RIGA (dpa-AFX) - Die Präsidenten der baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen haben sich skeptisch über die Aussichten der von den USA geführten Gespräche über ein Kriegsende in der Ukraine gezeigt. "Ich halte die Chancen, dass es eine Möglichkeit für einen Kompromiss und Konsens gibt, für minimal. Aber trotzdem müssen wir es versuchen", sagte der litauische Präsident Gitanas Nauseda nach einem Treffen mit seinen Amtskollegen in Riga.
Auch Gastgeber Edgars Rinkevics (Lettland) und Alar Karis (Estland) würdigten die Bemühungen und jüngsten Verhandlungen der Vereinigten Staaten. Doch wollten Russland und Präsident Wladimir Putin keinen Frieden und den Krieg fortsetzen, sagten die Staatsoberhäupter der drei EU- und Nato-Staaten unisono.
Die drei Präsidenten betonten weiter, dass ohne Beteiligung der Ukraine keine Entscheidung über die Zukunft und die Sicherheit des Landes getroffen werden könne. Auch mahnten sie mehr Mitsprache für Europa bei den Verhandlungen an. "Ich bin überzeugt, dass Europa und die Ukraine bei solchen Diskussionen mit am Tisch sitzen müssen", sagte Rinkevics.
Auch regionale Sicherheit im Fokus
Estland, Lettland und Litauen zählen zu den entschiedensten Unterstützern der Ukraine. Die drei Ostseestaaten grenzen alle drei an Russland und teils auch an dessen engen Verbündeten Belarus. Sie sehen Russlands Angriffskriegs als direkte Gefahr für die nationale Sicherheit.
Bei ihrem Treffen diskutieren die Präsidenten den Bau von physischen Barrieren entlang der Grenze, die der Schaffung der baltischen Verteidigungslinie dient. Damit wollen sich die drei Länder gegen mögliche Angriffe schützen. Die drei Staatschefs forderten zudem die EU und Nato auf, weiterhin einen starken Fokus auf die Sicherheit im Baltikum zu legen./awe/DP/men