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Warren Buffett ist vielbeachtet bei Alphabet eingestiegen. Möglicherweise zu spät, denn selbst CEO Sundar Pichai warnt vor dem Platzen der KI-Blase.
Kontraindikator Warren Buffett? Diskussionen reißen nicht!
Inmitten der Diskussion um hohe Unternehmensbewertungen und das mögliche Platzen der KI-Blase platzte am Wochenende die Meldung, dass sich Altmeister Warren Buffett mit seiner Holding-Gesellschaft Berkshire Hathaway bei Alphabet engagiert und dafür sogar seine Apple-Position weiter reduziert hat.
Die Meldung, die zum Wochenauftakt geeignet schien, die inzwischen in Angst geratenen Anlegerinnen und Anleger zu beruhigen, verpuffte rasch. Zwar legte die Alphabet-Aktie am Montag zu, am Gesamtmarkt aber hielten die Wertpapierverkäufe an - vor allem bei Technologiewerten.
Alphabet-CEO warnt vor Platzen der KI-Blase
Am Dienstag drängt sich ein weiterer, schwerwiegender Verdacht auf: Haben Warren Buffett und seine "Lieutenants" zu spät zugeschlagen und wird der Einstieg somit zum Kontraindikator? Denn niemand geringeres als Alphabet-CEO Sundar Pichai hat in einem Interview mit der BBC vor einem Platzen der KI-Blase gewarnt!
Er bezeichneten die hunderte Milliarden US-Dollar schweren Investitionen großer Technologiekonzerne zwar im positiven Sinne als "außergewöhnlich", mahnte aber zugleich an, dass es im Markt auch "Irrationalität" gebe.
Vergleiche mit der Dotcom-Blase drängen sich auf
Pichai verglich den aktuellen Boom mit dem Aufstieg des Internets zur Jahrtausendwende: "Damals gab es eine große Menge an Überinvestitionen, aber niemand hat daran gezweifelt, ob sich das Internet durchsetzen werde. Ich erwarte, dass es sich mit KI genauso verhält."
Mit Blick auf das eigene Unternehmen warnte er davor, dass ein Platzen der Investitions- und Spekulationsblase auch finanziell gut aufgestellte Unternehmen betreffen würde: "Ich denke, kein Unternehmen wäre in diesem Fall immun - uns eingeschlossen".
Investitionsvolumen kaum zu rechtfertigen
Genährt wird durch vor aus dem Ruder gelaufenen Investitionsausgaben durch jüngste Berechnungen der US-Großbank JP Morgan. Um die hohen Ausgaben zu rechtfertigen, müsste der KI-Sektor jährlich 650 Milliarden US-Dollar generieren, um bis 2030 einen Return on Investment (ROI) von 10 Prozent zu generieren.
Auch andere Marktbeobachter warnen zunehmend vor schweren Kursverlusten und einem Platzen der Blase. US-Milliardär und Wagniskapitalgeber Peter Thiel hat sich vor Kurzem von seinen Nvidia-Anteilen getrennt. Die am Mittwochabend zu erwartenden Quartalszahlen gelten einigen Expertinnen und Experten als der letzte Strohhalm für den KI-Trade.

Aktie trotzt Abverkauf am Gesamtmarkt, Rallye auf dünnem Eis
Noch immer beflügelt der Einstieg von Investorenlegende Buffett die Aktie. Gegen den Trend der tiefroten US-Futures verteuerte sich Alphabet in der US-Vorbörse um rund 1,5 Prozent. Ein weiteres Allzeithoch und ein Anstieg auf 300 US-Dollar scheinen damit aller Befürchtungen zum Trotz möglich.
Doch mittelfristig herrschen inzwischen erhebliche technische Risiken, denn der Rekordlauf wird schon seit einigen Wochen nicht mehr von den Indikatoren unterstützt, die sich gegen den Trend der Aktie in Abwärtsbewegungen befinden. Damit liegen bearishe Divergenzen vor, die als Vorboten von Trendwenden gelten. Das volatile Kursgeschehen im Bereich von 275 bis 290 US-Dollar deutet auf eine mögliche Top-Bildung hin.
Mögliche Szenarien im Fall einer Korrektur wären das Zurücksetzen in den Aufwärtstrendkanal der vergangenen Monate mit Kursen zwischen 225 und 235 US-Dollar. Auch einen Test des charttechnischen Ausbruchs sowie der 200-Tage-Linie bei rund 200 US-Dollar sollten Anlegerinnen und Anleger als realistische Fälle in Betracht ziehen.
Auch Alphabet ist inzwischen deutlich überbewertet
Auch die Preis- und Bewertungsvorteile, welche die Aktie gegenüber den anderen Magnificent-Seven-Werte zwischenzeitlich geboten hat, sind verschwunden. Das für 2026 erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt bei 25,7 und damit deutlich über dem Fünfjahresmittel von knapp 24. Bei den übrigen Bewertungskennziffern sind die Aufschläge zum Teil noch deutlich höher (+30 Prozent und mehr) - nicht zuletzt auch aufgrund der hohen Investitionskosten, die sich inzwischen negativ auf den freien Cashflow auswirken.
Wall-Street-Expertinnen und -Experten sehen die Aktie unterdessen noch nicht ganz am Ende ihrer Reise. Im Durchschnitt werden 311,69 US-Dollar als fairer Wert genannt, was gegenüber dem Kurs vom Montagabend eine Upside von 9,1 Prozent impliziert. Alphabet wird dabei mit überwältigender Mehrheit zum Kauf oder Übergewichten empfohlen.
Fazit: Gewinne mitnehmen und auf günstigere Branchen setzen
Lange haben Anlegerinnen und Anleger Fragen bezüglich der Rentabilität und der finanziellen Nachhaltigkeit der hohen KI-Investitionen sowie hohe Unternehmensbewertungen ignoriert. Nun werden sie von der monatelangen Übertreibung am Aktienmarkt eingeholt - ein Schicksal, dass sie auch bei der zuletzt stark gefragten Alphabet-Aktie erleiden könnten.
Schon seit Monaten verkaufen Unternehmensinsider eigene Anteile in Millionenhöhe. Erst in der vergangenen Woche hat sich CEO Pichai erneut von Aktien im Wert von 9,2 Millionen US-Dollar getrennt. Das erscheint vor dem Hintergrund der signifikanten Bewertungsaufschläge gegenüber der historischen Norm vernünftig, zumal der Chart sehr viel anfälliger für eine Korrektur ist, als es der Kursverlauf auf den ersten Blick suggeriert.
So können das Depot krisensicher und hohe Trading-Gewinne gemacht werden!
Anlegerinnen und Anleger dürften daher gut beraten sein, ihre Investitionen in die KI- und Technologiebranche zu reduzieren, um einerseits Cash aufzubauen und ihre Gewinne in günstiger bewertete Branchen umzuschichten.
Wer dabei auf einen (Teil-)Verkauf seiner Alphabet-Anteile verzichten, sich aber dennoch gegen eine Korrektur absichern oder die Chance auf hohe Trading-Gewinne wahrnehmen möchte, kann das mithilfe des Discount-Put VH5VZP tun.
VH5VZP ist mit einem Basispreis von 300,00 US-Dollar und einer Kappungsgrenze (Cap) von 250,00 US-Dollar ausgestattet. Daraus ergibt sich ein maximaler Auszahlungsbetrag von 4,32 Euro beziehungsweise eine Rendite-Chance von bis +146,9 Prozent, wenn Alphabet bis zum Laufzeitende am 20. März auf oder unter 250,00 US-Dollar fällt. Für Kurse dazwischen ergibt sich ein anteiliger Auszahlungsbetrag. Dieser lautet für einige beispielhafte Fälle (zum Laufzeitende) wie folgt:

Doch Vorsicht: Sollte die Aktie zum Laufzeitende über 300,00 US-Dollar notieren, verfällt VH5VZP wertlos. Es besteht also Totalverlustgefahr. Daher sollte die Position vorzeitig verkauft und der Restwert gesichert werden, wenn Alphabet nachhaltig (also mindestens auf Wochenschlusskursbasis) und technisch überzeugend (durch die Indikatoren bestätigt) über 300,00 US-Dollar klettert.
Gastautor: Max Gross
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