
© Foto: 2025 BYD Europe B.V.
Die BYD-Aktie hat eine harte Talfahrt hinter sich. Vom Allzeithoch im Frühjahr ging es sehr deutlich bergab.
Doch genau jetzt könnte sich das Blatt wenden. Die Papiere des chinesischen Elektroautobauers zeigen erste Stabilisierungstendenzen und der auch der RSI deutet auf eine Übertreibung nach unten hin. Der Wert kreist um die kritische 30er-Marke herum und hat somit noch ordentlich Luft nach oben. Jetzt könnte der Startschuss für eine kräftige Erholung in Richtung 15 Euro sein. Gleichzeitig liefert BYD operativ starke Signale. Die Expansion in Europa nimmt Fahrt auf, die Absatzzahlen im Ausland explodieren regelrecht, und neue Großaufträge unterstreichen die wachsende Akzeptanz der Marke.
Europa wird zum Hoffnungsmarkt
BYD setzt voll auf die internationale Karte. Während der Heimatmarkt China immer härter umkämpft ist, wird Europa zur wichtigsten Wachstumsregion. Im Oktober hat BYD in der EU, der EFTA-Region und Großbritannien 17.470 Fahrzeuge verkauft. Das entspricht einem dreistelligen prozentualen Plus gegenüber dem Vorjahr. Zum Vergleich hierfür kam Tesla im selben Zeitraum nur auf knapp 7.000 Neuzulassungen. Das ist ein deutlicher Rückgang um fast die Hälfte. Der Erfolg hat System. BYD bietet nicht nur reine Elektroautos an, sondern setzt clever auf Plug-in-Hybride. Diese Strategie trifft genau den Nerv vieler europäischer Käufer. Hinzu kommt, dass die hohen EU-Zölle auf chinesische E-Autos vor allem reine Batteriefahrzeuge treffen. Hybride kommen deutlich günstiger davon. Bis Ende 2026 will der Konzern sein europäisches Vertriebsnetz verdoppeln. Das erste Werk auf europäischem Boden in Ungarn soll noch dieses Jahr anlaufen. Neben dem Pkw-Geschäft punktet BYD auch im öffentlichen Nahverkehr. Aus den Niederlanden kam jüngst ein Auftrag über 73 elektrische Busse. Auch außerhalb Europas läuft das Geschäft rund. In den ersten zehn Monaten des Jahres stiegen die Exporte aus China um 16 Prozent. Für das kommende Jahr rechnet BYD mit bis zu 1,6 Millionen verkauften Fahrzeugen im Ausland.

Charttechnik
Der RSI hat sich in den überverkauften Bereich vorgewagt und bewegt sich um die 30er-Linie. Das ist oft ein Zeichen dafür, dass der Verkaufsdruck nachlässt und eine Gegenbewegung bevorsteht. Nach dem Absturz von 17,69 Euro auf zeitweise unter 10,50 Euro scheint der Boden nun erreicht. Die Aktie hat sich zuletzt bei rund 10,64 Euro stabilisiert. Ein Rebound in Richtung 15 Euro wäre aus charttechnischer Sicht absolut denkbar. Das würde einem Anstieg von über 40 Prozent entsprechen. Sollte der RSI nachhaltig über die 30er-Marke steigen, könnte das frisches Kaufinteresse wecken. Natürlich bleibt die 10-Euro-Marke eine wichtige Unterstützung. Hält diese Zone, könnte die Erholung richtig Fahrt aufnehmen.
Was tun?
Die BYD-Aktie steht möglicherweise vor einem Anstieg. Die operative Entwicklung stimmt, die Expansion in Europa läuft besser als erwartet, und die Auftragslage ist solide. Gleichzeitig ist die Aktie charttechnisch noch angeschlagen und überverkauft. Genau diese Konstellation macht sie für antizyklische Anleger interessant. Der Heimatmarkt China bleibt zwar schwierig, aber BYD kompensiert das zunehmend durch internationales Wachstum. Für spekulativ orientierte Anleger könnte sich ein Einstieg auf dem jetzigen Niveau lohnen. Konservativere Investoren sollten eine weitere Stabilisierung über der 10-Euro-Marke abwarten.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
Haftungsausschluss/Disclaimer
Die hier angebotenen Artikel dienen ausschließlich der Information und stellen keine Kauf- bzw. Verkaufsempfehlungen dar. Sie sind weder explizit noch implizit als Zusicherung einer bestimmten Kursentwicklung der genannten Finanzinstrumente oder als Handlungsaufforderung zu verstehen. Der Erwerb von Wertpapieren birgt Risiken, die zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals und - je nach Art des Investments - sogar zu darüber hinausgehenden Verpflichtungen, bspw. Nachschusspflichten, führen können. Die Informationen ersetzen keine auf die individuellen Bedürfnisse ausgerichtete fachkundige Anlageberatung. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen sowie für Vermögensschäden wird weder ausdrücklich noch stillschweigend übernommen. Finanznachrichten.de hat auf die veröffentlichten Inhalte keinerlei Einfluss. Finanznachrichten.de hat bis zur Veröffentlichung der Artikel keine Kenntnis über Inhalt und Gegenstand der Artikel. Die Veröffentlichungen erfolgen durch externe Autoren bzw. Datenlieferanten. Infolgedessen können die Inhalte der Artikel auch nicht von Anlageinteressen von Finanznachrichten.de und/oder seinen Mitarbeitern oder Organen bestimmt sein.


