DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
EZB-CHEFPOSTEN - Die Bundesregierung will trotz schwieriger Ausgangslage Ansprüche auf den Chefposten der Europäischen Zentralbank (EZB) anmelden. Das erfuhr das Handelsblatt aus Regierungs- und Notenbankkreisen. Die Amtszeit von EZB-Präsidentin Christine Lagarde geht bis Ende 2027. Über die Nachfolge wird bereits diskutiert. EZB-Direktorin Isabel Schnabel und Bundesbank-Präsident Joachim Nagel haben Interesse signalisiert. Jedoch steht mit Ursula von der Leyen bereits eine Deutsche an der Spitze der EU-Kommission. Sollte Deutschland bei der Lagarde-Nachfolge leer ausgehen, setze Berlin auf den Posten des EZB-Chefvolkswirts, hieß es. (Handelsblatt)
CRASH-WARNUNGEN - Im deutschen Bankensektor wird Kritik an sich mehrenden Warnungen vor einem Börsencrash infolge der hohen Bewertung amerikanischer Technologie-Werte laut. Regulatoren oder Aufseher, deren Auftrag es sei, für die Stabilität von Märkten zu sorgen, müssten sich fragen, wann und wie häufig sie auf solche Gefahren hinweisen, moniert Harald Vogelsang, Vorstandssprecher der Hamburger Sparkasse (Haspa), im Interview mit der Börsen-Zeitung. Die Bundesbank habe sich früher mit Aussagen immer sehr zurückgehalten. "Mein Eindruck ist heute, dass die EZB einen anderen Kurs verfolgt und dass es deshalb umso schwieriger wird zu deuten, wann man auf Warnungen hören muss und wann nicht." (Börsen-Zeitung)
ENERGIEINFRASTRUKTUR - Die EU-Kommission will die europäische Energieinfrastruktur massiv ausbauen. EU-Energie-Kommissar Dan Jorgensen sagte im Gespräch mit dem Handelsblatt und anderen europäischen Medien, Ziel müsse es sein, möglichst schnell eine europäische Energie-Union - ein Zusammenwachsen der Energiemärkte der EU-Staaten - zu vollenden. Der Ausbau von grenzüberschreitenden Strom-, Gas- und Wasserstoffleitungen sei dafür entscheidend. In einem "European Grid Package" erläutert Jorgensens Behörde, wie Planung und Bau europäischer Energieinfrastrukturprojekte vorangebracht werden sollen. (Handelsblatt)
EU-SUBVENTIONEN - Die IG-Metall fordert angesichts der Krise der deutschen Industrie ein Ende der EU-Subventionen für Betriebsverlagerungen nach Osteuropa. "Die bisherige Subventionspraxis der EU ist ein Brandbeschleuniger für die Deindustrialisierung", sagte der stellvertretende Gewerkschaftschef Jürgen Kerner der Augsburger Allgemeinen. "Wenn klar ist, dass der Umbau von Standorten in Deutschland etwa im Zuge der Transformation in der Autoindustrie in Deutschland teuer ist, zugleich aber der Neubau solcher Werke in Osteuropa subventioniert wird, führt das zu einem Ausverkauf der heimischen Standorte", warnte der IG-Metall-Vize. Kerner führte als Beispiele Bosch und MAN an, die einen Stellenabbau in Deutschland und gleichzeitig neue Produktionsinvestitionen in Ungarn und Polen angekündigt hatten. "Für MAN etwa lockt in Polen ein dreistelliger Millionenbetrag an Subventionen", sagte Kerner. "Die EU muss diese Subventionspraxis beenden", forderte er. (Augsburger Allgemeine)
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December 11, 2025 00:21 ET (05:21 GMT)
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