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Die norwegische Wasserstoff-Hoffnung Nel ASA dümpelt bei 0,20 Euro herum, während Millionen-Deals eintrudeln.
Auf den ersten Blick paradox: Das Unternehmen sichert sich einen Millionen-US-Dollar-Auftrag nach dem anderen, doch der Kurs bewegt sich kaum. Die Stimmung am Markt ist eisig, die Anleger skeptisch. Genau das könnte jetzt die große Gelegenheit sein. Denn wenn alle pessimistisch sind, wenn niemand mehr an die Story glaubt, dann sind die Kurse oft am Boden. Historisch gesehen entstehen genau in solchen Momenten die besten Einstiegschancen. Die Frage ist nicht ob, sondern wann der Turnaround kommt. Und wer dann dabei ist, könnte von einer Vervielfachung profitieren. 0,50 Euro? 1 Euro? Warum sollte das unmöglich sein, wenn die Auftragsbücher sich füllen und die Wasserstoff-Industrie endlich Fahrt aufnimmt?
Die Auftragslage überrascht positiv
Nel ASA hat in den vergangenen Wochen kräftig abgeräumt. Der norwegische Elektrolyseur-Spezialist holte sich Aufträge im Gesamtwert von über 50 Millionen US-Dollar. Das Projekt mit Kaupanes Hydrogen und HyFuel umfasst die Lieferung hochmoderner PEM-Elektrolyseanlagen. Es ist der zweitgrößte Auftrag in der Firmengeschichte. Zusätzlich festigte Nel die Partnerschaft mit GreenH für zwei Großprojekte in Kristiansund und Slagentangen mit einer Gesamtkapazität von 20 Megawatt. Die Lieferung ist für Ende 2026 bis 2027 geplant, der kommerzielle Betrieb soll Anfang 2028 starten. Beide Projekte erhalten massive staatliche Förderung durch Enova. Für HyFuel fließen 180 Millionen norwegische Kronen, für Kaupanes sogar 206 Millionen Kronen. Das zeigt, dass die Regierung voll hinter der Wasserstoff-Technologie steht. Trotzdem reagiert die Börse bisher nicht. Der Markt scheint die positiven Signale zu ignorieren. Doch genau diese Ignoranz könnte sich als Fehler herausstellen. Wer jetzt einsteigt, kauft zu Preisen, die von maximaler Skepsis geprägt sind.
Zahlen zeigen erste Lichtblicke trotz harter Phase
Das dritte Quartal 2025 war kein Zuckerschlecken. Der Umsatz schrumpfte deutlich gegenüber dem Vorjahr. Der Auftragseingang brach sogar um deutlich mehr als die Hälfte ein. Das klingt dramatisch und ist es auch. Doch ein genauer Blick zeigt erste Verbesserungen. Das EBITDA hat sich deutlich erholt. Von minus 90 Millionen Kronen im Vorjahr auf minus 37 Millionen Kronen im aktuellen Quartal. Die Kostensenkungsmaßnahmen greifen spürbar. Nel sitzt zudem auf einer soliden Liquidität von fast 1,8 Milliarden Kronen. Das Unternehmen kann also noch lange durchhalten. Die Vertragserlöse sanken zwar auf 303 Millionen Kronen, aber der Auftragsbestand liegt bei knapp einer Milliarde Kronen. Das ist ein Polster für die kommenden Monate. Der Wasserstoff-Markt entwickelt sich langsamer als gedacht. Viele Projekte verzögern sich, einige werden gestrichen. Doch Nel bleibt dran. CEO Hakon Volldal betont, dass der jüngste Großauftrag ein wichtiger Meilenstein nach einer schwachen Phase ist. Sobald die Branche wieder Fahrt aufnimmt, dürfte Nel zu den ersten Profiteuren gehören.

Charttechnik
Charttechnisch gesehen klebt die Aktie seit Monaten an der psychologisch wichtigen 0,20-Euro-Marke. Diese Linie wird verbissen verteidigt. Jeder Versuch nach oben wird prompt wieder abverkauft. Das ist ein klassisches Zeichen dafür, dass große Investoren noch abwarten. Sie wollen klarere Signale sehen. Doch genau das macht die aktuelle Situation so spannend. Sollte Nel nachhaltig über 0,20 Euro ausbrechen, könnte das ein starkes technisches Kaufsignal auslösen. Die 200-Tage-Linie liegt mit 0,21 Euro in Reichweite. Ein Überwinden dieser Hürde würde den Weg nach oben freimachen. Die Volatilität bleibt hoch, was kurzfristig für Nervosität sorgt. Langfristig orientierte Anleger könnten genau diese Schwäche aber nutzen. Historisch gesehen entstehen die besten Einstiege oft dann, wenn die technische Lage aussichtslos erscheint. Ein nachhaltiger Ausbruch mit hohen Umsätzen würde den Bären den Todesstoß versetzen. Dann wären Kurse von 0,50 Euro oder sogar 1 Euro wieder vielleicht keine Utopie mehr.
Was tun?
Die fundamentalen Nachrichten sind vielleicht besser als der Kurs vermuten lässt. Millionen-Aufträge, staatliche Förderung und eine verbesserte Kostenbasis sprechen für das Unternehmen. Die Charttechnik zeigt eine Bodenbildung bei 0,20 Euro. Ein Ausbruch nach oben könnte explosiv verlaufen. Natürlich bleiben Risiken bestehen. Die Wasserstoff-Branche kämpft mit Verzögerungen und schwacher Nachfrage. Doch wer auf Sicherheit wartet, verpasst oft die größten Chancen. Anleger mit Risikobereitschaft und Geduld können hier auf eine Vervielfachung setzen. Eine Verdopplung auf 0,40 Euro wäre vielleicht nur der Anfang. Kurse von 0,50 oder 1 Euro sind langfristig durchaus möglich, wenn die Branche endlich durchstartet. Langfristige Investoren mit starken Nerven könnten hier aber einen Volltreffer landen. Die Zeit des maximalen Pessimismus ist oft die beste Kaufgelegenheit.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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