Berlin / Aalen (ots) -
Ohne Daten keine Kreislaufwirtschaft, ohne Kreislaufwirtschaft keine Zukunft. Unter diesem Leitmotiv kamen im Inno-Hub Berlin Expert:innen aus Industrie, Forschung, Start-ups, Politik und Zivilgesellschaft zur Konferenz "Let's Talk About Data" zusammen. Gastgeberin Prof. Dr. Doris Aschenbrenner von der Hochschule Aalen und Maria Bossmann vom Projektträger Z-U-G "Ideenwerkstatt Leuchttürme" führten durch einen Tag voller Impulse und Debatten.
Im Mittelpunkt: Daten als Schlüsselressource für die Circular Economy - und die Erkenntnis, dass Künstliche Intelligenz nur so gut ist - wie die Daten, auf denen sie basiert. KI kann Prozesse beschleunigen, Muster erkennen und Innovation ermöglichen - aber ohne hochwertige, zugängliche und wiederverwendbare Daten bleibt sie ein Werkzeug ohne Material! Im Kreislauf der Ressourcen sind Daten der Schlüssel zur intelligenten Transformation.
Zum Auftakt führte Dr. Aljoscha Burchardt vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) mit einem inspirierenden Ritt durch die Geschichte der Computerlinguistik in das Thema ein. Er zeigte, wie sich der Blick der Wissenschaft auf Daten grundlegend verändert hat:
Früher versuchte man, die Welt mit strengen semantischen Modellen komplett zu kontrollieren. Heute dominieren bei generativer KI stochastische, datengetriebene Ansätze, die ohne große Datenmengen nicht funktionieren. Er erläuterte die drei zentralen Forschungsfelder des DFKI - Twinned AI, Trusted AI und Sustainable AI - und verwies besonders auf die Aktivitäten von DFKI4Planet im Kontext nachhaltiger Digitalisierung. Für leises Schmunzeln und viel Zustimmung sorgte seine treffende Metapher: "KI ist manchmal wie Tesafilm." Sie könne analoge, unreflektierte Prozesse digital zusammenhalten - "aber die Gefahr ist, sich mit der geklebten Lösung zufriedenzugeben, anstatt eine wirklich gute, nachhaltige Lösung zu entwickeln".
Im anschließenden Policy-Block sprach Florian Pronold, Geschäftsführer des Instituts Bauen und Umwelt e.V. und ehemaliger Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesumweltministerium.
Mit einem humorvollen Kommentar brachte er die Herausforderungen der Branche auf den Punkt: "Traue keiner Umweltbilanz, die du nicht selbst gefälscht hast." Ein Satz, der auf seinen Erfahrungen mit Verpackungsherstellern basiert - deren Systeme laut eigener Aussage jeweils "das ökologischste" seien. Pronold betonte die Bedeutung verlässlicher und gemeinsamer Standards wie der EPD (Environmental Product Declaration), um Umweltinformationen vergleichbar und überprüfbar zu machen. Sein Fazit: "KI kann viel im Recyclingprozess beitragen - wie im Projekt RecycleBot. Aber die Entscheidung, was sinnvoll ist, kann uns keine KI abnehmen."
Forschungsperspektive: Prof. Doris Aschenbrenner - Daten als neuer Rohstoff
Prof. Dr. Doris Aschenbrenner von der Hochschule Aalen als Gastgeberin zusammen mit Maria Bossmann vom Projektträger Z-U-G. Er unterstrich eindrücklich, welche Rolle Daten für eine moderne Kreislaufwirtschaft spielen.
"Ich bin überzeugt, dass wir viele Prozesse in der Recyclingbranche weiter automatisieren - und damit effizienter und kosteneffektiver machen können -, wenn wir stärker in Richtung KI und Daten investieren." Daten seien ein eigener Rohstoff, "genauso wertvoll wie die Materialien, die in Abfallströmen stecken". In ihren Forschungsprojekten - darunter RecycleBot - zeigt ihr Team, wie Robotik Kunststoffabfälle automatisiert sortiert, sobald ausreichende Datengrundlagen vorhanden sind. Im Projekt RecycleBot wird eine KI-gestützte Roboterlösung für das Kunststoffrecycling entwickelt. Sortieranlagen haben heute eine enorme Materialvielfalt - viele Schritte werden noch manuell und körperlich belastend ausgeführt. Der Ansatz kombiniert Bildverarbeitung, Greifroboter und "Hybrid Intelligence": Der Roboter sortiert Kunststoffteile und lernt dabei vom Menschen. Es entsteht eine flexible Teilautomatisierung, die unterstützt statt ersetzt. Das Projekt, mit fast 3 Mio. Euro Förderung des Bundesumweltministeriums, befindet sich in der Abschlussphase, ein Prototyp ist bereits im Einsatz.
Gemeinsame Aufgabe: Daten nutzbar machen
Die Veranstaltung bringt heute Vertreter:innen aus Industrie, Startups, Wissenschaft, Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft zusammen. Im Fokus stehen drei Fragen:
- Welche Daten existieren bereits?
- Wo fehlen Datensätze, Standards und Infrastruktur?
- Wie wird ein Datenaustausch möglich, der KI-Systeme zuverlässig und verantwortungsvoll nutzbar macht?
Fazit: Ohne Daten bleibt KI blind
Die Expert:innen sind sich einig: KI und Robotik können das Recycling revolutionieren - effizienter, ressourcenschonender und wirtschaftlicher machen. Doch ohne strukturierte, qualitativ hochwertige Daten bleiben zentrale Potenziale ungenutzt. "No data, no AI" - dieser Satz war heute nicht nur Titel der Veranstaltung, sondern roter Faden aller Beiträge.
!!! Lesen Sie ein Interview mit Prof. Dr.-Ing. Doris Aschenbrenner* am Rande der Berliner Konferenz: Lets talk about dat: No data - no AI". https://www.presseportal.de/pm/176588/6163444
Pressekontakt:
Prof. Dr.-Ing. Doris Aschenbrenner
Zeiss-Stiftungsprofessur für Digitale Methoden in der Produktion
Forschungsgruppe "Human in Command"
https://www.hs-aalen.de/de/facilities/245/contact
Hochschule Aalen; Fakultät Maschinenbau und Werkstofftechnik
Beethovenstraße 1; 73430 Aalen
Doris.Aschenbrenner@hs-aalen.de
Original-Content von: KI-Cockpit, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/176588/6164364
Ohne Daten keine Kreislaufwirtschaft, ohne Kreislaufwirtschaft keine Zukunft. Unter diesem Leitmotiv kamen im Inno-Hub Berlin Expert:innen aus Industrie, Forschung, Start-ups, Politik und Zivilgesellschaft zur Konferenz "Let's Talk About Data" zusammen. Gastgeberin Prof. Dr. Doris Aschenbrenner von der Hochschule Aalen und Maria Bossmann vom Projektträger Z-U-G "Ideenwerkstatt Leuchttürme" führten durch einen Tag voller Impulse und Debatten.
Im Mittelpunkt: Daten als Schlüsselressource für die Circular Economy - und die Erkenntnis, dass Künstliche Intelligenz nur so gut ist - wie die Daten, auf denen sie basiert. KI kann Prozesse beschleunigen, Muster erkennen und Innovation ermöglichen - aber ohne hochwertige, zugängliche und wiederverwendbare Daten bleibt sie ein Werkzeug ohne Material! Im Kreislauf der Ressourcen sind Daten der Schlüssel zur intelligenten Transformation.
Zum Auftakt führte Dr. Aljoscha Burchardt vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) mit einem inspirierenden Ritt durch die Geschichte der Computerlinguistik in das Thema ein. Er zeigte, wie sich der Blick der Wissenschaft auf Daten grundlegend verändert hat:
Früher versuchte man, die Welt mit strengen semantischen Modellen komplett zu kontrollieren. Heute dominieren bei generativer KI stochastische, datengetriebene Ansätze, die ohne große Datenmengen nicht funktionieren. Er erläuterte die drei zentralen Forschungsfelder des DFKI - Twinned AI, Trusted AI und Sustainable AI - und verwies besonders auf die Aktivitäten von DFKI4Planet im Kontext nachhaltiger Digitalisierung. Für leises Schmunzeln und viel Zustimmung sorgte seine treffende Metapher: "KI ist manchmal wie Tesafilm." Sie könne analoge, unreflektierte Prozesse digital zusammenhalten - "aber die Gefahr ist, sich mit der geklebten Lösung zufriedenzugeben, anstatt eine wirklich gute, nachhaltige Lösung zu entwickeln".
Im anschließenden Policy-Block sprach Florian Pronold, Geschäftsführer des Instituts Bauen und Umwelt e.V. und ehemaliger Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesumweltministerium.
Mit einem humorvollen Kommentar brachte er die Herausforderungen der Branche auf den Punkt: "Traue keiner Umweltbilanz, die du nicht selbst gefälscht hast." Ein Satz, der auf seinen Erfahrungen mit Verpackungsherstellern basiert - deren Systeme laut eigener Aussage jeweils "das ökologischste" seien. Pronold betonte die Bedeutung verlässlicher und gemeinsamer Standards wie der EPD (Environmental Product Declaration), um Umweltinformationen vergleichbar und überprüfbar zu machen. Sein Fazit: "KI kann viel im Recyclingprozess beitragen - wie im Projekt RecycleBot. Aber die Entscheidung, was sinnvoll ist, kann uns keine KI abnehmen."
Forschungsperspektive: Prof. Doris Aschenbrenner - Daten als neuer Rohstoff
Prof. Dr. Doris Aschenbrenner von der Hochschule Aalen als Gastgeberin zusammen mit Maria Bossmann vom Projektträger Z-U-G. Er unterstrich eindrücklich, welche Rolle Daten für eine moderne Kreislaufwirtschaft spielen.
"Ich bin überzeugt, dass wir viele Prozesse in der Recyclingbranche weiter automatisieren - und damit effizienter und kosteneffektiver machen können -, wenn wir stärker in Richtung KI und Daten investieren." Daten seien ein eigener Rohstoff, "genauso wertvoll wie die Materialien, die in Abfallströmen stecken". In ihren Forschungsprojekten - darunter RecycleBot - zeigt ihr Team, wie Robotik Kunststoffabfälle automatisiert sortiert, sobald ausreichende Datengrundlagen vorhanden sind. Im Projekt RecycleBot wird eine KI-gestützte Roboterlösung für das Kunststoffrecycling entwickelt. Sortieranlagen haben heute eine enorme Materialvielfalt - viele Schritte werden noch manuell und körperlich belastend ausgeführt. Der Ansatz kombiniert Bildverarbeitung, Greifroboter und "Hybrid Intelligence": Der Roboter sortiert Kunststoffteile und lernt dabei vom Menschen. Es entsteht eine flexible Teilautomatisierung, die unterstützt statt ersetzt. Das Projekt, mit fast 3 Mio. Euro Förderung des Bundesumweltministeriums, befindet sich in der Abschlussphase, ein Prototyp ist bereits im Einsatz.
Gemeinsame Aufgabe: Daten nutzbar machen
Die Veranstaltung bringt heute Vertreter:innen aus Industrie, Startups, Wissenschaft, Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft zusammen. Im Fokus stehen drei Fragen:
- Welche Daten existieren bereits?
- Wo fehlen Datensätze, Standards und Infrastruktur?
- Wie wird ein Datenaustausch möglich, der KI-Systeme zuverlässig und verantwortungsvoll nutzbar macht?
Fazit: Ohne Daten bleibt KI blind
Die Expert:innen sind sich einig: KI und Robotik können das Recycling revolutionieren - effizienter, ressourcenschonender und wirtschaftlicher machen. Doch ohne strukturierte, qualitativ hochwertige Daten bleiben zentrale Potenziale ungenutzt. "No data, no AI" - dieser Satz war heute nicht nur Titel der Veranstaltung, sondern roter Faden aller Beiträge.
!!! Lesen Sie ein Interview mit Prof. Dr.-Ing. Doris Aschenbrenner* am Rande der Berliner Konferenz: Lets talk about dat: No data - no AI". https://www.presseportal.de/pm/176588/6163444
Pressekontakt:
Prof. Dr.-Ing. Doris Aschenbrenner
Zeiss-Stiftungsprofessur für Digitale Methoden in der Produktion
Forschungsgruppe "Human in Command"
https://www.hs-aalen.de/de/facilities/245/contact
Hochschule Aalen; Fakultät Maschinenbau und Werkstofftechnik
Beethovenstraße 1; 73430 Aalen
Doris.Aschenbrenner@hs-aalen.de
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