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Eine günstige Bewertung, eine Partnerschaft mit OpenAI und die Einsetzung einer Dividende: Keine noch so positive Nachricht scheint den Kurs von PayPal stützen zu können.
Trotz starkem Gesamtmarkt: Investoren von PayPal gehen leer aus
Das Börsenjahr 2025 droht für Anlegerinnen und Anleger von PayPal zu einem Flop zu werden. Seit dem Jahreswechsel geht es hier mit Ausnahme einer Zwischenerholung im Frühjahr fast ausschließlich bergab. Die Kursverluste belaufen sich inzwischen auf mehr als ein Viertel - eine indiskutable Underperformance gegenüber dem US-Gesamtmarktindex S&P 500, der im selben Zeitraum 13,2 Prozent an Wert gewonnen hat.
Dabei herrscht an Katalysatoren für einen steigenden Kurs kein Mangel. Trotz wachsendem Wettbewerb verzeichnet das Unternehmen ein anhaltendes Wachstum seiner Geschäfte, die hohen Cashflows erlauben neben Aktienrückkäufen auch die Zahlung einer Dividende. Dazu kommen eine faire Unternehmensbewertung sowie die Partnerschaft mit OpenAI. Außerdem steht das traditionell starke Weihnachtsgeschäft vor der Tür.
Gute Nachrichten werden ignoriert, Aktie angeschlagen
Besteht hier die Chance auf eine Bodenbildung und wenn ja, wie können Anlegerinnen und Anleger von einer solchen bestmöglich profitieren? Dazu zunächst der Blick auf den angeschlagenen Chart der Aktie:

Der Chart lässt nichts Gutes erahnen
PayPal handelt unverändert in einem übergeordneten, mehrjährigen Abwärtstrend und ringt innerhalb dessen um eine nachhaltige Bodenbildung. An positiven Ansätzen fehlt es dabei nicht, wie die Rallye in der zweiten Hälfe des vergangenen Jahres gezeigt hat. Allerdings fehlt es diesen Kursanstiegen immer wieder an Nachhaltigkeit.
Gegenüber ihren Zwischenhochs hat die Aktie mittlerweile mehr als 20 Prozent eingebüßt- Zuletzt ist sie dabei sowohl unter ihre mühsam zurückeroberten gleitenden Durchschnitte gefallen. Auch die Horizontalunterstützung bei 65 US-Dollar konnte den Verkäufen keinen Einhalt gebieten. Das ist kurzfristig ein schlechtes Zeichen, da sich auch die technischen Indikatoren verschlechtert haben.
Absturz auf Jahrestiefs zu befürchten
Sowohl der Relative-Stärke-Index (RSI) als auch der Trendstärkeindikator MACD sind in den vergangenen Wochen trendbestätigend mit der Aktie gefallen. Dabei zeigt der RSI inzwischen Schwäche an, ohne dass PayPal bereits überverkauft wäre. Der MACD ist unter die Nulllinie gefallen und zeigt damit einen neuen (kurzfristigen) Abwärtstrend an.
Zwar liegt im Bereich von 60 US-Dollar eine nebengeordnete Unterstützung, aus charttechnischer Perspektive hindert die Aktie aktuell aber nur wenig daran, ihre 52-Wochen-Tiefs bei 55,85 US-Dollar zu testen. Erst hier dürfte der RSI im überverkauften Bereich landen und so eine Gegenbewegung zunehmend wahrscheinlicher machen.
Was aktuell noch für die Aktie spricht ist, dass sich die technischen Indikatoren gegenüber dem Apriltief verbessert haben. Auch gegenüber den Tiefs Anfang August liegen noch höhere Indexstände vor, sodass bullishe Divergenzen gegeben sind. Die könnten sich aber schon bald auflösen und eine Trendwende damit erschweren.
Hohe Gesamtrendite dank attraktiver Unternehmensbewertung
Fundamental hingegen hat PayPal einiges zu bieten. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt für das laufende Geschäftsjahr bei 11,7. Für 2026 ist das Unternehmen mit dem 10,8-Fachen seiner erwarteten Gewinne bewertet. Das entspricht einer Gewinnrendite von 9,3 Prozent, auf die es on top eine Dividende von 0,9 Prozent gibt. Daraus ergibt sich eine Gesamtrendite von 10,2 Prozent. Das hat im insgesamt teuren Gesamtmarktumfeld Seltenheitswert!
Auch mit Blick auf die übrigen Bewertungskennziffern ergibt sich sowohl gegenüber dem Rest der Branche als auch dem historischen Mittel eine strukturelle Underperformance. Beim Kurs-Cashflow-Verhältnis ergibt sich mit 8,7 gegenüber den Mitbewerbern ein Discount von 34,0 Prozent. Der Abschlag gegenüber dem 5-Jahres-Mittel beträgt sogar 55,7 Prozent. Ähnlich verhält es sich auch beim Verhältnis zwischen Unternehmenswert und EBITDA (EV/EBITDA) - eine Folge der fast makellosen Bilanz mit einer Nettoverschuldung von nur 1,4 Milliarden US-Dollar.
Fazit: Schwacher Chart, aber starker Gegenwert
Nicht überraschend liegen die Kursziele der Expertinnen und Experten daher weit über dem aktuellen Kursniveau. Im Mittel wird ein Wert von 83,27 US-Dollar als fair genannt, das entspricht einer impliziten Upside von 32,6 Prozent. Selbst die pessimistischste Einschätzung mit einem Kursziel von 66,00 US-Dollar sieht gegenüber dem Schlusskurs vom Freitag eine steigende Aktie. Insgesamt ist die Aktie bei 44 Empfehlungen 18 Mal zum Kaufen oder Übergewichten empfohlen.
Daraus ergibt sich für Anlegerinnen und Anleger ein zweischneidiges Schwert. Der Chart deutet auf noch niedrigere Notierungen und einen Test der bisherigen Jahrestiefs hin. Gleichzeitig liegen Bewertungsabschläge von bis zu 50 Prozent vor, was PayPal zu einem Value-Play und einer klaren Einstiegschance für antizyklisch agierende, preissensitive Anlegerinnen und Anleger macht.
So lassen sich jetzt trotzdem bis zu 108,5 Prozent rausholen!
Wer bereits von einer moderaten Kurserholung überdurchschnittlich stark profitieren möchte, sollte in der gegenwärtigen Ausgangslage auf herkömmliche Call-Optionsscheine verzichten und stattdessen lieber auf einen günstigeren Discount-Call setzen, auch wenn der Maximalgewinn hier gedeckelt ist.
Der Discount-Call MK0VVN verfügt über einen Basispreis von 60,00 US-Dollar und eine Kappungsgrenze (Cap) von 70,00 US-Dollar. Daraus ergibt sich ein maximaler Auszahlungsbetrag von 8,61 Euro und die Chance auf bis zu +108,5 Prozent, wenn PayPal bis zum Laufzeitende am 18. Juni 2026 auf oder über 70,00 US-Dollar steigt. Für Kurse zwischen 60 und 70 US-Dollar lautet das Auszahlungsprofil dagegen wie folgt:

Doch Vorsicht: Sollte die Aktie zum Laufzeitende unter 60,00 US-Dollar notieren, verfällt MK0VVN wertlos. Es besteht also Totalverlustgefahr. Daher sollte die Position vorzeitig verkauft und der Restwert gesichert werden, wenn die Aktie nachhaltig (also mindestens auf Wochenschlusskursbasis) unter ihr Jahreshoch bei 55,85 US-Dollar fällt.
Gastautor: Max Gross
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