DJ MÄRKTE USA/Dow auf Rekordhoch - Tech-Werte mit Abgaben
DOW JONES--Das mögliche Ende des längsten US-Regierungsstillstandes der Geschichte hat an der Wall Street nur zur Eröffnung für deutlichere Gewinne gesorgt, bis zum Mittag (Ortszeit) kann sich allerdings nur der Dow-Jones-Index im Plus behaupten. Er hatte kurz nach der Startglocke bei 48.432 Punkten ein neues Rekordhoch markiert. Dagegen fallen die Nasdaq-Indizes ins Minus. Teilnehmer sprechen von Umschichtungen aus dem Technologie-Sektor in Blue-Chip-Werte mit dem sich nähernden Ende des "Shutdowns". Das vom Senat verabschiedete Ausgabenpaket wird nun zur endgültigen Abstimmung an das Repräsentantenhaus weitergeleitet, anschließend muss es US-Präsident Donald Trump per Unterschrift in Kraft setzen. Eine Verabschiedung im Repräsentantenhaus gilt als sehr wahrscheinlich.
Der Dow-Jones-Index gewinnt 0,8 Prozent auf 48.308 Punkte. Der S&P-500 zeigt sich kaum verändert und der Nasdaq-Composite verliert 0,5 Prozent.
"Vor uns liegt ein noch größerer Klotz, und das ist die Veröffentlichung aller Wirtschaftsdaten, die wir verpasst haben - einschließlich der Daten zu Arbeitsmarkt und Inflation. Der Markt war ohne Daten blind geflogen und jetzt, da der Nebel sich lichtet, werden wir sehen, ob die Marktpositionierung korrekt war (...)", sagt Chefmarktstratege Michael Landsberg von Landsberg Bennett Private Wealth Management.
Daten senden schwache Konjunktursignale aus
In Ermangelung offizieller Daten, bedingt durch den Regierungsstillstand, mussten sich Investoren bislang auf Veröffentlichungen privater Institutionen verlassen. Laut neuesten Daten von ADP haben private Arbeitgeber in den vier Wochen bis zum 25. Oktober durchschnittlich 11.250 Arbeitsplätze pro Woche abgebaut. Dies könnte die Bedeutung der offiziellen Arbeitsmarktdaten erhöhen, da die Entscheidungsträger der US-Notenbank über die Notwendigkeit einer weiteren Zinssenkung im Dezember geteilter Meinung sind. Am Aktienmarkt waren die Hoffnungen auf eine Zinssenkung im Dezember jüngst wieder gestiegen und hatten die Kurse daher gestützt. Aktienanleger hoffen daher bei den nachzureichenden Daten auf Signale wirtschaftlicher Schwäche. Sollten die Daten dies nicht hergeben, dürfte dies die Börse belasten.
Der Rentenmarkt zeigt sich überwiegend mit Aufschlägen nach der feiertagsbedingten Pause am Vortag. Händler verweisen auf zuletzt schwache Konjunktursignale und die Spekulation auf eine weitere Zinssenkung im Dezember. Für die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen geht es um 1 Basispunkt auf 4,06 Prozent nach unten.
Am Devisenmarkt gibt der Dollar seine zwischenzeitlichen Gewinne wieder ab und zeigt sich wenig verändert. Der Status des US-Dollar als sicherer Hafen bekommt laut Nick Purser von Orbis "Risse". Gründe dafür seien Bedenken hinsichtlich einer steigenden Verschuldung, anhaltender Defizite, der Glaubwürdigkeit der Geldpolitik und eines Vertrauensverlusts in die US-Institutionen.
Der Goldpreis legt angesichts von Anzeichen einer Schwäche auf dem US-Arbeitsmarkt und der Annäherung des Kongresses an ein Ende des Regierungsstillstands deutlicher zu. Die Feinunze verteuert sich um 1,7 Prozent auf 4.198 Dollar.
Die Ölpreise geben nach drei aufeinanderfolgenden Handelstagen mit Aufschlägen deutlich nach. Die Notierungen für Brent und WTI fallen um bis zu 3,9 Prozent. Die Opec berichtete, dass das Kartell im Oktober weniger Öl gefördert hat als im Vormonat. Auch die globalen Rohölbestände sind in den vergangenen Monaten gewachsen, was auf eine schwächere Nachfrage am Markt hindeutet, heißt es.
Unter den Einzelaktien steigen Advanced Micro Devices (AMD) um 8,4 Prozent. CEO Lisa Su blickt zunehmend optimistisch auf die langfristigen Marktchancen für Halbleiter. Sie lieferte einen neuen Ausblick für das Umsatzwachstum, der über den Markterwartungen liegt. Dagegen geben Nvidia anfängliche leichte Gewinne wieder ab und fallen um 0,6 Prozent. Starke Geschäftszahlen des Branchenzulieferers Foxconn stützen damit nicht. Der Konzern aus Taiwan profitierte vom anhaltenden KI-Boom.
Der Halbleiterfertiger Globalfoundries verbuchte trotz gesunkener Erlöse einen höheren Gewinn in der dritten Periode - der Kurs fällt nach anfänglichen Gewinnen nun um 6,9 Prozent. Bill Com Holdings springen um 12,2 Prozent nach oben. Der Zahlungsabwickler prüft laut einem Bericht Optionen inklusive eines Verkaufs. On Holding haussieren nach Zahlen um 19 Prozent.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 48.308,04 +0,8% 380,08 +12,7% S&P-500 6.846,16 -0,0% -0,45 +16,4% NASDAQ Comp 23.348,26 -0,5% -120,04 +21,5% NASDAQ 100 25.463,22 -0,3% -70,27 +21,5% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mo, 17:40 % YTD EUR/USD 1,1595 +0,1% 1,1585 1,1549 +11,8% EUR/JPY 179,18 +0,4% 178,51 177,78 +9,6% EUR/CHF 0,9241 -0,3% 0,9272 0,9310 -1,2% EUR/GBP 0,8826 +0,2% 0,8809 0,8780 +6,4% USD/JPY 154,54 +0,3% 154,07 153,94 -2,0% GBP/USD 1,3137 -0,1% 1,3151 1,3155 +5,1% USD/CNY 7,0805 -0,1% 7,0872 7,0881 -1,7% USD/CNH 7,1115 -0,1% 7,1213 7,1235 -2,9% AUS/USD 0,6542 +0,2% 0,6526 0,6519 +5,5% Bitcoin/USD 101.622,10 -1,3% 102.959,60 105.117,45 +8,8% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 58,68 61,04 -3,9% -2,36 -15,1% Brent/ICE 62,86 65,16 -3,5% -2,30 -13,0% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 4.198,00 4.126,96 +1,7% 71,04 +57,3% Silber 53,34 51,22 +4,1% 2,12 +77,4% Platin 1.397,06 1.366,85 +2,2% 30,21 +56,1% Kupfer 5,11 5,07 +0,9% 0,05 +24,4% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr) ===
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November 12, 2025 12:42 ET (17:42 GMT)
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