullishe Divergenzen stellen Trendwende in Aussicht
Doch aussichtslos sind die Chancen auf eine Trendwende nicht. In den technischen Indikatoren kommt es schon seit Monaten zu bullishen Divergenzen. Sowohl der Relative-Stärke-Index (RSI) als auch der Trendstärkeindikator MACD befinden sich gegen den Trend der Aktie in Aufwärtstrends. Das gilt als Vorbote von Gegenbewegungen.
Dabei hat sich der RSI jüngst auf 50 Punkte verbessert, was einen neutralen Wert und nachlassenden Gegenwind bedeutet. Auch im Trendstärkeindikator MACD ist es zu einer Verbesserung gekommen. Der notiert zwar weiter unter der Nulllinie und zeigt damit noch einen intakten Abwärtstrend an. Er hat sich aber bereits über seine (rote) Signallinie verbessert. Das genügte der Aktie in der Vergangenheit bereits für Rebounds.
Stopp-Loss bei 120 US-Dollar und Aufwärtschance wahrnehmen!
Eine unmittelbare Erholungsmöglichkeit besteht bis in den Bereich um 140 US-Dollar. Gelingt der Ausbruch hierüber, ist das Schließen der Kurslücke und das Erreichen des nächsten Widerstandes bei 160 US-Dollar das nächste Ziel.
Sollte sich die Lage aber weiter eintrüben und die Aktie unter 120 US-Dollar fallen, dürfte das Corona-Tief bei 104,20 US-Dollar angelaufen werden. In der gegenwärtigen Ausgangslage ist ein Einstieg daher vor allem etwas für antizyklisch agierende Anlegerinnen und Anleger.
So günstig könnte die Aktie nicht mehr lange sein
Mit Blick auf die Bewertung bietet die Aktie vor allem Value-orientierten Investoren eine ganze Menge Gegenwert. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis für das laufende Geschäftsjahr ist trotz schwacher Geschäfte auf 11,5 gesunken. Das ist ein Wert um 42 Prozent unter dem 5-Jahres-Mittel von 19,8 sowie um 27,9 Prozent unter dem Branchendurchschnitt.
Überzeugende Vielfache bietet Constellation Brands außerdem beim Kurs-Cashflow-Verhältnis sowie beim Verhältnis aus Unternehmenswert und EBITDA (EV/EBITDA) vorzuweisen. Das KCV liegt mit knapp 9 (das entspricht einer Cashflow-Rendite von 11,1 Prozent) um 41,9 Prozent unter dem Mittelwert der vergangenen 5 Jahre sowie um ein Viertel unter dem Wert der Vergleichsgruppe. Beim EV/EBITDA bietet die Aktie aktuell einen Rabatt von 33,5 beziehungsweise 3,2 Prozent.
Auch die Dividendenrendite ist inzwischen konkurrenzfähig und liegt bei 3,1 Prozent. Das ist zwar deutlich weniger als beispielsweise bei Diageo, dafür aber ist sie deutlich nachhaltiger und vollständig durch Cashflows und Unternehmensgewinne gedeckt - das war bei den Briten in den vergangenen Quartalen nicht der Fall.
Fazit: Jetzt Für Abstauber und Dividendenjäger geeignet
An der Wall Street ist ein langsameres Unternehmenswachstum bereits eingepreist. Expertinnen und Experten haben ihr Kursziel im Mittel von rund 300 US-Dollar auf 172,61 US-Dollar revidiert. Selbst das signalisiert jedoch eine Upside von knapp 31 Prozent. Der Konsens lautet angesichts von 13 Kauf- und zwei Empfehlungen zum Aufstocken von Positionen (bei insgesamt 25 Bewertungen) "Übergewichten".
Damit bietet Constellation Brands ein aussichtsreiches Gesamtpaket aus wachsenden Trendwendechancen, einer spannenden Bewertung und dem Rückhalt von Analystinnen und Analysten, welche eine deutliche Unterbewertung der Aktie sehen. Ausschüttungsorientierte Investoren können mit einem Stopp-Loss bei 120 US-Dollar zugreifen!
Für aktive Traderinnen und Trader: Chance auf +130,7 Prozent und mehr!
Wer auf die Dividende verzichten kann und lieber eine Überrendite erzielen möchte, der kann auch auf den Call-Optionsschein JU99B9 setzen. Dieser ist mit einem Basispreis von 130,00 US-Dollar und einer Laufzeit bis zum 18. Juni 2026 ausgestattet.
JU99B9 bietet derzeit einen effektiven Hebel (Omega) von 3,9. Daraus ergibt sich für einige beispielhafte Fälle (zum Laufzeitende) folgendes Auszahlungsprofil:

Doch Vorsicht: Sollte die Aktie zum Laufzeitende unter 130,00 US-Dollar notieren, verfällt JU99B9 wertlos. Es besteht also Totalverlustgefahr! Daher sollte die Position vorzeitig verkauft und der Restwert gesichert werden, wenn die Aktie nachhaltig (also mindestens auf Wochenschlusskursbasis) unter ihre vorerst letzte noch verbliebene Unterstützungszone um 120 US-Dollar fällt.
Gastautor: Max Gross
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