Zertifizierungen nach Safety-Standards beschleunigen den Einsatz in sicherheitskritischen Branchen erste Kundenintegrationen laufen bereits.
Ferrous Systems, der führende Anbieter von Rust-basierten Softwarelösungen für Embedded- und sicherheitskritische Systeme, gibt heute bekannt, dass ein Teil der Rust-Core-Bibliothek ("core") erfolgreich vom TÜV SÜD nach IEC 61508 (SIL 2) zertifiziert wurde. Das Core-Subset ist in Ferrocene 25.11.0 enthalten, der aktuellen Version der Open Source-qualifizierten Rust-Compiler-Toolchain des Unternehmens. Der Einsatz von Rust in regulierten Branchen wird damit erheblich erleichtert. Mit dem Wissen, dass auch strengere Compliance-Anforderungen erfüllt werden, können Entwickler nun die enormen Leistungs- und Sicherheitsvorteile von Rust voll ausschöpfen.
"Ohne Core kann Rust in sicherheitskritischen Umgebungen oder im Bereich Embedded Systems praktisch nicht sinnvoll verwendet werden, und Core ist nicht zertifizierbar ohne Toolchains wie Ferrocene und deren entsprechende Validierung", sagt Florian Gilcher, Geschäftsführer von Ferrous Systems. "Dieser Schritt versetzt uns in die Lage, moderne Rust-Compiler und jetzt auch zertifizierte Bibliotheken anzubieten, die den Anforderungen der sicherheitskritischen Welt genügen."
Über Core
Core bildet die Basis aller anderen Rust-Bibliotheken. Es ist in "no_std"-Anwendungen enthalten und bietet ein unverzichtbares Toolset für die Embedded-Entwicklung. Im Gegensatz zu den meisten Bibliotheken ist Core eng mit dem Rust-Compiler verbunden. Ferrous Systems begann im Herbst 2023 mit der Zertifizierung eines Core-Subsets, um funktionale Sicherheitsstandards wie ISO 26262 und IEC 61508 zu unterstützen. Partner wie Cryspen und Thoughtworks unterstützten hierbei tatkräftig durch Tools und ihr Expertenwissen.
Der TÜV SÜD hat nun dieses erste Core-Subset nach IEC 61508 (SIL 2) zertifiziert. Die Zertifizierung gilt für die Ferrocene-Toolchain und deren Einsatz auf qualifizierten Targets, einschließlich Armv7E-M und Armv8-A.
Ferrous Systems arbeitet an der Unterstützung weiterer Standards und begleitet seine Kunden gleichzeitig auf dem Weg zu höheren Safety-Levels.
Über Ferrocene
Ferrocene ist die erste Open-Source-Rust-Compiler-Toolchain, die für den Einsatz in sicherheitskritischen Bereichen qualifiziert ist. Sie ermöglicht Entwicklungsteams die Erstellung sicherer Systeme, kann den gesamten Entwicklungsaufwand reduzieren und beschleunigt Zertifizierungsvorhaben. Ferrocene ist TÜV SÜD-qualifiziert für sicherheitsrelevante Anwendungen gemäß ISO 26262 (ASIL D), IEC 61508 (SIL 3) und IEC 62304 (Class C) und unterstützt eine Qualifizierung nach SIL 4 und DO-178C (DAL C). Ferrocene ist für Linux und QNX Neutrino verfügbar Unterstützung für weitere RTOS ist auf gesonderte Anfrage erhältlich. Der Quellcode ist unter der MIT- oder Apache 2.0-Lizenz veröffentlicht und umfasst ein Safety Manual sowie eine umfassende Zertifizierungsdokumentation, um strengste Sicherheitsanforderungen zu erfüllen.
Ferrocene 25.11.0 enthält Verbesserungen aus Rust 1.89 und 1.90, darunter explizit abgeleitete const-generic Argumente, zusätzliche Lints, cross-kompilierte Doctests sowie Unterstützung für i128- und u128-Typen in extern "C"-Funktionen. Core-Zertifizierungen werden parallel zu künftigen Ferrocene-Releases gepflegt und aktualisiert, um Kompatibilität und Rückverfolgbarkeit in Umgebungen mit erhöhten Anforderungen hinsichtlich Compliance zu gewährleisten.
Nutzung im Produktivbetrieb
Mehrere Unternehmen setzen das zertifizierte Core-Subset von Ferrocene bereits in sicherheitskritischen Systemen ein und gehören zu den ersten, die sicherheitszertifizierte Produkte mit Rust auf den Markt bringen:
- Sonair nutzt es für ADAR den weltweit ersten sicheren 3D-Ultraschallsensor für autonome Roboter. Er läuft auf einem Quad-Core Armv8-A sowie einem Armv7E-M-Subsystem.
- Kiteshield entwickelt mit Hilfe von Ferrocene ein Rust-basiertes Sicherheitssystem für den Untertagebergbau, das Kollisionen zwischen von Menschen gesteuerten und autonom operierenden Maschinen verhindern soll. Dieses System muss strenge Sicherheitsanforderungen erfüllen und schließt Komponenten ein, welche nach IEC 61508 bis SIL 3 zertifiziert sind.
- Weitere Roll-Outs für den Einsatz in der Automobilindustrie werden derzeit geprüft.
Ausblick
Ferrous Systems plant, das aktuelle Core-Subset künftig mit Fokus auf bestehende Kundenbedürfnisse auszudehnen an Erweiterungen auf zusätzliche Standards und höhere Safety-Levels wird entsprechend bereits gearbeitet. Kontaktieren Sie uns gerne zur Prüfung Ihres konkreten Anwendungsfalls zur Zertifizierung von Core.
Über Ferrous Systems
Ferrous Systems, gegründet 2018 in Berlin, ist der führende Anbieter von Rust-basierten Softwarelösungen für Embedded- und sicherheitskritische Systeme. Das Unternehmen treibt die Nutzung von Rust in regulierten Branchen voran, unter anderem durch die Entwicklung von Ferrocene, der ersten Open-Source-Rust-Compiler-Toolchain, die für höchste Automobil-, Industrie- und Medizinstandards qualifiziert ist. Ferrous Systems trägt aktiv zum Rust-Projekt und zum Embedded-Rust-Ökosystem bei und arbeitet eng mit Industriepartnern zusammen, um zuverlässige, speichersichere Softwarelösungen für hochzuverlässige Systeme weltweit bereitzustellen. Darüber hinaus bietet das Unternehmen Schulungen, Beratung und langfristigen Support, damit Entwicklungsteams Rust sicher und effizient einsetzen können. Weitere Informationen hierzu erhalten Sie unter ferrous-systems.com.
Originalversion auf businesswire.com ansehen: https://www.businesswire.com/news/home/20251203743499/de/
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Jessie Glockner
Global PR Manager, Ferrous Systems
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