Trotz seiner öffentlichen Wahrnehmung, primär als Schmuck oder physische Anlage zu dienen, erlebt Silber einen fundamentalen Wandel. Dieser Wandel wird von zwei Hauptfaktoren vorangetrieben. Die Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage wird zementiert, weil das Marktumfeld die strukturellen Gegebenheiten des Metalls ignoriert. Der Wandel: Industrielle Nachfrage dominiert Die Rolle von Silber in der Gesellschaft unterscheidet sich dramatisch von der traditionellen Ansicht. Die Nachfrage verlagert sich stark weg von der reinen Anlage hin zu industriellen Anwendungen, die heute etwa 55 Prozent des globalen Silberbedarfs ausmachen. Dieser massive strukturelle Wandel wird vor allem durch die Energiewende befeuert: Die Nachfrage aus dem Photovoltaik (PV)-Sektor erreichte 2024 ein neues Rekordhoch von 197,6 Mio. Unzen und stieg seit 2016 um beeindruckende 142,2 Prozent. Auch die Automobilindustrie, insbesondere durch die Elektrifizierung und die zunehmende Komplexität moderner Fahrzeuge, treibt den Bedarf stark an. Für 2024 wurd e erwartet, dass die industrielle Nachfrage erstmals die Marke von 700 Mio. Unzen übertrifft. Die starke Zunahme der industriellen Nachfrage in Ländern wie China und Indien verdeutlicht diesen globalen Trend hin zu neuen Technologien. Das Angebotsdefizit: Silber ist meist nur ein Beiprodukt Obwohl das Wachstum des Angebots im Jahr 2024 leicht zulegte, reichte es bei Weitem nicht aus, um die hohe globale Nachfrage zu decken. Infolgedessen verzeichnete der globale Silbermarkt 2024 bereits das vierte Jahr in Folge ein Angebotsdefizit. Das Defizit lag bei etwa 149 Mio. Unzen (ca. 4.600 Tonnen). Ein Ende dieses Defizits ist kurzfristig kaum in Sicht, was vor allem auf die Inelastizität des Angebots zurückzuführen ist: Der Großteil der weltweiten Silberproduktion wird nicht in primären ...Den vollständigen Artikel lesen ...
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