Hamburg (ots) -
In der neuen Folge des N-JOY Podcasts "Deutschland3000 mit Eva Schulz" spricht Comedienne Filiz Tasdan über politische Korrektheit in der Comedy-Szene, vermeintliche Diversität in den Medien und ihre bipolare Störung.
Wenn Filiz Tasdan auf der Bühne steht, lacht das Publikum - oft laut, manchmal unbehaglich. Die 43-Jährige, die durch ihre Auftritte im Vorprogramm von Felix Lobrecht und Till Reiners bekannt wurde und mit Ausschnitten aus Formaten wie "Falsch, aber lustig" regelmäßig viral geht, scheut keine heiklen Themen. Auch in der neuen Folge von "Deutschland3000" wird deutlich: Tasdan will nicht nur unterhalten - sie will piksen, ärgern und auf Widersprüche hinweisen.
"Ich habe keinen Bock mich irgendwie verbiegen zu lassen"
Tasdan positioniert sich im Gespräch mit Eva Schulz gegen eine Comedy, die sich einer politischen Korrektheit unterordnet. "Für mich ist das schwierigste Publikum politisch korrekt", sagt sie. Ihre Haltung: "Ich möchte auch so reden, wie ich rede. Ich will auf der Bühne so reden, ich will in Podcasts so reden, ich will auch in Interviews so reden. Und ich habe keinen Bock, mich da irgendwie verbiegen zu lassen."
Dabei betont Tasdan, dass Humor nicht abwertend, sondern entlastend wirke: "Lachen wertet Sachen nicht ab, sondern es erleichtert einfach eine Situation. Also wenn man zum Beispiel einen Joke über Krieg machen würde, macht man sich nicht über Krieg lustig. Es ist einfach nur eine Situation, die gerade da ist und man versucht, die vielleicht ein bisschen leichter zu machen oder von einer anderen Perspektive zu sehen."
Zugleich übt sie Kritik an der deutschen Comedy-Szene: "Korrekt. Zu korrekt noch. Es wird immer besser. Es sind sehr, sehr viele coole Leute, aber die müssen trotzdem noch ein bisschen darker und noch so ein bisschen auch mal ihre schlechten Seiten zeigen. Es ist alles noch zu glatt."
"Sobald man auf dieser Stufe nicht mitspielen kann, fällt man sofort ab"
Im Gespräch mit Eva Schulz benennt Tasdan auch ein strukturelles Problem, das sie in Medien und Gesellschaft beobachtet: dass es in Debatten über Diversität zu wenig um soziale Herkunft geht. "Ich habe ein bisschen das Problem mit dem Bildungsbürgertum in Deutschland, weil die halt sehr auf intellektuell machen. Und sobald man in dieser Stufe nicht mitspielen kann - indem man nicht die Sprache spricht, indem man emotional ist, zum Beispiel - ist das auch nicht gern gesehen, sodass man dann sofort abfällt", so Tasdan. Sie kritisiert, dass vermeintliche Vielfalt oft oberflächlich bleibe: "Alle tun immer so, auch im Fernsehen und bei irgendwelchen Shows, als wären sie divers mit den Gästen. Aber die Diversität ist einfach nur, wenn jemand dunklere Haare hat, aber trotzdem gleich sozialisiert ist."
"Diese Krankheit liegt wie ein Schleier über einem"
Die 43-Jährige spricht in der Podcast-Folge zudem über ihre Diagnose einer bipolaren Störung und die Jahre, in denen sie nicht wusste, dass sie betroffen war: "Diese Krankheit liegt einfach wie so ein Schleier die ganze Zeit über einem. Man kann machen, was man will, aber die ist halt immer da."
Tasdan, die in Gesthaacht bei Hamburg aufgewachsen ist und jahrelang in der Werbebranche tätig war, beschreibt ihren Weg zur Comedy als Befreiung: "Immer, wenn ich ein bisschen über meine Grenzen gegangen bin, kam eigentlich immer was Gutes bei raus." Sie erzählt außerdem: "Seit ich Comedy mache, bin ich auch sehr spirituell geworden. Weil, dass ich das überhaupt machen darf, was mir so viel Spaß macht und dass die Leute das auch noch gut finden, das kann man nicht alles so rational begründen."
Link zum Podcast "Deutschland3000 mit Eva Schulz":
https://1.ard.de/D3000_Filiz_Tasdan?pm
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Mail: presse@ndr.de
Original-Content von: NDR Norddeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/6561/6161763
In der neuen Folge des N-JOY Podcasts "Deutschland3000 mit Eva Schulz" spricht Comedienne Filiz Tasdan über politische Korrektheit in der Comedy-Szene, vermeintliche Diversität in den Medien und ihre bipolare Störung.
Wenn Filiz Tasdan auf der Bühne steht, lacht das Publikum - oft laut, manchmal unbehaglich. Die 43-Jährige, die durch ihre Auftritte im Vorprogramm von Felix Lobrecht und Till Reiners bekannt wurde und mit Ausschnitten aus Formaten wie "Falsch, aber lustig" regelmäßig viral geht, scheut keine heiklen Themen. Auch in der neuen Folge von "Deutschland3000" wird deutlich: Tasdan will nicht nur unterhalten - sie will piksen, ärgern und auf Widersprüche hinweisen.
"Ich habe keinen Bock mich irgendwie verbiegen zu lassen"
Tasdan positioniert sich im Gespräch mit Eva Schulz gegen eine Comedy, die sich einer politischen Korrektheit unterordnet. "Für mich ist das schwierigste Publikum politisch korrekt", sagt sie. Ihre Haltung: "Ich möchte auch so reden, wie ich rede. Ich will auf der Bühne so reden, ich will in Podcasts so reden, ich will auch in Interviews so reden. Und ich habe keinen Bock, mich da irgendwie verbiegen zu lassen."
Dabei betont Tasdan, dass Humor nicht abwertend, sondern entlastend wirke: "Lachen wertet Sachen nicht ab, sondern es erleichtert einfach eine Situation. Also wenn man zum Beispiel einen Joke über Krieg machen würde, macht man sich nicht über Krieg lustig. Es ist einfach nur eine Situation, die gerade da ist und man versucht, die vielleicht ein bisschen leichter zu machen oder von einer anderen Perspektive zu sehen."
Zugleich übt sie Kritik an der deutschen Comedy-Szene: "Korrekt. Zu korrekt noch. Es wird immer besser. Es sind sehr, sehr viele coole Leute, aber die müssen trotzdem noch ein bisschen darker und noch so ein bisschen auch mal ihre schlechten Seiten zeigen. Es ist alles noch zu glatt."
"Sobald man auf dieser Stufe nicht mitspielen kann, fällt man sofort ab"
Im Gespräch mit Eva Schulz benennt Tasdan auch ein strukturelles Problem, das sie in Medien und Gesellschaft beobachtet: dass es in Debatten über Diversität zu wenig um soziale Herkunft geht. "Ich habe ein bisschen das Problem mit dem Bildungsbürgertum in Deutschland, weil die halt sehr auf intellektuell machen. Und sobald man in dieser Stufe nicht mitspielen kann - indem man nicht die Sprache spricht, indem man emotional ist, zum Beispiel - ist das auch nicht gern gesehen, sodass man dann sofort abfällt", so Tasdan. Sie kritisiert, dass vermeintliche Vielfalt oft oberflächlich bleibe: "Alle tun immer so, auch im Fernsehen und bei irgendwelchen Shows, als wären sie divers mit den Gästen. Aber die Diversität ist einfach nur, wenn jemand dunklere Haare hat, aber trotzdem gleich sozialisiert ist."
"Diese Krankheit liegt wie ein Schleier über einem"
Die 43-Jährige spricht in der Podcast-Folge zudem über ihre Diagnose einer bipolaren Störung und die Jahre, in denen sie nicht wusste, dass sie betroffen war: "Diese Krankheit liegt einfach wie so ein Schleier die ganze Zeit über einem. Man kann machen, was man will, aber die ist halt immer da."
Tasdan, die in Gesthaacht bei Hamburg aufgewachsen ist und jahrelang in der Werbebranche tätig war, beschreibt ihren Weg zur Comedy als Befreiung: "Immer, wenn ich ein bisschen über meine Grenzen gegangen bin, kam eigentlich immer was Gutes bei raus." Sie erzählt außerdem: "Seit ich Comedy mache, bin ich auch sehr spirituell geworden. Weil, dass ich das überhaupt machen darf, was mir so viel Spaß macht und dass die Leute das auch noch gut finden, das kann man nicht alles so rational begründen."
Link zum Podcast "Deutschland3000 mit Eva Schulz":
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