ROUNDUP: Prognose: Deutsche Wirtschaft wächst, aber unter EU-Schnitt
BRÜSSEL - Die deutsche Wirtschaft wird nach der Herbstprognose der Europäischen Kommission im kommenden Jahr an Fahrt aufnehmen, aber dennoch knapp unter dem EU-Schnitt bleiben. Wie aus in Brüssel vorgestellten Zahlen hervorgeht, rechnen Konjunkturexperten für die Bundesrepublik 2026 mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 1,2 Prozent. Im EU-Schnitt wird ein Plus von 1,4 Prozent erwartet, in den Staaten mit der Gemeinschaftswährung Euro ein durchschnittliches Plus in Höhe von 1,2 Prozent.
Ifo-Institut: Geschäftsklima im Wohnungsbau schlechter
MÜNCHEN - Die Stimmung im Wohnungsbau hat sich im Oktober wieder leicht eingetrübt. Der Geschäftsklimaindex fiel nach einem kräftigen Anstieg im September von minus 22,0 auf minus 23,0 Punkte, wie das Ifo-Institut am Montag mitteilte. Die Unternehmen waren mit den laufenden Geschäften etwas weniger zufrieden. Zudem waren ihre Erwartungen mit Blick auf die kommenden Monate skeptischer. "Der Weg aus dem Tal ist noch lang", sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. Fehlende Aufträge blieben weiterhin ein zentrales Problem.
Studie: Chinesen drängen mit Billigware auf deutschen Markt
KÖLN - Wegen des Zollkonflikts mit den USA hat China einer Studie zufolge massenhaft Ware nach Deutschland umgeleitet, um sie hierzulande recht billig zu verkaufen. Der deutsche Markt sei "geflutet" worden, heißt es in einer vom Auswärtigen Amt geförderten Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln. Im ersten Halbjahr 2025 seien die chinesischen Importe nach Deutschland um elf Prozent gestiegen und im Preis um nahezu vier Prozent gesunken. Zeitgleich seien die chinesischen Exporte in die USA um knapp 16 Prozent abgesackt.
ROUNDUP 2/Klingbeil zu seltenen Erden: China hört unsere Sorgen
PEKING - Vizekanzler Lars Klingbeil macht deutschen Unternehmen Hoffnung auf einen einfacheren Zugang zu Rohstoffen wie seltenen Erden aus China. Man habe ihm zugesagt, dass die deutschen und europäischen Sorgen über Ausfuhrbeschränkungen ernst genommen würden, "und dass wir gemeinsame Lösungen im Sinne eines verlässlichen Zugangs und im Sinne verlässlicher Lieferketten finden wollen", sagte der Finanzminister nach Gesprächen mit dem chinesischen Vizepremier He Lifeng in Peking.
Japans Wirtschaft schrumpft im Sommer nicht so stark wie befürchtet
TOKIO - Japans Wirtschaft ist im Sommer wegen schwacher Exporte und Investitionen geschrumpft. In den drei Monaten Juli bis September sei das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Vergleich zum Vorquartal auf das Jahr hochgerechnet um 1,8 Prozent gesunken, teilte die japanische Regierung am Montag in Tokio mit. Es war der erste Rückgang seit Anfang 2024. Von Bloomberg befragte Experten hatten allerdings mit einem noch etwas stärkeren Schrumpfen gerechnet. In den ersten beiden Quartalen 2025 war Japans Wirtschaft noch kräftig gewachsen.
Schweizer Wirtschaft schrumpft deutlich wegen US-Zöllen
BERN - Die US-Zölle für Waren aus der Schweiz haben die Wirtschaft des Landes überraschend stark belastet. Im dritten Quartal schrumpfte das Bruttoinlandprodukt (BIP) im Quartalsvergleich um 0,5 Prozent, wie das Staatssekretariates für Wirtschaft (Seco) am Montag in Bern nach einer ersten Schätzung mitteilte. Damit ist die wirtschaftliche Entwicklung deutlich schlechter ausgefallen als von Ökonomen erwartet. Von Bloomberg erfasste Analysten hatten für die drei Monate Juli bis September im Schnitt nur einen leichten Dämpfer von 0,1 Prozent erwartet.
EZB-Vizepräsident warnt vor Kursverlusten an den Börsen durch KI-Schock
FRANKFURT - Der Vizepräsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Luis de Guindos, hat vor der Gefahr von Kursverlusten an den Börsen gewarnt. Diese könnte von hoch bewerteten US-Tech-Aktien und dem Hype um Künstliche Intelligenz ausgehen, sagte de Guindos am Montag auf der "Euro Finance Week" in Frankfurt. Die Finanzmärkte seien anfällig für starke Anpassungen der Vermögenspreise.
Fed-Vize sieht Abwärtsrisiken für die Beschäftigung
KANSAS CITY - Der stellvertretende Vorsitzende der US-Notenbank Fed, Philip Jefferson, hat auf mögliche Risiken für den amerikanischen Arbeitsmarkt hingewiesen. In einer Rede bei der regionalen Notenbank von Kansas City sagte er am Montag laut Redetext, dass die Abwärtsrisiken für die Beschäftigung in den vergangenen Monaten gestiegen seien. Gleichzeitig machte Jefferson aber auch deutlich, dass die Risiken für die Inflation aufwärts gerichtet seien.
ROUNDUP 2: Rüstungsexport-Beschränkungen für Israel werden aufgehoben
BERLIN - Nach dreieinhalb Monaten hebt die Bundesregierung die wegen des Gaza-Kriegs verhängten Beschränkungen für Rüstungsexporte nach Israel wieder auf. Diese Entscheidung gelte ab dem 24. November, sagte Regierungssprecher Stefan Kornelius der Deutschen Presse-Agentur.
ROUNDUP 4/Polen: Anschlag auf Bahngleis sollte vermutlich Zug sprengen
WARSCHAU - In Polen haben Unbekannte einen Sprengstoffanschlag auf eine strategisch wichtige Bahnlinie verübt. Die polnische Regierung sprach von einem Sabotageakt. Sie geht davon aus, dass der Anschlag einem Zug galt. "Die Explosion unweit der Ortschaft Mika hatte höchstwahrscheinlich zum Ziel, einen Zug von Warschau nach Deblin in die Luft zu sprengen", sagte Polens Regierungschef Donald Tusk bei einem Besuch vor Ort. "Glücklicherweise ist es nicht zu einer Tragödie gekommen, aber die Sache ist sehr ernst."
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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.
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