Berlin (ots) -
Jede dritte Frau in Deutschland erlebt im Laufe ihres Lebens körperliche oder psychische Gewalt - meist im eigenen Umfeld. Gewalt gegen Frauen ist damit kein Randphänomen, sondern eine gesellschaftliche Realität, die entschiedenes Handeln erfordert. Die Bundesärztekammer beteiligt sich deshalb an der UN-Kampagne "Orange the World" und ruft dazu auf, Gewalt gegen Frauen konsequent zu bekämpfen. Neben einer wirksamen Strafverfolgung fordert sie vor allem mehr Bewusstsein für dieses Problem, niedrigschwellige Hilfsangebote und mehr Schutzräume für Betroffene.
"Praxen und Krankenhäuser sind für betroffene Frauen häufig die erste Anlaufstelle und spielen eine Schlüsselrolle im Opferschutz, wenn Verletzungen nicht nur behandelt, sondern auch aktiv angesprochen und dokumentiert werden", erklärt Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhardt. "Ärztinnen und Ärzte genießen hohes Vertrauen und sind flächendeckend erreichbar. Viele gewaltbetroffene Frauen wenden sich daher zunächst an sie, bevor sie Polizei oder Hilfsorganisationen einschalten." Darin liege eine große Verantwortung - aber auch die Chance, Gewalt frühzeitig zu erkennen und zu durchbrechen.
"Viele Frauen sprechen nicht von sich aus über erlittene Misshandlungen, aus Scham oder Angst vor weiteren Konsequenzen. Ärztinnen und Ärzte können Anzeichen von Gewalt erkennen, ihre Patientinnen behutsam darauf ansprechen und gemeinsam mit ihnen weitere Schritte zu ihrem Schutz einleiten", sagt Dr. Ellen Lundershausen, Vizepräsidentin der Bundesärztekammer.
"Hilfreich ist die Vernetzung von Ärztinnen und Ärzten mit regionalen Hilfsstrukturen und Beratungsstellen", ergänzt Dr. Susanne Johna, ebenfalls Vizepräsidentin der Bundesärztekammer. Zudem weist sie auf einen weiteren Aspekt hin: "Als Vertragsstaat der Istanbul-Konvention von 2011 (https://www.bmbfsfj.bund.de/resource/blob/122280/cea0b6854c9a024c3b357dfb401f8e05/gesetz-zu-dem-uebereinkommen-zur-bekaempfung-von-gewalt-gegen-frauen-istanbul-konvention-data.pdf) muss Deutschland zudem seiner Verpflichtung nachkommen, ausreichende Behandlungsangebote und Zufluchtsorte für gewaltbetroffene Frauen und Mädchen sicherzustellen."
Die UN-Kampagne "Orange the World" wurde 1991 ins Leben gerufen, um auf Gewalt gegen Frauen und Mädchen weltweit aufmerksam zu machen. Zwischen dem 25. November, dem Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, und dem 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte, erstrahlen weltweit Gebäude, Institutionen und Organisationen - wie auch die Bundesärztekammer - in Orange, als Zeichen gegen Gewalt und für Solidarität.
Mehr Informationen finden sich unter www.gewalt-stoppen.org.
Pressekontakt:
Bundesärztekammer
Dezernat Politik und Kommunikation
Herbert-Lewin-Platz 1
10623 Berlin
Tel. 030-400456700
Fax. 030-400456707
presse@baek.de
Original-Content von: Bundesärztekammer, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/9062/6165745
Jede dritte Frau in Deutschland erlebt im Laufe ihres Lebens körperliche oder psychische Gewalt - meist im eigenen Umfeld. Gewalt gegen Frauen ist damit kein Randphänomen, sondern eine gesellschaftliche Realität, die entschiedenes Handeln erfordert. Die Bundesärztekammer beteiligt sich deshalb an der UN-Kampagne "Orange the World" und ruft dazu auf, Gewalt gegen Frauen konsequent zu bekämpfen. Neben einer wirksamen Strafverfolgung fordert sie vor allem mehr Bewusstsein für dieses Problem, niedrigschwellige Hilfsangebote und mehr Schutzräume für Betroffene.
"Praxen und Krankenhäuser sind für betroffene Frauen häufig die erste Anlaufstelle und spielen eine Schlüsselrolle im Opferschutz, wenn Verletzungen nicht nur behandelt, sondern auch aktiv angesprochen und dokumentiert werden", erklärt Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhardt. "Ärztinnen und Ärzte genießen hohes Vertrauen und sind flächendeckend erreichbar. Viele gewaltbetroffene Frauen wenden sich daher zunächst an sie, bevor sie Polizei oder Hilfsorganisationen einschalten." Darin liege eine große Verantwortung - aber auch die Chance, Gewalt frühzeitig zu erkennen und zu durchbrechen.
"Viele Frauen sprechen nicht von sich aus über erlittene Misshandlungen, aus Scham oder Angst vor weiteren Konsequenzen. Ärztinnen und Ärzte können Anzeichen von Gewalt erkennen, ihre Patientinnen behutsam darauf ansprechen und gemeinsam mit ihnen weitere Schritte zu ihrem Schutz einleiten", sagt Dr. Ellen Lundershausen, Vizepräsidentin der Bundesärztekammer.
"Hilfreich ist die Vernetzung von Ärztinnen und Ärzten mit regionalen Hilfsstrukturen und Beratungsstellen", ergänzt Dr. Susanne Johna, ebenfalls Vizepräsidentin der Bundesärztekammer. Zudem weist sie auf einen weiteren Aspekt hin: "Als Vertragsstaat der Istanbul-Konvention von 2011 (https://www.bmbfsfj.bund.de/resource/blob/122280/cea0b6854c9a024c3b357dfb401f8e05/gesetz-zu-dem-uebereinkommen-zur-bekaempfung-von-gewalt-gegen-frauen-istanbul-konvention-data.pdf) muss Deutschland zudem seiner Verpflichtung nachkommen, ausreichende Behandlungsangebote und Zufluchtsorte für gewaltbetroffene Frauen und Mädchen sicherzustellen."
Die UN-Kampagne "Orange the World" wurde 1991 ins Leben gerufen, um auf Gewalt gegen Frauen und Mädchen weltweit aufmerksam zu machen. Zwischen dem 25. November, dem Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, und dem 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte, erstrahlen weltweit Gebäude, Institutionen und Organisationen - wie auch die Bundesärztekammer - in Orange, als Zeichen gegen Gewalt und für Solidarität.
Mehr Informationen finden sich unter www.gewalt-stoppen.org.
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