NEW YORK (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat seine Vortagesgewinne am Donnerstag ein klein wenig ausgebaut. Die erwartungsgemäße Leitzinssenkung durch die US-Notenbank Fed am Vorabend lieferte unter dem Strich kaum noch positive Impulse. Gleichwohl überwand der Euro erstmals seit Mitte Oktober die Marke von 1,17 US-Dollar. Zuletzt mussten für einen Euro noch 1,1699 Dollar gezahlt werden und damit 0,04 Prozent mehr als tags zuvor.
Die Fed senkte zum dritten Mal in diesem Jahr den Leitzins. Der Zentralbankrat setzte das Zinsniveau um 0,25 Prozentpunkte herab. Die Risiken für die Beschäftigung hätten in den vergangenen Monaten zugenommen, hieß es. Gleichzeitig ist die Inflation hartnäckig.
Vor der Fed-Sitzung hätten viele Marktteilnehmer mit einer Art "falkenhafter" Zinssenkung gerechnet, also mit einer Kombination aus einer Zinssenkung und gleichzeitigen Signalen, dass von jetzt an das Tempo etwas verlangsamt werde, erklärt Devisenexperte Michael Pfister von der Commerzbank in seinem Morgenkommentar. "Im Grunde ging es auch in diese Richtung, der Fed-Chef Jerome Powell betonte gestern auf der Pressekonferenz, dass die Fed seit September die Zinsen um 75 Basispunkte und seit September letzten Jahres sogar um 175 Basispunkte gesenkt hat und die Funds Rate nun deutlich näher am neutralen Niveau liegt."
Dass der Dollar dennoch nicht davon profitieren konnte, liege auch daran, dass Powell sich sehr unbeeindruckt von der weiterhin über dem Ziel liegenden Inflation zu zeigen schien. So habe er betont, dass die Inflation nur noch aufgrund der Zölle über dem Ziel liege; ohne die Zolleffekte sähe das ganz anders aus und die Auswirkungen der Zölle dürften im ersten Quartal ihren Hochpunkt erreichen und dann langsam nachlassen./mis/nas