Geopolitische Konflikte, US-Zollpolitik und das Kräftemessen mit China stellen international agierende Unternehmen vor enorme Herausforderungen. Wie sich diese Unwägbarkeiten auf das Geschäft der Handelsfinanzierung auswirken, erläutert Jochen Müller, Head of Cash Management und Trade Finance International Sales bei der Commerzbank bei Finance-TV. Seine Diagnose ist eindeutig: "Ein Kunde hat das ganz gut beschrieben. Er sagte zu mir, er sieht das Umfeld als Volatility im Quadrat." Diese Unsicherheit präge derzeit die Entscheidungen in den Unternehmen. In Zeiten zunehmender Sanktionen und fragmentierter Märkte setzen CFOs und Treasurer laut Müller verstärkt auf zwei Strategien: Risikoabsicherung und Liquiditätsoptimierung. "Diversifizierung ist sicherlich das Wort und die Strategie, die im Vordergrund steht", betont der Banker. Nearshoring und Friendshoring helfen, Bezugsmärkte sicherer zu gestalten, während alternative Absatzmärkte neue Chancen eröffnen - als Beispiel nennt Müller etwa Indien. Entscheidend dabei: Die Bank muss überall dort präsent sein, wo sich die Lieferketten ihrer Kunden neu formieren. Trotz aller Umbrüche bleiben dabei die bewährten Instrumente gefragt. Bestätigte Akkreditive, Exportgarantien und Supply-Chain-Finance-Lösungen erleben eine Renaissance. Beim Ausblick auf das kommende Jahr gibt sich der Commerzbanker zugleich optimistisch als auch realistisch: "Ich glaube, dass wir bei den klassischen Instrumenten bleiben, die sind global anerkannt und akzeptiert." Gleichzeitig sieht er in der aktuellen Volatilität auch Chancen für Unternehmen, neue Märkte zu erschließen. Mehr zu Finanzierungskosten, Risikomanagement und digitalen Trends, berichtet Müller im Gespräch bei Finance TV. Hinweis: Dieser Talk von FINANCE TV wird präsentiert von der Commerzbank.