WIESBADEN (ots) -
- Je geringer das Haushaltseinkommen, desto höher ist der Anteil der Ausgaben für Lebensmittel und Wohnen an den gesamten Konsumausgaben
- Auch für Information und Kommunikation geben Haushalte mit geringem Einkommen anteilig mehr aus als Haushalte mit hohem Einkommen
- Ausgaben für Verkehr sind im Schnitt drittgrößter Posten nach Ausgaben für Wohnen und Lebensmittel
Je geringer das Einkommen der privaten Haushalte in Deutschland, desto höher ist der Anteil ihrer Ausgaben für Lebensmittel und Wohnen an den gesamten Konsumausgaben, oft auch als Lebenshaltungskosten bezeichnet. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach Ergebnissen der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) weiter mitteilt, verwendeten Haushalte mit einem monatlichen Nettoeinkommen von weniger als 1 300 Euro im Jahr 2023 im Durchschnitt 64 % (780 Euro) ihrer Konsumausgaben für Lebensmittel und Wohnen. Insgesamt gaben diese Haushalte durchschnittlich 1 210 Euro im Monat für den privaten Konsum aus.
Im Schnitt über alle Haushalte lag der für Lebensmittel und Wohnen aufgewendete Anteil bei etwas mehr als der Hälfte (52 %) der privaten Konsumausgaben. Zu den privaten Konsumausgaben zählen Ausgaben für Lebensmittel, Bekleidung, Wohnen, Verkehr, Kommunikation, Freizeit, Gaststätten und Unterkünfte, Innenausstattung, Gesundheit, Bildung, Finanzdienstleistungen sowie andere Waren und Dienstleistungen. Im Jahr 2023 lagen die Konsumausgaben eines Durchschnittshaushalts bei 3 030 Euro im Monat. Bei der vorherigen EVS im Jahr 2018 hatten sie 2 700 Euro betragen.
Haushalte mit hohem Einkommen geben nur knapp die Hälfte ihrer Konsumausgaben für Lebensmittel und Wohnen aus
Während Haushalte mit einem monatlichen Einkommen von unter 1 300 Euro im Jahr 2023 nahezu zwei Drittel (64 %) ihrer Konsumausgaben für Lebensmittel und Wohnen aufwendeten, waren es bei Haushalten mit einem Einkommen ab 5 000 Euro weniger als die Hälfte (47 %). Diese Haushalte gaben damit im Jahr 2023 monatlich durchschnittlich rund 2 250 Euro für Lebensmittel und Wohnen aus. Ihre gesamten monatlichen Konsumausgaben beliefen sich auf durchschnittlich 4 760 Euro.
Ausgaben-Anteil für Information und Kommunikation sinkt mit steigendem Einkommen
Auch bei den Ausgaben für Information und Kommunikation gilt: Je geringer das Haushaltseinkommen, desto höher ist deren Anteil an den gesamten Konsumausgaben. So machten die Ausgaben für Information und Kommunikation, unter die beispielsweise Internet- und Mobilfunkverträge, Streaming-Abos aber auch der Kauf von Handys, Tablets und Computern fallen, bei Haushalten mit einem Monatseinkommen von unter 1 300 Euro 7 % ihrer Konsumausgaben aus. Bei Haushalten mit einem Einkommen von über 5 000 Euro lag der Anteil bei 4 %. Für alle anderen Konsumausgaben wie Verkehr, Freizeit oder Bekleidung gilt hingegen überwiegend: Je höher das Einkommen, desto höher ist der Anteil der Ausgaben an den gesamten Konsumausgaben.
Ausgaben für Verkehr nach Wohnen und Lebensmitteln drittgrößter Ausgabenposten
Im Durchschnitt machten im Jahr 2023 nach den Ausgaben für Wohnen (38 %) und Lebensmittel (14 %) die Ausgaben für Verkehr mit 12 % den dritthöchsten Anteil an den Konsumausgaben aus. Als nächstgrößere Posten folgten die Ausgaben für Freizeit, Sport und Kultur (9 %), für Gastronomie- und Beherbergungsdienstleistungen (7 %), für Information und Kommunikation (5 %) sowie Innenausstattung (5 %).
Methodische Hinweise:
Bei den vorgestellten Ergebnissen handelt es sich um die ersten Ergebnisse der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) 2023, an der rund 54 000 private Haushalte teilnahmen. Die EVS findet alle fünf Jahre statt. Sie ist die größte freiwillige Haushaltserhebung der amtlichen Statistik. Die EVS 2023 hat eine umfangreiche Neukonzeption sowie einen Umstieg auf die aktuelle Klassifikation der Einnahmen und Ausgaben (SEA) 2021 erfahren. Unter anderem haben eine veränderte Anschreibemethodik und die erstmalige Möglichkeit der teilnehmenden Haushalte, ihre Angaben vollständig digital mittels Mobil- oder Web-App zu dokumentieren, zu einer einheitlicheren und genaueren Erfassung der Ausgaben in den einzelnen Kategorien geführt. Die Neuerungen sind aber auch mit Einschränkungen bei der Vergleichbarkeit der Ergebnisse mit den Vorjahren verbunden. Ausführliche Informationen hierzu bietet eine Sonderseite im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes.
In dieser Pressemitteilung werden ausschließlich die Konsumausgaben privater Haushalte betrachtet. Daneben gibt es weitere Ausgaben privater Haushalte, die nicht zu den Konsumausgaben zählen, wie Ausgaben für sonstige Steuern, Versicherungen, Übertragungen an andere private Haushalte oder Organisationen, die Tilgung und Verzinsung von Krediten sowie Ausgaben für die Bildung von Geld- und Sachvermögen, zu denen unter anderem die höheren Investitionsausgaben von Eigentümerhaushalten in Instandhaltungsmaßnahmen zählen.
Zu den Ausgaben für Lebensmittel zählen in der EVS die Ausgaben für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren. Zu den Ausgaben für Wohnen zählen neben den Mietzahlungen (einschließlich Betriebskosten) auch die Ausgaben für Energie und kleinere Instandhaltungen. In Anlehnung an das Vorgehen bei den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen werden Haushalten, die mietfrei oder im Eigentum wohnen, fiktive Mietzahlungen unterstellt, deren Höhe sich an vergleichbaren Mietwohnungen orientiert. Reduziert werden diese unterstellten Mietzahlungen um die getätigten Ausgaben für den Erhalt des selbst genutzten Wohnraums. Der fiktive Eigentümermietwert wird auf der Einnahmenseite als Bestandteil des Einkommens aus Vermögen hinzugerechnet. Mit diesen unterstellten Mietzahlungen lassen sich die Ausgabenstrukturen von Eigentümer- und Mieterhaushalten besser miteinander vergleichen.
Zu den Ausgaben für Information und Kommunikation zählen neben den Dienstleistungen für Festnetz, Mobilfunk und Internet auch die Ausgaben für den Kauf von Smartphones, Tablets, Computern sowie Unterhaltungselektronik, die Ausgaben für Software sowie Fernseh-, Rundfunk- und Streaming-Gebühren.
Die Ausgaben für Verkehr beinhalten unter anderem die Ausgaben für Kauf, Leasing, Wartung und Reparatur von Fahrzeugen sowie für Kraftstoffe und Fahrkarten.
Weitere Informationen:
Weitere Ergebnisse der EVS sind im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes auf den Themenseiten "Konsumausgaben und Lebenshaltungskosten" sowie "Ausstattung mit Gebrauchsgütern" und in GENESIS-Online (Tabellen 63221) verfügbar.
Die Ergebnisse der EVS 2023 zu Geld- und Sachvermögen werden voraussichtlich im 1. Quartal 2026 veröffentlicht, die detaillierten Ergebnisse zu den Ausgaben für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren folgen im 2. Quartal 2026.
Diese Pressemitteilung ist, gegebenenfalls ergänzt mit weiteren Informationen und Verlinkungen zum Thema, veröffentlicht unter www.destatis.de/pressemitteilungen.
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Weitere Auskünfte:
Einkommen, Konsum, Lebensbedingungen
Telefon: +49 611 75 8880
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Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/32102/6175197
- Je geringer das Haushaltseinkommen, desto höher ist der Anteil der Ausgaben für Lebensmittel und Wohnen an den gesamten Konsumausgaben
- Auch für Information und Kommunikation geben Haushalte mit geringem Einkommen anteilig mehr aus als Haushalte mit hohem Einkommen
- Ausgaben für Verkehr sind im Schnitt drittgrößter Posten nach Ausgaben für Wohnen und Lebensmittel
Je geringer das Einkommen der privaten Haushalte in Deutschland, desto höher ist der Anteil ihrer Ausgaben für Lebensmittel und Wohnen an den gesamten Konsumausgaben, oft auch als Lebenshaltungskosten bezeichnet. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach Ergebnissen der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) weiter mitteilt, verwendeten Haushalte mit einem monatlichen Nettoeinkommen von weniger als 1 300 Euro im Jahr 2023 im Durchschnitt 64 % (780 Euro) ihrer Konsumausgaben für Lebensmittel und Wohnen. Insgesamt gaben diese Haushalte durchschnittlich 1 210 Euro im Monat für den privaten Konsum aus.
Im Schnitt über alle Haushalte lag der für Lebensmittel und Wohnen aufgewendete Anteil bei etwas mehr als der Hälfte (52 %) der privaten Konsumausgaben. Zu den privaten Konsumausgaben zählen Ausgaben für Lebensmittel, Bekleidung, Wohnen, Verkehr, Kommunikation, Freizeit, Gaststätten und Unterkünfte, Innenausstattung, Gesundheit, Bildung, Finanzdienstleistungen sowie andere Waren und Dienstleistungen. Im Jahr 2023 lagen die Konsumausgaben eines Durchschnittshaushalts bei 3 030 Euro im Monat. Bei der vorherigen EVS im Jahr 2018 hatten sie 2 700 Euro betragen.
Haushalte mit hohem Einkommen geben nur knapp die Hälfte ihrer Konsumausgaben für Lebensmittel und Wohnen aus
Während Haushalte mit einem monatlichen Einkommen von unter 1 300 Euro im Jahr 2023 nahezu zwei Drittel (64 %) ihrer Konsumausgaben für Lebensmittel und Wohnen aufwendeten, waren es bei Haushalten mit einem Einkommen ab 5 000 Euro weniger als die Hälfte (47 %). Diese Haushalte gaben damit im Jahr 2023 monatlich durchschnittlich rund 2 250 Euro für Lebensmittel und Wohnen aus. Ihre gesamten monatlichen Konsumausgaben beliefen sich auf durchschnittlich 4 760 Euro.
Ausgaben-Anteil für Information und Kommunikation sinkt mit steigendem Einkommen
Auch bei den Ausgaben für Information und Kommunikation gilt: Je geringer das Haushaltseinkommen, desto höher ist deren Anteil an den gesamten Konsumausgaben. So machten die Ausgaben für Information und Kommunikation, unter die beispielsweise Internet- und Mobilfunkverträge, Streaming-Abos aber auch der Kauf von Handys, Tablets und Computern fallen, bei Haushalten mit einem Monatseinkommen von unter 1 300 Euro 7 % ihrer Konsumausgaben aus. Bei Haushalten mit einem Einkommen von über 5 000 Euro lag der Anteil bei 4 %. Für alle anderen Konsumausgaben wie Verkehr, Freizeit oder Bekleidung gilt hingegen überwiegend: Je höher das Einkommen, desto höher ist der Anteil der Ausgaben an den gesamten Konsumausgaben.
Ausgaben für Verkehr nach Wohnen und Lebensmitteln drittgrößter Ausgabenposten
Im Durchschnitt machten im Jahr 2023 nach den Ausgaben für Wohnen (38 %) und Lebensmittel (14 %) die Ausgaben für Verkehr mit 12 % den dritthöchsten Anteil an den Konsumausgaben aus. Als nächstgrößere Posten folgten die Ausgaben für Freizeit, Sport und Kultur (9 %), für Gastronomie- und Beherbergungsdienstleistungen (7 %), für Information und Kommunikation (5 %) sowie Innenausstattung (5 %).
Methodische Hinweise:
Bei den vorgestellten Ergebnissen handelt es sich um die ersten Ergebnisse der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) 2023, an der rund 54 000 private Haushalte teilnahmen. Die EVS findet alle fünf Jahre statt. Sie ist die größte freiwillige Haushaltserhebung der amtlichen Statistik. Die EVS 2023 hat eine umfangreiche Neukonzeption sowie einen Umstieg auf die aktuelle Klassifikation der Einnahmen und Ausgaben (SEA) 2021 erfahren. Unter anderem haben eine veränderte Anschreibemethodik und die erstmalige Möglichkeit der teilnehmenden Haushalte, ihre Angaben vollständig digital mittels Mobil- oder Web-App zu dokumentieren, zu einer einheitlicheren und genaueren Erfassung der Ausgaben in den einzelnen Kategorien geführt. Die Neuerungen sind aber auch mit Einschränkungen bei der Vergleichbarkeit der Ergebnisse mit den Vorjahren verbunden. Ausführliche Informationen hierzu bietet eine Sonderseite im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes.
In dieser Pressemitteilung werden ausschließlich die Konsumausgaben privater Haushalte betrachtet. Daneben gibt es weitere Ausgaben privater Haushalte, die nicht zu den Konsumausgaben zählen, wie Ausgaben für sonstige Steuern, Versicherungen, Übertragungen an andere private Haushalte oder Organisationen, die Tilgung und Verzinsung von Krediten sowie Ausgaben für die Bildung von Geld- und Sachvermögen, zu denen unter anderem die höheren Investitionsausgaben von Eigentümerhaushalten in Instandhaltungsmaßnahmen zählen.
Zu den Ausgaben für Lebensmittel zählen in der EVS die Ausgaben für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren. Zu den Ausgaben für Wohnen zählen neben den Mietzahlungen (einschließlich Betriebskosten) auch die Ausgaben für Energie und kleinere Instandhaltungen. In Anlehnung an das Vorgehen bei den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen werden Haushalten, die mietfrei oder im Eigentum wohnen, fiktive Mietzahlungen unterstellt, deren Höhe sich an vergleichbaren Mietwohnungen orientiert. Reduziert werden diese unterstellten Mietzahlungen um die getätigten Ausgaben für den Erhalt des selbst genutzten Wohnraums. Der fiktive Eigentümermietwert wird auf der Einnahmenseite als Bestandteil des Einkommens aus Vermögen hinzugerechnet. Mit diesen unterstellten Mietzahlungen lassen sich die Ausgabenstrukturen von Eigentümer- und Mieterhaushalten besser miteinander vergleichen.
Zu den Ausgaben für Information und Kommunikation zählen neben den Dienstleistungen für Festnetz, Mobilfunk und Internet auch die Ausgaben für den Kauf von Smartphones, Tablets, Computern sowie Unterhaltungselektronik, die Ausgaben für Software sowie Fernseh-, Rundfunk- und Streaming-Gebühren.
Die Ausgaben für Verkehr beinhalten unter anderem die Ausgaben für Kauf, Leasing, Wartung und Reparatur von Fahrzeugen sowie für Kraftstoffe und Fahrkarten.
Weitere Informationen:
Weitere Ergebnisse der EVS sind im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes auf den Themenseiten "Konsumausgaben und Lebenshaltungskosten" sowie "Ausstattung mit Gebrauchsgütern" und in GENESIS-Online (Tabellen 63221) verfügbar.
Die Ergebnisse der EVS 2023 zu Geld- und Sachvermögen werden voraussichtlich im 1. Quartal 2026 veröffentlicht, die detaillierten Ergebnisse zu den Ausgaben für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren folgen im 2. Quartal 2026.
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