Der Clarity Act und sein Rivale RFIA markieren einen historischen Moment: Die USA rücken einer umfassenden Krypto-Regulierung näher, die Innovation schützen und Investoren beruhigen soll. Nach dem GENIUS Act für Stablecoins vom Juli 2025 könnte bis Jahresende ein Kompromiss entstehen. Dabei könnte die rasche Handlung der Behörden drastische Konsequenzen für den Markt haben.
Behörden drängen auf Erlass des Clarity Acts
Nach Jahren regulatorischer Grauzonen und hitziger Debatten zwischen den Aufsichtsbehörden SEC und CFTC hat das US-Repräsentantenhaus einen Gesetzentwurf verabschiedet, der Klarheit versprechen soll. Der Digital Asset Market Clarity Act of 2025 - kurz Clarity Act - wurde am 17. Juli 2025 mit einer überwältigenden Mehrheit von 294 zu 134 Stimmen gebilligt.
Im Schatten des kürzlich beendeten Regierungsshutdowns drängen die Behörden dabei die neue Gesetzgebung in die Wege zu leiten. Ist der Clarity Act der erhoffte Boost für den Markt, oder birgt er Fallen, die selbst Bitcoin in Bedrängnis bringen?
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Darum geht es beim Clarity Act
Der Clarity Act (H.R. 3633) ist das Ergebnis monatelanger Verhandlungen in den Ausschüssen für Finanzwesen und Landwirtschaft des Repräsentantenhauses. Er zielt darauf ab, die Jurisdiktionsgrenzen zwischen der Securities and Exchange Commission (SEC) und der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) klar zu ziehen. Es ist ein langjähriger Streitpunkt, der die Branche in Unsicherheit gehalten hat.
Während die SEC traditionell Wertpapiere reguliert, soll die CFTC künftig die zentrale Rolle bei "digitalen Commodities" übernehmen: Das sind Kryptowährungen, deren Wert intrinsisch mit der Nutzung einer Blockchain verknüpft ist, ausgenommen Stablecoins, Derivate oder reine Wertpapiere.
Der Entwurf definiert zudem Registrierungspflichten für Börsen, Broker und Dealer im Digital-Commodity-Bereich und schafft Ausnahmen von SEC-Registrierungen für Fundraising-Aktivitäten. Ergänzt wird dies durch Änderungen am Bank Holding Company Act, die Banken erlauben, in Digital-Commodity-Aktivitäten einzusteigen, sowie strengere Custody-Regeln für Krypto-Assets.
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Darum drängen die Behörden nun auf Regulation
om 1. Oktober bis 12. November 2025 lähmte der längste Regierungsshutdown der US-Geschichte (43 Tage) den Regierungsapparat. Der Agriculture-Committee nutzte den Neustart, um seinen RFIA-Draft zu veröffentlichen.
Parlamentarier argumentieren: In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit brauche die Branche klare Regeln, um Investitionen anzuziehen und Risiken wie Geldwäsche zu minimieren. Der Shutdown hat die Dringlichkeit unterstrichen. Die Trump-Administration hat Krypto kürzlich zur obersten Priorität ernannt, wie Trump selbst in einer öffentlichen Rede betonte.
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Die Fallstricke: Reife Blockchains und das Bitcoin-Problem
Der Clarity Act klingt vielversprechend, doch ein zentraler Punkt könnte dabei unerwartete Konsequenzen mit sich bringen. Die Klassifizierung von Blockchains als "mature" (reif). Nur offene, quelloffene Systeme mit transparentem Code und ohne einseitige Kontrolle durch Einzelpersonen oder Gruppen qualifizieren sich als "mature blockchain systems". Das erlaubt dann die Behandlung als digitale Commodities unter CFTC-Recht.
Doch diese Entwicklung könnte sich als heikel herausstellen. Selbst Bitcoin, das Urgestein der Krypto-Welt, könnte an der Regulation scheitern. Upgrades wie SegWit (2017) oder das Lightning Network (für Skalierbarkeit) könnten als "zentralisierende" Elemente gewertet werden, da sie von Entwickler-Gruppen vorangetrieben wurden. Die Konsequenz könnte sein, dass Bitcoin als "Securities" eingestuft werden. Damit droht offenkundig ein Delisting von Börsen, da die meisten Kryptobörsen keine Lizenz für den Verkauf von Securities haben.
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