Berlin (ots) -
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisiert den Kabinettsentwurf zur Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) als massive Verschlechterung: Die THG-Quote soll bis auf 59 Prozent im Jahr 2040 steigen, die Absenkung der Agrokraftstoff-Quote und der Ausstieg aus Soja-Diesel entfällt. Die betrugsanfälligen Palmöl-Reststoffe sollen erst ab 2027 ausgeschlossen werden. Für vermeintlich "fortschrittliche" biogene Kraftstoffe aus Abfall- und Reststoffen ist eine deutliche Steigerung der Mindestquote vorgesehen. Flug- und Schiffsverkehr werden nicht mehr einbezogen, was de facto eine Quote für Scheinlösungen wie Wasserstoff und E-Fuels im Straßenverkehr bedeutet. Anreize für E-Mobilität werden durch den Abbau der Mehrfachanrechnung für Ladestrom weiter reduziert.
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH:
"Die Bundesregierung verspielt die Chance, aus der THG-Quote ein echtes Klimaschutzinstrument zu machen. Hohe Quoten bringen nichts, wenn sie mit klimaschädlichen Kraftstoffen erfüllt werden. Soja für deutschen Diesel stammt zu 90 Prozent aus Südamerika und führt dort zu Abholzung von Tropenwäldern und massiven Menschenrechtsverletzungen. Agrokraftstoffe gehen generell mit enormem Flächen- und Ressourcenverbrauch einher und dürfen keinerlei Förderung erhalten. Auf begrenzt verfügbare Abfall- und Reststoffe zu setzen, öffnet Tür und Tor für Nutzungskonflikte und Betrug. Statt immer neue Schlupflöcher zu schaffen, muss der Bundestag jetzt den Einsatz biogener Rohstoffe im Tank konsequent begrenzen."
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH:
"Grünen Wasserstoff im Straßenverkehr zu verbrennen, ist reine Verschwendung und energiepolitischer Irrsinn. Hinzu kommt eine neue Förderung von 'kohlenstoffarmem' Wasserstoff, in dem unter anderem fossiles Gas und Kohle stecken und der nicht mal auf die EU-Ziele anrechenbar ist. Zudem soll die Quote verstärkt durch Wasserstoffeinsatz in Raffinerien erfüllt werden - ein Scheinausweg, der fossile Geschäftsmodelle verlängert. Die Anreize für E-Mobilität abzubauen, ist genau der falsche Weg und verspielt das Potential der THG-Quote als haushaltsneutrales Förderinstrument für E-Mobilität. Wir fordern den Bundestag auf, den Kabinettsentwurf abzulehnen und diese Fehlanreize zu korrigieren."
Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
0171 3649170, resch@duh.de
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer
0160 90354509, mueller-kraenner@duh.de
DUH-Newsroom:
030 2400867-20, presse@duh.de
www.duh.de
Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/22521/6176671
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisiert den Kabinettsentwurf zur Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) als massive Verschlechterung: Die THG-Quote soll bis auf 59 Prozent im Jahr 2040 steigen, die Absenkung der Agrokraftstoff-Quote und der Ausstieg aus Soja-Diesel entfällt. Die betrugsanfälligen Palmöl-Reststoffe sollen erst ab 2027 ausgeschlossen werden. Für vermeintlich "fortschrittliche" biogene Kraftstoffe aus Abfall- und Reststoffen ist eine deutliche Steigerung der Mindestquote vorgesehen. Flug- und Schiffsverkehr werden nicht mehr einbezogen, was de facto eine Quote für Scheinlösungen wie Wasserstoff und E-Fuels im Straßenverkehr bedeutet. Anreize für E-Mobilität werden durch den Abbau der Mehrfachanrechnung für Ladestrom weiter reduziert.
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH:
"Die Bundesregierung verspielt die Chance, aus der THG-Quote ein echtes Klimaschutzinstrument zu machen. Hohe Quoten bringen nichts, wenn sie mit klimaschädlichen Kraftstoffen erfüllt werden. Soja für deutschen Diesel stammt zu 90 Prozent aus Südamerika und führt dort zu Abholzung von Tropenwäldern und massiven Menschenrechtsverletzungen. Agrokraftstoffe gehen generell mit enormem Flächen- und Ressourcenverbrauch einher und dürfen keinerlei Förderung erhalten. Auf begrenzt verfügbare Abfall- und Reststoffe zu setzen, öffnet Tür und Tor für Nutzungskonflikte und Betrug. Statt immer neue Schlupflöcher zu schaffen, muss der Bundestag jetzt den Einsatz biogener Rohstoffe im Tank konsequent begrenzen."
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH:
"Grünen Wasserstoff im Straßenverkehr zu verbrennen, ist reine Verschwendung und energiepolitischer Irrsinn. Hinzu kommt eine neue Förderung von 'kohlenstoffarmem' Wasserstoff, in dem unter anderem fossiles Gas und Kohle stecken und der nicht mal auf die EU-Ziele anrechenbar ist. Zudem soll die Quote verstärkt durch Wasserstoffeinsatz in Raffinerien erfüllt werden - ein Scheinausweg, der fossile Geschäftsmodelle verlängert. Die Anreize für E-Mobilität abzubauen, ist genau der falsche Weg und verspielt das Potential der THG-Quote als haushaltsneutrales Förderinstrument für E-Mobilität. Wir fordern den Bundestag auf, den Kabinettsentwurf abzulehnen und diese Fehlanreize zu korrigieren."
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Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer
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