KIEW (dpa-AFX) - In der Ukraine sind infolge russischer Drohnen- und Raketenangriffe nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj noch immer Hunderttausende Familien ohne Strom. "Die Lage ist nach wie vor schwierig", teilte Selenskyj bei Telegram mit. Betroffen von den Stromausfällen seien die Regionen Mykolajiw, Odessa, Cherson, Tschernihiw, Donezk, Sumy und Dnipropetrowsk. In der Nacht habe es erneut russische Angriffe gegeben. "Es gibt Verletzte", sagte Selenskyj. Die Arbeiten auch an der Wiederherstellung der Wärme- und Wasserversorgungen liefen.
Vor den in Berlin für heute geplanten Verhandlungen mit US-Vertretern und Europäern über eine Beendigung des Krieges warf Selenskyj Moskau vor, den Ukrainern, "so viel Schaden wie möglich zufügen" zu wollen. "Insgesamt haben die Russen in dieser Woche mehr als 1500 Angriffsdrohnen, fast 900 gelenkte Flugbomben und 46 Raketen verschiedener Typen auf die Ukraine abgefeuert. In nur einer Woche", sagte er. Dazu veröffentlichte er erneut ein Video von den Bränden und schweren Schäden dieser Angriffe.
Selenskyj will an diesem Montag auch Kanzler Friedrich Merz (CDU) in Berlin zu Gesprächen über den Krieg treffen. "Die Ukraine braucht Frieden zu angemessenen Bedingungen, und wir sind bereit, so konstruktiv wie möglich zu arbeiten", sagte Selenskyj. In den nächsten Tagen erwarte er intensive diplomatische Bemühungen. "Es ist sehr wichtig, dass sie zu Ergebnissen führen. Ich zähle auf die Unterstützung unserer Partner", sagte er.
Das Land brauche auch weiterhin mehr Flugabwehrsysteme, die von den Verbündeten bereits versprochen worden seien. Die Ukraine wehrt sich seit fast vier Jahren gegen den russischen Angriffskrieg./mau/DP/he