LONDON (dpa-AFX) - Der Goldpreis hat am Freitag erneut zugelegt und Silber ist auf einen Rekord gestiegen. Händler verwiesen auch auf einen zeitweisen Ausfall der Terminbörse in Chicago CME. Der Preis für eine Feinunze Gold (31,1 Gramm) stieg um 44 Dollar auf 4.200 US-Dollar. Dies ist der höchste Stand seit Mitte November. Der Silberpreis kletterte auf einen Rekordstand von 55,18 Dollar je Feinunze. Im frühen Handel hatte der Preis bei rund 53,5 Dollar gelegen.
Ein technischer Ausfall an der Terminbörse CME in Chicago hatte zu heftigen Kursausschlägen geführt. Der US-Terminhandel wurde nach stundenlangen Unterbrechungen wieder aufgenommen. Der Ausfall hatte den Handel an verschiedenen Märkten beeinträchtigten, darunter auch den mit Gold-Futures und Optionen an der Comex. Diese werde häufig zur Absicherung von Risiken gegenüber der Preisentwicklung in London genutzt.
Sowohl der Goldpreis als auch der Silberpreise profitieren weiterhin von der zuletzt gestiegenen Erwartung, dass die US-Notenbank ihre Leitzinsen weiter senken könnte. Die Unsicherheit bleibt jedoch hoch, da wichtige US-Konjunkturdaten nach der teilweisen Schließung von Bundesbehörden (Shutdown) immer noch nicht veröffentlicht wurden.
Mit dem erneuten Anstieg setzt der Goldpreis seine jüngste Erholung nach dem Zwischentief Ende Oktober fort. Auf dieses Niveau war er zurückgefallen, nachdem er am 20. Oktober das Rekordhoch von 4.381,52 Dollar erreicht hatte. Trotz des Rücksetzers nach dem Rekordhoch zählt Gold zu einer der beliebtesten Anlageklassen in diesem Jahr. Seit Ende 2024 verteuerte sich das Edelmetall um rund 60 Prozent.
Die Verhandlungen über ein Ende des Ukraine-Kriegs sollten sich weiter auf den Goldpreis auswirken, da Gold als sicherer Hafen gesehen wird. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj deutet für kommende Woche Verhandlungen auf höchster Ebene über ein Ende des Krieges in dem von Russland angegriffenen Land an. Im Raum steht nach Verhandlungen der USA und der Ukraine in Genf über einen Friedensplan, dass Selenskyj ein weiteres Mal US-Präsident Donald Trump treffen könnte./jsl/he