In einem aktuellen Leserbrief der AIDS Healthcare Foundation (AHF) in The Lancet HIV wird die Befürchtung geäußert, dass das von der Weltgesundheitsorganisation empfohlene Drei-Test-System zur HIV-Diagnose das entwickelt wurde, um seltene falsch-positive Ergebnisse zu vermeiden unbeabsichtigt den Beginn einer lebensrettenden HIV-Behandlung verzögern könnte. Das Ziel dieser Strategie ist zwar eine höhere Genauigkeit, aber vielen Kliniken fehlt es an Personal, Material und Zeit, um drei separate Schnelltests während eines einzigen Besuchs durchzuführen.
AHF-Teams, die in Ländern wie Kenia aktiv sind, berichten davon, dass die zusätzlichen Testschritte häufig zu längeren Wartezeiten und einer verzögerten Einleitung der antiretroviralen Therapie (ART) führen, insbesondere wenn mehrere medizinische Fachkräfte involviert werden müssen. In ihrem Schreiben merken sie an, dass falsch-positive Ergebnisse bereits heute extrem selten vorkommen, wenn zwei hochwertige Schnelltests korrekt angewendet werden, was Fragen über den zusätzlichen Nutzen eines dritten Tests in vielen realen Situationen aufwirft.
Die Verfasser des Briefs schlagen eine praktische Alternative vor, die in einigen Ländern, darunter Brasilien, bereits angewendet wird: Die Behandlung wird nach zwei positiven Schnelltests eingeleitet und es wird eine Blutprobe zur Bestätigung der Viruslast eingeschickt. Sollten die Testergebnisse später zeigen, dass bei der Person keine HIV-Infektion vorliegt, kann die Behandlung problemlos vorzeitig abgebrochen werden. Dieser Ansatz garantiert Genauigkeit und vermeidet zugleich gefährliche Verzögerungen, die die Behandlungsergebnisse beeinträchtigen könnten.
In dem Brief werden die Länder aufgerufen, ihre HIV-Testrichtlinien an die tatsächlichen Gegebenheiten vor Ort anzupassen. Moderne Verifizierungsinstrumente wie Viruslasttests, molekulare Schnelltests oder neuartige Tests der vierten Generation können für eine hohe Genauigkeit sorgen, ohne die Einleitung der Behandlung zu verzögern, insbesondere in überlasteten Kliniken oder bei begrenzten Ressourcen.
Der Leserbrief wurde von Dr. Adele Benzaken, Dr. Fernanda Fonseca, Dr. Penninah Iutung, Dr. Marcus Lacerda und Michael Weinstein von der AHF verfasst. Der vollständige Text ist verfügbar unter:
https://www.thelancet.com/journals/lanhiv/article/PIIS2352-3018(25)00323-6/fulltext
Die Briefe im Leserbriefbeeich drücken die Ansichten der Autoren aus und entsprechen nicht unbedingt denen der The Lancet-Zeitschriften; in der Regel werden sie nicht von einem externen Fachkollegium geprüft.
Die AIDS Healthcare Foundation (AHF) ist eine globale gemeinnützige Organisation, die über 2,6 Millionen Menschen in 50 Ländern weltweit in den USA, Afrika, Lateinamerika/Karibik, Asien/Pazifik und Europa mit modernster Medizin und Interessenvertretung versorgt. Wir sind derzeit der weltweit größte gemeinnützige Erbringer medizinischer Versorgung im Bereich HIV/AIDS. Weitere Informationen über die AHF finden Sie auf unserer Website: www.aidshealth.org. Sie finden uns außerdem auf Facebook: www.facebook.com/aidshealth und folgen Sie uns auf Twitter: @aidshealthcare und Instagram: @aidshealthcare
Die Ausgangssprache, in der der Originaltext veröffentlicht wird, ist die offizielle und autorisierte Version. Übersetzungen werden zur besseren Verständigung mitgeliefert. Nur die Sprachversion, die im Original veröffentlicht wurde, ist rechtsgültig. Gleichen Sie deshalb Übersetzungen mit der originalen Sprachversion der Veröffentlichung ab.
Originalversion auf businesswire.com ansehen: https://www.businesswire.com/news/home/20251126294802/de/
Contacts:
MEDIENKONTAKT FÜR DIE USA:
Ged Kenslea, Senior Director, Communications, AHF
+1 323.308.1833 Arbeitsplatz
+1.323.791.5526 mobil
gedk@aidshealth.org
Denys Nazarov, Senior Director of Media Relations, AHF
+1 323.308.1829
denys.nazarov@aidshealth.org