München (ots) -
- Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert zwei neue Projekte aus den Bereichen Medizin und Anatomie.
- Zwei weitere ortsübergreifende medizinische Großverbünde gehen in eine weitere Förderrunde.
Die Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) hat in der jüngsten Bewilligungsrunde der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gemeinsam mit ihren Partneruniversitäten erfolgreich Förderungen für große Forschungsverbünde eingeworben. Neu eingerichtet wird ein SFB zu den Ursachen neurovaskulärer Erkrankungen unter der Federführung der LMU sowie ein SFB/Transregio über die Eigenschaften und Funktionen von Desmosomen mit maßgeblicher Beteiligung der LMU. Zwei weitere ortsübergreifende medizinische Großverbünde gehen in eine weitere Förderrunde.
Universitätspräsident Matthias Tschöp: "Ich gratuliere! Das ist die verdiente Bestätigung für den Einsatz der beteiligten Forschenden, und das ist ein Signal in die Gesellschaft: An der LMU wird an der Zukunft geforscht. Ein SFB bedeutet nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern ist auch Ermutigung, weiterhin langfristig zu denken. So können die großen wissenschaftlichen Fragen beantwortet werden."
Benedikt Grothe, Vizepräsident für Natur- und Lebenswissenschaften: "Damit stellen wir erneut unsere Exzellenz unter Beweis: Durch diese Förderung von medizinischer Forschung an der LMU bestätigt die DFG die hohe wissenschaftliche Qualität der Forschenden auf international wettbewerbsfähigstem Niveau. Sie attestiert unseren Kolleginnen und Kollegen außergewöhnliche Herangehensweise und Lösungskompetenz."
Die geförderten Projekte im Einzelnen:
Wie Zellen im Gehirn zusammenarbeiten
Erkrankungen der Blutgefäße im Gehirn - sogenannte neurovaskuläre Erkrankungen - sind weltweit die zweithäufigste Todesursache. Sie führen häufig zu dauerhaften körperlichen Beeinträchtigungen und Demenz. Dennoch stehen bislang nur wenige gezielte Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung.
Der neue, an der LMU angesiedelte Sonderforschungsbereich SFB 1744 CCN in NVD (Compartmentalized Cellular Networks in Neurovascular Diseases) will die Ursachen dieser Erkrankungen entschlüsseln und neue Therapieansätze entwickeln. Die Sprecher des Verbunds sind Prof. Martin Dichgans, Direktor des Instituts für Schlaganfall- und Demenzforschung (ISD) am LMU Klinikum, und Prof. Arthur Liesz, Leiter der Arbeitsgruppe Schlaganfall-Immunologie (ebenfalls ISD, LMU Klinikum). Beide sind Mitglieder des Exzellenzclusters SyNergy.
Im Zentrum des Forschungsverbunds steht eine grundlegende Erkenntnis: Das Gehirn ist weit stärker als bislang angenommen in hochspezialisierte Bereiche unterteilt - sogenannte Kompartimente. In diesen Regionen arbeiten Gefäßzellen, Immunzellen und Gliazellen in fein abgestimmten Netzwerken zusammen. Diese kompartimentalisierten zellulären Netzwerke (CCNs) steuern die Versorgung und den Schutz der Nervenzellen - und könnten der Schlüssel zum Verständnis vieler neurovaskulärer Erkrankungen sein.
Wenn Zellen der Zusammenhalt fehlt
Damit Haut und Schleimhäute im Verdauungstrakt den auf sie einwirkenden mechanischen Belastungen standhalten, werden sie von speziellen Zellverbindungen zusammengehalten, den Desmosomen. Im neuen SFB/TRR 425 DEFINE (Desmosomal dysfunction in epithelial barriers) untersuchen die Forschenden, welche Eigenschaften und Funktionen diese Desmosomen auszeichnen und wie sich Störungen auf die menschliche Gesundheit auswirken.
Ihre Erkenntnisse wollen sie dann für die Entwicklung gezielter therapeutischer Strategien nutzen. Co-Sprecher von Seiten der LMU ist Prof. Jens Waschke, Inhaber des Lehrstuhls für Anatomie I an der Anatomischen Anstalt. Koordiniert wird der neue Verbund von der Universität Marburg. Außerdem beteiligt ist die Universität Würzburg.
In der Verlängerung
Die LMU ist außerdem am SFB/TRR 205 The Adrenal: Central Relay in Health and Disease beteiligt, der an der Technischen Universität Dresden angesiedelt ist, und für eine weitere Förderphase fortgesetzt wird.
Auch der SFB/TRR 338 LETSIMMUN (Lymphocyte Engineering for Therapeutic Synthetic Immunity) wird mit Beteiligung der LMU fortgesetzt. Die Sprecherschaft liegt bei der Technischen Universität München (TUM).
Pressekontakt:
Claudia Russo
Leitung Kommunikation & Presse
Ludwig-Maximilians-Universität München
Leopoldstr. 3
80802 München
Phone: +49 (0) 89 2180-3423
E-Mail: presse@lmu.de
Original-Content von: Ludwig-Maximilians-Universität München, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/60694/6163402
- Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert zwei neue Projekte aus den Bereichen Medizin und Anatomie.
- Zwei weitere ortsübergreifende medizinische Großverbünde gehen in eine weitere Förderrunde.
Die Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) hat in der jüngsten Bewilligungsrunde der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gemeinsam mit ihren Partneruniversitäten erfolgreich Förderungen für große Forschungsverbünde eingeworben. Neu eingerichtet wird ein SFB zu den Ursachen neurovaskulärer Erkrankungen unter der Federführung der LMU sowie ein SFB/Transregio über die Eigenschaften und Funktionen von Desmosomen mit maßgeblicher Beteiligung der LMU. Zwei weitere ortsübergreifende medizinische Großverbünde gehen in eine weitere Förderrunde.
Universitätspräsident Matthias Tschöp: "Ich gratuliere! Das ist die verdiente Bestätigung für den Einsatz der beteiligten Forschenden, und das ist ein Signal in die Gesellschaft: An der LMU wird an der Zukunft geforscht. Ein SFB bedeutet nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern ist auch Ermutigung, weiterhin langfristig zu denken. So können die großen wissenschaftlichen Fragen beantwortet werden."
Benedikt Grothe, Vizepräsident für Natur- und Lebenswissenschaften: "Damit stellen wir erneut unsere Exzellenz unter Beweis: Durch diese Förderung von medizinischer Forschung an der LMU bestätigt die DFG die hohe wissenschaftliche Qualität der Forschenden auf international wettbewerbsfähigstem Niveau. Sie attestiert unseren Kolleginnen und Kollegen außergewöhnliche Herangehensweise und Lösungskompetenz."
Die geförderten Projekte im Einzelnen:
Wie Zellen im Gehirn zusammenarbeiten
Erkrankungen der Blutgefäße im Gehirn - sogenannte neurovaskuläre Erkrankungen - sind weltweit die zweithäufigste Todesursache. Sie führen häufig zu dauerhaften körperlichen Beeinträchtigungen und Demenz. Dennoch stehen bislang nur wenige gezielte Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung.
Der neue, an der LMU angesiedelte Sonderforschungsbereich SFB 1744 CCN in NVD (Compartmentalized Cellular Networks in Neurovascular Diseases) will die Ursachen dieser Erkrankungen entschlüsseln und neue Therapieansätze entwickeln. Die Sprecher des Verbunds sind Prof. Martin Dichgans, Direktor des Instituts für Schlaganfall- und Demenzforschung (ISD) am LMU Klinikum, und Prof. Arthur Liesz, Leiter der Arbeitsgruppe Schlaganfall-Immunologie (ebenfalls ISD, LMU Klinikum). Beide sind Mitglieder des Exzellenzclusters SyNergy.
Im Zentrum des Forschungsverbunds steht eine grundlegende Erkenntnis: Das Gehirn ist weit stärker als bislang angenommen in hochspezialisierte Bereiche unterteilt - sogenannte Kompartimente. In diesen Regionen arbeiten Gefäßzellen, Immunzellen und Gliazellen in fein abgestimmten Netzwerken zusammen. Diese kompartimentalisierten zellulären Netzwerke (CCNs) steuern die Versorgung und den Schutz der Nervenzellen - und könnten der Schlüssel zum Verständnis vieler neurovaskulärer Erkrankungen sein.
Wenn Zellen der Zusammenhalt fehlt
Damit Haut und Schleimhäute im Verdauungstrakt den auf sie einwirkenden mechanischen Belastungen standhalten, werden sie von speziellen Zellverbindungen zusammengehalten, den Desmosomen. Im neuen SFB/TRR 425 DEFINE (Desmosomal dysfunction in epithelial barriers) untersuchen die Forschenden, welche Eigenschaften und Funktionen diese Desmosomen auszeichnen und wie sich Störungen auf die menschliche Gesundheit auswirken.
Ihre Erkenntnisse wollen sie dann für die Entwicklung gezielter therapeutischer Strategien nutzen. Co-Sprecher von Seiten der LMU ist Prof. Jens Waschke, Inhaber des Lehrstuhls für Anatomie I an der Anatomischen Anstalt. Koordiniert wird der neue Verbund von der Universität Marburg. Außerdem beteiligt ist die Universität Würzburg.
In der Verlängerung
Die LMU ist außerdem am SFB/TRR 205 The Adrenal: Central Relay in Health and Disease beteiligt, der an der Technischen Universität Dresden angesiedelt ist, und für eine weitere Förderphase fortgesetzt wird.
Auch der SFB/TRR 338 LETSIMMUN (Lymphocyte Engineering for Therapeutic Synthetic Immunity) wird mit Beteiligung der LMU fortgesetzt. Die Sprecherschaft liegt bei der Technischen Universität München (TUM).
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