BELÉM (dpa-AFX) - Mehr als 60 kirchliche Institutionen weltweit ziehen ihr Geld aus Anlagen in fossile Energieträger wie Kohle, Öl und Gas ab - in Deutschland sind unter anderem die Evangelische Kirche und fast alle Landeskirchen dabei. Das gaben auf der UN-Klimakonferenz in Brasilien der Weltkirchenrat und das Laudato Si' Movement bekannt sowie für Deutschland die Christians for Future, Teil der Klimabewegung Fridays for Future.
Das Umschwenken bei den Geldanlagen sei ein Signal an die rund 200 Staaten, die bis Ende der Woche in Belém im Amazonasgebiet über die Eindämmung der Klimakrise beraten, hieß es. "Es ist höchste Zeit, Investitionen aus fossilen Energieträgern abzuziehen und in eine gerechte, nachhaltige Zukunft zu investieren."
Bereits im Juli hatten alle katholischen Bischöfe Afrikas, Asiens, Lateinamerikas und der Karibik erstmals eine Erklärung zur Klimakrise abgegeben. Gefordert wurde der Ausstieg aus fossilen Brennstoffen, das Ende aller neuen Infrastrukturprojekte für Öl, Gas und Kohle sowie eine angemessene Besteuerung derjenigen, die davon profitiert haben.
"Die Politik sollte es ihnen gleichtun"
Kathrin Fingerle, aktiv bei Christians for Future, erklärte: "Die Kirchen gehen weiter glaubwürdig den Weg der Klimagerechtigkeit - die Politik sollte es ihnen gleichtun." Beteiligt sind hierzulande den Angaben zufolge 42 Mitglieder des Arbeitskreises Kirchlicher Investoren. Darunter sind die Evangelische Kirche in Deutschland, fast alle evangelischen Landeskirchen, kirchliche Finanzinstitutionen und diakonische Werke - sowie mehrere katholische Organisationen wie die Zentraleuropäische Jesuitenprovinz, die Steyler Bank und die Pax-Bank für Kirche und Caritas./toz/DP/jha