Kapitalmarkt-Standpunkt von Kai Jordan, Vorstand der mwb Wertpapierhandelsbank AG:
Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Und in Anbetracht der Ereignisse performen die Märkte nach wie vor relativ gut. Es ist zu früh für einen Jahresrückblick aber am Aktienmarkt hängt das "wohl- und wehe" ja im Wesentlichen an den US-Technologiewerten und einem gigantischen "Battle" um die Lufthoheit bei künstlicher Intelligenz.
Ist das ein "Battle"? Oder eher ein riesiger Ringhandel befeuert von Nvidia und OpenAI wie mancher bereits anmerkt. Michael Burry, für seine Wette gegen den US-amerikanischen Immobilienmarkt kurz vor dessen Zusammenbruch bekannt, der die Große Rezession ab 2007 auslöste hat diesen Fonds zwar kürzlich geschlossen aber äußert sich nun über einen Börsenbrief sehr kritisch.
Während in den USA bei einem Blindflug ohne ökonomischen Datenkranz durch den langen Shutdown die Diskussion über die Zinssenkungen heiß läuft ahnt Burry bereits, dass die Situation um die Zirkelverschuldung bei den KI-Unternehmen die FED im kommenden Jahr wieder zum Quantitative Easing zwingen wird.
Auch andere Indikatoren wie das Shiller-KGV, welches den S&P 500 ins Verhältnis zu den inflationsbereinigten Durchschnittsgewinnen des vergangenen Jahrzehnts misst, liegt auf einem historisch hohen Niveau von 40. Das war zuletzt vor dem Platzen der Dotcom Blase der Fall. Die Anzahl der Stunden, die ein Amerikaner arbeiten muss, um einen Kontrakt des S&P 500 Index zu erwerben hat sich seit 2010 nahezu vervierfacht und liegt ebenfalls auf historischen Höchststand.
Die Disruption die die Welt durch KI erlebt und noch erleben wird ist zweifelsfrei gigantisch, aber die Bewertungen sind es auch. Obwohl wir diesen Text hier einen Standpunkt nennen, maßen wir uns nicht an zu bewerten, ob diese Hoffnungen alle gerechtfertigt sind. Aber Anleger in diesen Papieren brauchen ...
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