DJ MÄRKTE USA/Gelegenheitskäufe lassen Börse ins Plus drehen
DOW JONES--Nach deutlichen Abgaben zum Start arbeiten sich die US-Börsen im Verlauf des Freitagshandels in positives Terrain vor. Der Dow-Jones-Index liegt gegen Mittag (Ortszeit New York) zwar noch 0,3 Prozent im Minus bei 47.331 Punkten, der S&P-500 legt jedoch um 0,5 Prozent zu. Der Nasdaq-Composite steigt um 0,8 Prozent. Anleger nutzten den jüngsten Rücksetzer zu Gelegenheitskäufen, heißt es. Nach dem Ende des Regierungsstillstands waren zunächst Gewinne mitgenommen worden. Auch hatten die Zinssenkungsspekulationen zuletzt einen deutlichen Dämpfer erhalten.
Angeführt wird die Erholung von den zuletzt kräftig abverkauften Technologiewerten, auch wenn die Stimmung im Sektor etwas gedämpft wird von Applied Materials. Der Halbleiter-Ausrüster erwartet, dass die Ausgaben für Ausrüstungen zur Chipherstellung in China im nächsten Jahr voraussichtlich zurückgehen werden, da der Zugang zu diesem wichtigen Bereich durch US-Exportvorschriften eingeschränkt ist. Dies drängt die guten Ergebnisse von Applied Materials für das vierte Geschäftsquartal in den Hintergrund. Die Aktie reduziert ihr Minus allerdings auf 0,8 Prozent.
Wichtige US-Daten stehen nicht auf der Agenda. Die infolge des "Shutdowns" ausgebliebenen US-Konjunkturdaten zu Inflation und Arbeitsmarkt im Oktober würden "wahrscheinlich nie" veröffentlicht, hatte das Weiße Haus erklärt. Das schürt Spekulationen, dass sich die US-Notenbank bei ihrem Dezember-Treffen mangels Einblick in die konjunkturelle Lage mit einer weiteren Zinssenkung schwer tun könnte.
Bei den Einzelwerten erholen sich Nvidia um 1,7 Prozent. Zwei der größten Kunden des Chipherstellers, Amazon und Microsoft, unterstützten Gesetzesvorlagen, die Nvidias Exportmöglichkeiten nach China weiter einschränken würden, berichtet das Wall Street Journal. Amazon notieren kaum verändert, Microsoft legen um 1,4 Prozent zu.
Derweil geht es für die Papiere von Warner Bros. Discovery um 4,1 Prozent nach oben. Kurz vor dem Ende der Frist für erste Gebote für Warner Bros. Discovery haben sich offenbar drei große Medienkonzerne in Stellung gebracht. Paramount, Comcast und Netflix bereiten Gebote für Warner vor, sagten mit den Vorgängen vertraute Personen. Paramount möchte das gesamte Unternehmen kaufen, während Comcast und Netflix hauptsächlich an den Studios und dem Streaming interessiert seien.
Der US-Pharmakonzern Merck & Co (+2,2%) hat einen Vertrag über 9,2 Milliarden Dollar zum Kauf des US-Biotechnologieunternehmens Cidara Therapeutics abgeschlossen. Damit stärkt Merck & Co sein Portfolio und seine Pipeline im Bereich Atemwegserkrankungen, während das Unternehmen sich auf den bevorstehenden Verlust des Patentschutzes für das Blockbuster-Krebsmedikament Keytruda vorbereitet.
Die Pharmakonzerne Bristol Myers Squibb (-3,6%) und Johnson & Johnson (+0,4%) stellen eine späte Phase der klinischen Prüfung ihres experimentellen Medikaments gegen Herzerkrankungen ein, nachdem eine Zwischenanalyse ergeben hat, dass die Behandlung wahrscheinlich nicht erfolgreich sein wird.
Dollar leicht erholt
Der Dollar legt leicht zu. Der Dollar-Index tendiert gut behauptet. Die US-Währung profitiere von Äußerungen einiger Vertreter der US-Notenbank, die Zweifel an einer weiteren Zinssenkung im Dezember geschürt hätten, heißt es. Die Fed-Vertreter Neel Kashkari, Beth Hammack und Alberto Musalem äußerten sich zurückhaltend zu Zinssenkungen. Ihre Äußerungen folgen auf die Aussage von Fed-Chef Jerome Powell auf der Oktober-Sitzung, dass eine weitere Zinssenkung im Dezember keine ausgemachte Sache sei.
Die Ölpreise ziehen an. Die Notierungen für Brent und WTI steigen um bis zu 2,5 Prozent. Treiber sind laut Marktbeobachtern Berichte über einen ukrainischen Drohnenangriff auf einen wichtigen russischen Exporthafen. "Die Ukraine hat über Nacht einen großen Drohnenangriff auf Noworossijsk gestartet, einen wichtigen Schwarzmeerhafen, der Ölladungen aus Russland sowie Ölexporte aus Kasachstan abwickelt", so die Analysten von DNB Carnegie.
Der Goldpreis fällt deutlich zurück und rutschte zeitweise sogar wieder unter die Marke von 4.100 Dollar je Feinunze. Am Vortag hatten Spekulationen auf schwache Konjunkturdaten und eine Zinssenkung im Dezember den Goldpreis noch kurzzeitig über die Marke von 4.200 Dollar getrieben.
Die Renditen am Anleihemarkt ziehen nach dem Anstieg vom Vortag weiter an, gestützt von den nachlassenden Zinssenkungshoffnungen. Die Zehnjahresrendite steigt um 4 Basispunkte auf 4,14 Prozent.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 47.330,93 -0,3% -126,29 +11,5% S&P-500 6.768,69 +0,5% 31,20 +14,6% NASDAQ Comp 23.046,09 +0,8% 175,73 +18,4% NASDAQ 100 25.171,68 +0,7% 178,22 +18,9% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Do, 17:30 % YTD EUR/USD 1,1613 -0,2% 1,1636 1,1644 +12,3% EUR/JPY 179,65 -0,1% 179,82 179,74 +10,4% EUR/CHF 0,9223 -0,0% 0,9224 0,9222 -1,7% EUR/GBP 0,8828 -0,1% 0,8837 0,8823 +6,7% USD/JPY 154,70 +0,1% 154,53 154,36 -1,8% GBP/USD 1,3154 -0,1% 1,3167 1,3198 +5,3% USD/CNY 7,0764 +0,1% 7,0725 7,0686 -1,9% USD/CNH 7,0998 +0,1% 7,0956 7,0928 -3,3% AUS/USD 0,6544 +0,2% 0,6533 0,6554 +5,6% Bitcoin/USD 96.839,05 -2,9% 99.774,00 101.112,35 +5,4% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 60,13 58,69 +2,5% 1,44 -18,3% Brent/ICE 64,43 63,01 +2,3% 1,42 -15,7% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 4.101,28 4.171,74 -1,7% -70,46 +59,0% Silber 51,25 52,28 -2,0% -1,03 +81,8% Platin 1.340,64 1.360,94 -1,5% -20,30 +55,4% Kupfer 5,07 5,10 -0,7% -0,04 +23,2% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewaehr) (Angaben ohne Gewähr) ===
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November 14, 2025 12:40 ET (17:40 GMT)
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