Köln (ots) -
Wer nach Deutschland einwandern will, soll arbeiten - so weit, so sinnvoll. Doch in der Praxis lässt Deutschland Menschen ohne Ausbildung nicht ins Land, selbst wenn sie Deutsch sprechen und eine Stelle vorweisen können. "Ein Bekannter von mir will gerade aus dem Iran nach Deutschland, hat sogar schon hier gewohnt und hätte eine Stelle - darf aber nicht kommen", sagt Tobias Frese. Die Alternative: Ein Asylantrag.
"Das ist Irrsinn, dann müsste er hier im Asylheim auf Steuerzahlerkosten wohnen und darf nicht arbeiten", so Frese weiter. Er ist Leiter einer Personalfirma, die medizinische Fachkräfte nach Deutschland holt und weiß: Dieser Fall ist verbreitet. Er erklärt Ihnen in diesem Beitrag, welchen verrückten Regeln er bei seiner Arbeit begegnet - und wie sie umgangen werden.
Der Fall Ali S. - ein Beispiel für deutsche Bürokratie
Ali S. ist 28 Jahre alt, im Iran geboren und in Köln aufgewachsen. Sein Vater arbeitete als Arzt in seiner Heimat und die Familie lebte mehrere Jahre legal in Deutschland. Ali besuchte die Schule, sprach fließend Deutsch und fühlte sich zu Hause. Als seine Eltern zurück in den Iran gingen, musste auch er mit. Seitdem arbeitet er in einem Autohaus, verkauft Fahrzeuge - ohne formale Berufsausbildung, aber mit klarer Motivation: Er möchte zurück nach Deutschland, um zu arbeiten, nicht um zu fliehen.
Diese Entschlossenheit allein reicht jedoch nicht. Denn wer ohne abgeschlossene Ausbildung einreisen möchte, stößt schnell an Grenzen. Tobias Frese, Geschäftsführer der Frese Recruiting GmbH, prüfte für seinen Schulfreund alle legalen Wege - ohne Erfolg.
Wenn Arbeit nicht zählt: Der steinige Weg zurück nach Deutschland
Ein Arbeitsvisum kam für Ali nicht infrage, weil ihm eine anerkannte Berufsausbildung fehlt. Theoretisch könnte ein Ausbildungsvisum helfen, praktisch scheitert es aber dabei oft an überzogenen Anforderungen: Neben einem konkreten Ausbildungsplatz verlangt der Staat ein B1-Sprachzertifikat und den Nachweis, dass der Lebensunterhalt gesichert ist. Mit einem Azubigehalt lässt sich das kaum erfüllen.
"Selbst für Menschen mit deutscher Schulausbildung ist das ein Marathon", sagt Frese. "Die meisten Arbeitgeber schrecken vor dem bürokratischen Aufwand zurück." Auch die neue Chancenkarte, die über ein Punktesystem den Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtern soll, hilft in Fällen wie Alis nicht, denn sie setzt ebenfalls eine abgeschlossene Ausbildung voraus.
So bleibt als einziger Weg: ein Asylantrag. Doch der ist nicht für Menschen gedacht, die arbeiten wollen, sondern für politisch Verfolgte. Das Ergebnis: Ali müsste jahrelang auf eine Entscheidung warten, ohne arbeiten zu dürfen.
"Das System sagt ihm sinngemäß: Wenn du arbeiten willst, darfst du nicht kommen. Wenn du flüchtest, darfst du kommen, aber nicht arbeiten. Das ist absurd", fasst Frese zusammen.
Ein strukturelles Problem: Wenn gute Absichten im System scheitern
Der Fall zeigt ein grundlegendes Versäumnis deutscher Einwanderungspolitik. Zwischen Fachkräfteeinwanderung und Asylrecht existieren kaum praktikable Zwischenwege. Menschen, die motiviert sind, Deutsch sprechen und bereit wären, sofort zu arbeiten, finden keine legale Möglichkeit, einzureisen.
Zu hohe formale Hürden, komplizierte Verfahren und unklare Zuständigkeiten führen dazu, dass viele scheitern oder entmutigt aufgeben. Besonders kleine und mittlere Unternehmen, die dringend Personal suchen, können den bürokratischen Aufwand kaum stemmen.
"Ali ist kein Einzelfall", betont Tobias Frese. "Ich kenne Dutzende junge Menschen, die perfekt integriert wären, aber an Formularen und Nachweisen scheitern."
Deutschland braucht Motivation - nicht nur Zertifikate
Angesichts des Fachkräftemangels wirkt diese Praxis widersprüchlich. In Pflege, Handwerk, Gastronomie oder Logistik fehlen tausende Hände. Dennoch werden Menschen, die genau dort arbeiten wollen, ausgeschlossen, weil sie kein offizielles Papier vorweisen können.
"Wir sprechen ständig von Fachkräftemangel", sagt Frese, "aber wenn jemand wirklich arbeiten will, machen wir es ihm fast unmöglich. Wir verlieren Menschen wie Ali, bevor sie überhaupt eine Chance bekommen."
Deutschland müsse deshalb den Mut haben, Motivation und praktische Erfahrung stärker zu gewichten als formale Qualifikationen. Nur so könne das Land die Lücke auf dem Arbeitsmarkt langfristig schließen.
Ein realistisches Einwanderungsrecht als Lösung
Damit Geschichten wie die von Ali S. künftig anders ausgehen, braucht es Reformen, die den Arbeitswillen fördern statt blockieren. Ein vereinfachtes Ausbildungsvisum, weniger Bürokratie für Arbeitgeber und zentralisierte, digitale Verfahren könnten den Prozess deutlich beschleunigen.
"Wir müssen endlich Systeme schaffen, die Motivation anerkennen - nicht nur Zertifikate", fordert Tobias Frese. Denn Deutschland kann es sich schlicht nicht leisten, Menschen wie Ali außen vor zu lassen; Menschen, die arbeiten wollen, Steuern zahlen möchten und längst Teil dieser Gesellschaft sind.
Über Tobias Frese:
Tobias Frese ist Gründer und Geschäftsführer der Frese Recruiting GmbH. Die Personalagentur vermittelt qualifizierte Physiotherapeuten aus dem Ausland an deutsche Praxen. Dabei übernimmt die Agentur den kompletten Prozess von Auswahl bis Integration. Mehr Informationen unter: www.frese-recruiting.de
Pressekontakt:
Frese Recruiting GmbH
Vertreten durch: Tobias Frese
E-Mail: info@frese-recruiting.de
Webseite: https://www.frese-recruiting.de/
Original-Content von: Frese Recruiting GmbH, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/178186/6166552
Wer nach Deutschland einwandern will, soll arbeiten - so weit, so sinnvoll. Doch in der Praxis lässt Deutschland Menschen ohne Ausbildung nicht ins Land, selbst wenn sie Deutsch sprechen und eine Stelle vorweisen können. "Ein Bekannter von mir will gerade aus dem Iran nach Deutschland, hat sogar schon hier gewohnt und hätte eine Stelle - darf aber nicht kommen", sagt Tobias Frese. Die Alternative: Ein Asylantrag.
"Das ist Irrsinn, dann müsste er hier im Asylheim auf Steuerzahlerkosten wohnen und darf nicht arbeiten", so Frese weiter. Er ist Leiter einer Personalfirma, die medizinische Fachkräfte nach Deutschland holt und weiß: Dieser Fall ist verbreitet. Er erklärt Ihnen in diesem Beitrag, welchen verrückten Regeln er bei seiner Arbeit begegnet - und wie sie umgangen werden.
Der Fall Ali S. - ein Beispiel für deutsche Bürokratie
Ali S. ist 28 Jahre alt, im Iran geboren und in Köln aufgewachsen. Sein Vater arbeitete als Arzt in seiner Heimat und die Familie lebte mehrere Jahre legal in Deutschland. Ali besuchte die Schule, sprach fließend Deutsch und fühlte sich zu Hause. Als seine Eltern zurück in den Iran gingen, musste auch er mit. Seitdem arbeitet er in einem Autohaus, verkauft Fahrzeuge - ohne formale Berufsausbildung, aber mit klarer Motivation: Er möchte zurück nach Deutschland, um zu arbeiten, nicht um zu fliehen.
Diese Entschlossenheit allein reicht jedoch nicht. Denn wer ohne abgeschlossene Ausbildung einreisen möchte, stößt schnell an Grenzen. Tobias Frese, Geschäftsführer der Frese Recruiting GmbH, prüfte für seinen Schulfreund alle legalen Wege - ohne Erfolg.
Wenn Arbeit nicht zählt: Der steinige Weg zurück nach Deutschland
Ein Arbeitsvisum kam für Ali nicht infrage, weil ihm eine anerkannte Berufsausbildung fehlt. Theoretisch könnte ein Ausbildungsvisum helfen, praktisch scheitert es aber dabei oft an überzogenen Anforderungen: Neben einem konkreten Ausbildungsplatz verlangt der Staat ein B1-Sprachzertifikat und den Nachweis, dass der Lebensunterhalt gesichert ist. Mit einem Azubigehalt lässt sich das kaum erfüllen.
"Selbst für Menschen mit deutscher Schulausbildung ist das ein Marathon", sagt Frese. "Die meisten Arbeitgeber schrecken vor dem bürokratischen Aufwand zurück." Auch die neue Chancenkarte, die über ein Punktesystem den Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtern soll, hilft in Fällen wie Alis nicht, denn sie setzt ebenfalls eine abgeschlossene Ausbildung voraus.
So bleibt als einziger Weg: ein Asylantrag. Doch der ist nicht für Menschen gedacht, die arbeiten wollen, sondern für politisch Verfolgte. Das Ergebnis: Ali müsste jahrelang auf eine Entscheidung warten, ohne arbeiten zu dürfen.
"Das System sagt ihm sinngemäß: Wenn du arbeiten willst, darfst du nicht kommen. Wenn du flüchtest, darfst du kommen, aber nicht arbeiten. Das ist absurd", fasst Frese zusammen.
Ein strukturelles Problem: Wenn gute Absichten im System scheitern
Der Fall zeigt ein grundlegendes Versäumnis deutscher Einwanderungspolitik. Zwischen Fachkräfteeinwanderung und Asylrecht existieren kaum praktikable Zwischenwege. Menschen, die motiviert sind, Deutsch sprechen und bereit wären, sofort zu arbeiten, finden keine legale Möglichkeit, einzureisen.
Zu hohe formale Hürden, komplizierte Verfahren und unklare Zuständigkeiten führen dazu, dass viele scheitern oder entmutigt aufgeben. Besonders kleine und mittlere Unternehmen, die dringend Personal suchen, können den bürokratischen Aufwand kaum stemmen.
"Ali ist kein Einzelfall", betont Tobias Frese. "Ich kenne Dutzende junge Menschen, die perfekt integriert wären, aber an Formularen und Nachweisen scheitern."
Deutschland braucht Motivation - nicht nur Zertifikate
Angesichts des Fachkräftemangels wirkt diese Praxis widersprüchlich. In Pflege, Handwerk, Gastronomie oder Logistik fehlen tausende Hände. Dennoch werden Menschen, die genau dort arbeiten wollen, ausgeschlossen, weil sie kein offizielles Papier vorweisen können.
"Wir sprechen ständig von Fachkräftemangel", sagt Frese, "aber wenn jemand wirklich arbeiten will, machen wir es ihm fast unmöglich. Wir verlieren Menschen wie Ali, bevor sie überhaupt eine Chance bekommen."
Deutschland müsse deshalb den Mut haben, Motivation und praktische Erfahrung stärker zu gewichten als formale Qualifikationen. Nur so könne das Land die Lücke auf dem Arbeitsmarkt langfristig schließen.
Ein realistisches Einwanderungsrecht als Lösung
Damit Geschichten wie die von Ali S. künftig anders ausgehen, braucht es Reformen, die den Arbeitswillen fördern statt blockieren. Ein vereinfachtes Ausbildungsvisum, weniger Bürokratie für Arbeitgeber und zentralisierte, digitale Verfahren könnten den Prozess deutlich beschleunigen.
"Wir müssen endlich Systeme schaffen, die Motivation anerkennen - nicht nur Zertifikate", fordert Tobias Frese. Denn Deutschland kann es sich schlicht nicht leisten, Menschen wie Ali außen vor zu lassen; Menschen, die arbeiten wollen, Steuern zahlen möchten und längst Teil dieser Gesellschaft sind.
Über Tobias Frese:
Tobias Frese ist Gründer und Geschäftsführer der Frese Recruiting GmbH. Die Personalagentur vermittelt qualifizierte Physiotherapeuten aus dem Ausland an deutsche Praxen. Dabei übernimmt die Agentur den kompletten Prozess von Auswahl bis Integration. Mehr Informationen unter: www.frese-recruiting.de
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Vertreten durch: Tobias Frese
E-Mail: info@frese-recruiting.de
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