Berlin/Kabul (ots) -
- 18 Prozent mehr Kinder durch Hunger gefährdet als noch im vergangenen Winter
- Hilfskürzungen erschweren Versorgung mangelernährter Kinder und Mütter
- Save the Children unterstützt mit Kleidung, Decken, Heizgeräten und Isoliermaterial
Mehr als ein Drittel der Kinder in Afghanistan sind in diesem Winter von schwerem Hunger bedroht - ein Anstieg von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das zeigt eine Analyse neuer Daten der internationalen IPC-Hunger-Skala, die heute veröffentlicht wurden.
Nach Berechnungen von Save the Children werden sich 36 Prozent der Kinder in Afghanistan - über neun Millionen Kinder - bis März 2026 in einer akuten Hungerkrise (IPC 3) oder sogar einer Hungernotlage (IPC 4) befinden, falls keine zusätzliche Nahrungsmittelhilfe geleistet wird.
Derzeit sind laut dem neuen IPC-Bericht (https://www.ipcinfo.org/ipc-country-analysis/details-map/en/c/1159816/?iso3=AFG) fast 3,7 Millionen Kinder unter fünf Jahren von akuter Mangelernährung betroffen; im vergangenen Winter (https://www.ipcinfo.org/ipc-country-analysis/details-map/en/c/1159434/?iso3=AFG) waren es noch 3,5 Millionen. Auch in den Gesundheits- und Ernährungskliniken von Save the Children in Afghanistan zeigt sich ein besorgniserregender Trend: Von Januar bis Oktober 2025 stieg die Zahl der Behandlungen mittelschwerer akuter Mangelernährung um rund 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum - sowohl bei Kindern unter fünf Jahren als auch bei schwangeren und stillenden Frauen.
"Der Anstieg von Hunger und Mangelernährung bei Kindern in Afghanistan ist ein Alarmsignal", sagt Florian Westphal, Geschäftsführer von Save the Children Deutschland, der das Land in den vergangenen Jahren mehrfach besuchte. "Mit Einbruch des Winters werden immer mehr Familien nicht mehr wissen, wie sie sich versorgen sollen. Kinder werden aus der Schule genommen und müssen arbeiten gehen, damit ihre Eltern zumindest eine Mahlzeit am Tag auf den Tisch bringen können. Gleichzeitig gibt es immer weniger Mittel für lebensrettende Ernährungsprogramme. Kinder und Frauen - die zusammen rund 80 Prozent der Nahrungsmittelhilfe erhalten - sind davon am stärksten betroffen. Wir brauchen jetzt dringend mehr Hilfsgelder für die Menschen in Afghanistan."
Aktuell ist wegen fehlender Finanzierung die Versorgung von bis zu 38.000 mangelernährten Kindern und Müttern gefährdet, die von Save the Children in Afghanistan Spezialnahrung erhalten. Insgesamt werden laut IPC-Bericht in diesem Winter voraussichtlich nur noch rund eine Million Menschen Hilfe erhalten können, während es im Winter 2024 noch 5,6 Millionen waren. Verschärft wird die Lage durch eine anhaltende Dürre, die Ernten vernichtet, Vieh tötet und Menschen zwingt, auf der Suche nach Arbeit ihr Zuhause zu verlassen.
Den Vereinten Nationen zufolge (https://www.unocha.org/publications/report/afghanistan/afghanistan-overview-funding-shortfall-and-impact-humanitarian-operations-14-august-2025) benötigt mehr als die Hälfte der Bevölkerung Afghanistans - fast 23 Millionen Menschen - humanitäre Hilfe. Gleichzeitig mussten aufgrund von Mittelkürzungen 420 Gesundheitskliniken und rund 300 Ernährungszentren ihre Arbeit einstellen.
Save the Children ist seit 1976 in Afghanistan tätig, derzeit mit direkter Hilfe in neun Provinzen und gemeinsam mit Partnerorganisationen in weiteren elf Provinzen. In diesem Winter wird Save the Children knapp 75.000 Menschen mit Winterausstattung versorgen, darunter Kleidung, Decken, Heizgeräte und Isoliermaterialien. Mehr als 21.000 Kinder werden von der Installation von Heizgeräten in Schulen und Kindertagesstätten profitieren.
Zusatzmaterial zum Download:
Fotos, B-Roll und Video-Interview von Menschen, die in Afghanistan von Save the Children unterstützt werden, finden Sie hier:
https://ots.de/1re9ET
Unter © Save the Children ist das Material honorarfrei auch zur Weitergabe an Dritte nutzbar.
Über Save the Children
Im Nachkriegsjahr 1919 gründete die britische Sozialreformerin und Kinderrechtlerin Eglantyne Jebb Save the Children, um Kinder in Deutschland und Österreich vor dem Hungertod zu retten. Heute ist die inzwischen größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt in rund 120 Ländern tätig. Save the Children setzt sich ein für Kinder in Kriegen, Konflikten und Katastrophen. Für eine Welt, die die Rechte der Kinder achtet, in der alle Kinder gesund und sicher leben sowie frei und selbstbestimmt aufwachsen und lernen können - seit über 100 Jahren.
Pressekontakt:
Save the Children Deutschland e.V.
Pressestelle -Silke Zorn
Tel.: +49 (0)30 - 27 59 59 79 -232
Mail: silke.zorn@savethechildren.de
Original-Content von: Save the Children Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/106106/6180912
- 18 Prozent mehr Kinder durch Hunger gefährdet als noch im vergangenen Winter
- Hilfskürzungen erschweren Versorgung mangelernährter Kinder und Mütter
- Save the Children unterstützt mit Kleidung, Decken, Heizgeräten und Isoliermaterial
Mehr als ein Drittel der Kinder in Afghanistan sind in diesem Winter von schwerem Hunger bedroht - ein Anstieg von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das zeigt eine Analyse neuer Daten der internationalen IPC-Hunger-Skala, die heute veröffentlicht wurden.
Nach Berechnungen von Save the Children werden sich 36 Prozent der Kinder in Afghanistan - über neun Millionen Kinder - bis März 2026 in einer akuten Hungerkrise (IPC 3) oder sogar einer Hungernotlage (IPC 4) befinden, falls keine zusätzliche Nahrungsmittelhilfe geleistet wird.
Derzeit sind laut dem neuen IPC-Bericht (https://www.ipcinfo.org/ipc-country-analysis/details-map/en/c/1159816/?iso3=AFG) fast 3,7 Millionen Kinder unter fünf Jahren von akuter Mangelernährung betroffen; im vergangenen Winter (https://www.ipcinfo.org/ipc-country-analysis/details-map/en/c/1159434/?iso3=AFG) waren es noch 3,5 Millionen. Auch in den Gesundheits- und Ernährungskliniken von Save the Children in Afghanistan zeigt sich ein besorgniserregender Trend: Von Januar bis Oktober 2025 stieg die Zahl der Behandlungen mittelschwerer akuter Mangelernährung um rund 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum - sowohl bei Kindern unter fünf Jahren als auch bei schwangeren und stillenden Frauen.
"Der Anstieg von Hunger und Mangelernährung bei Kindern in Afghanistan ist ein Alarmsignal", sagt Florian Westphal, Geschäftsführer von Save the Children Deutschland, der das Land in den vergangenen Jahren mehrfach besuchte. "Mit Einbruch des Winters werden immer mehr Familien nicht mehr wissen, wie sie sich versorgen sollen. Kinder werden aus der Schule genommen und müssen arbeiten gehen, damit ihre Eltern zumindest eine Mahlzeit am Tag auf den Tisch bringen können. Gleichzeitig gibt es immer weniger Mittel für lebensrettende Ernährungsprogramme. Kinder und Frauen - die zusammen rund 80 Prozent der Nahrungsmittelhilfe erhalten - sind davon am stärksten betroffen. Wir brauchen jetzt dringend mehr Hilfsgelder für die Menschen in Afghanistan."
Aktuell ist wegen fehlender Finanzierung die Versorgung von bis zu 38.000 mangelernährten Kindern und Müttern gefährdet, die von Save the Children in Afghanistan Spezialnahrung erhalten. Insgesamt werden laut IPC-Bericht in diesem Winter voraussichtlich nur noch rund eine Million Menschen Hilfe erhalten können, während es im Winter 2024 noch 5,6 Millionen waren. Verschärft wird die Lage durch eine anhaltende Dürre, die Ernten vernichtet, Vieh tötet und Menschen zwingt, auf der Suche nach Arbeit ihr Zuhause zu verlassen.
Den Vereinten Nationen zufolge (https://www.unocha.org/publications/report/afghanistan/afghanistan-overview-funding-shortfall-and-impact-humanitarian-operations-14-august-2025) benötigt mehr als die Hälfte der Bevölkerung Afghanistans - fast 23 Millionen Menschen - humanitäre Hilfe. Gleichzeitig mussten aufgrund von Mittelkürzungen 420 Gesundheitskliniken und rund 300 Ernährungszentren ihre Arbeit einstellen.
Save the Children ist seit 1976 in Afghanistan tätig, derzeit mit direkter Hilfe in neun Provinzen und gemeinsam mit Partnerorganisationen in weiteren elf Provinzen. In diesem Winter wird Save the Children knapp 75.000 Menschen mit Winterausstattung versorgen, darunter Kleidung, Decken, Heizgeräte und Isoliermaterialien. Mehr als 21.000 Kinder werden von der Installation von Heizgeräten in Schulen und Kindertagesstätten profitieren.
Zusatzmaterial zum Download:
Fotos, B-Roll und Video-Interview von Menschen, die in Afghanistan von Save the Children unterstützt werden, finden Sie hier:
https://ots.de/1re9ET
Unter © Save the Children ist das Material honorarfrei auch zur Weitergabe an Dritte nutzbar.
Über Save the Children
Im Nachkriegsjahr 1919 gründete die britische Sozialreformerin und Kinderrechtlerin Eglantyne Jebb Save the Children, um Kinder in Deutschland und Österreich vor dem Hungertod zu retten. Heute ist die inzwischen größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt in rund 120 Ländern tätig. Save the Children setzt sich ein für Kinder in Kriegen, Konflikten und Katastrophen. Für eine Welt, die die Rechte der Kinder achtet, in der alle Kinder gesund und sicher leben sowie frei und selbstbestimmt aufwachsen und lernen können - seit über 100 Jahren.
Pressekontakt:
Save the Children Deutschland e.V.
Pressestelle -Silke Zorn
Tel.: +49 (0)30 - 27 59 59 79 -232
Mail: silke.zorn@savethechildren.de
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