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Die Anteile des chinesischen E-Fahrzeugherstellers Xpeng haben aus dem Nichts fast 8 Prozent zugelegt. Das könnte der Auftakt zu einer größeren Erholung sein.
Xpeng: Ein starker Outperformer in einem schwachen Markt
Hinter den Aktien vieler E-Fahrzeughersteller liegt ein schwieriges Börsenjahr. Zwar startete 2025 für etliche Unternehmensanteile schwungvoll, darunter auch für Branchenprimus BYD, doch Überkapazitäten, Wachstumssorgen und Margendruck haben zu einer deutlichen Abkühlung des Sentiments gegenüber der Branche gesorgt - mit entsprechenden Konsequenzen für die Aktienkursentwicklung.
In diesem Umfeld hat die Aktie von Xpeng angesichts eines Plus von 57,4 Prozent seit dem Jahreswechsel relative Stärke bewiesen. Die ambitionierten Zukunftspläne des BYD-Konkurrenten in den Bereichen Künstliche Intelligenz und Robotik sowie steigende Zulassungszahlen haben die Fantasie der Anlegerinnen und Anleger beflügelt.
Aktie meldet sich zurück: Jetzt die Korrektur kaufen?
Ganz entziehen konnte sich die Aktie dem Verkaufsdruck der Branche jedoch nicht. Insbesondere in den vergangenen Wochen setzte Xpeng scharf zurück. Doch am Freitag hat die Aktie am Handelsplatz in Honkong ohne erkennbare Neuigkeiten 7,7 Prozent an Wert gewonnen. Auch andere Automobilwerte wie Nio (+2,3 Prozent) und Li Auto (+3,8 Prozent) zogen nach. Damit könnte der Startschuss für eine Erholung bereits gefallen sein.

Hohe Volatilität ist hier an der Tagesordnung
Nach einem fulminanten Börsendebüt im August 2020 und einem Allzeithoch jenseits der 60-Dollar-Marke handelte Xpeng zwischen November 2020 und November 2022 in einem Bärenmarkt. Seit einem Tief bei 6,18 US-Dollar läuft allerdings eine mehrjährige Erholung, wenngleich diese von hoher Volatilität geprägt war.
Auch die vergangenen 12 Monaten verliefen mit einer hohen Schwankungsbreite. Das demonstriert nicht nur das Kursplus von 57,4 Prozent in diesem Jahr, sondern auch die zwischenzeitliche Verzweieinhalbfachung der Anteile von 11,14 auf 28,24 US-Dollar.
Überwiegend spielte sich das Kursgeschehen zwischen 20 und 25 US-Dollar mit den Extensionen 27 und 18 US-Dollar ab. So ging der jüngste Verkaufsimpuls vom Jahreshoch bei 28,24 US-Dollar aus. Technisch war dieser die Folge von einem Relative-Stärke-Index im überkauften Bereich einerseits und bearishen Divergenzen andererseits - das Jahreshoch der Aktie konnte nicht durch Hochs in den technischen Indikatoren bestätigt werden.
Hongkong-Turbo könnte wichtige Unterstützung zurückgewinnen
Die Korrektur der vergangenen Wochen hat beträchtlichen Schaden angerichtet. Neben den gleitenden Durchschnitten ist Xpeng auch unter die Unterstützung bei 20 US-Dollar gefallen. Die Unterstützung bei 18 US-Dollar musste jedoch nicht in Anspruch genommen werden.
Am Freitag ist nach dem starken Kursanstieg in Hongkong im Handel an der NYSE eine Eröffnung knapp unterhalb von 20 US-Dollar zu erwarten. Dass könnte dazu führen, dass die Aktie diesen Support noch vor dem Wochenende zurückerobert.
Trendstärkeindikator vor bedeutendem Entspannungssignal
Die gewichtigere Verbesserung wird sich jedoch im MACD ergeben: Der Trendstärkeindikator wird seine Signallinie überwinden können und damit deutliche Entspannung im kurzfristigen Abwärtstrend anzeigen. Das genügte in der Vergangenheit bereits häufiger für Gegenbewegungen. Im Sommer folgte daraus sogar eine mehrmonatige Rallye an das bisherige Jahreshoch.
Da der RSI zuletzt leicht überverkauft war und sich jetzt ebenfalls erholen kann, stehen die Weichen auf eine Gegenbewegung und damit möglicherweise eine rasche Rückeroberung der gleitenden Durchschnitte, was für neue prozyklische Kaufsignale sorgen würde. Mittelfristig lässt das einen Anstieg bis 28 US-Dollar erwarten, solange das jüngste Korrekturtief nicht nachhaltig unterschritten wird.
Fokus auf Wachstum: Nicht vom hohen KGV beeindrucken lassen
Aus einer fundamentalen Perspektive wirkt Xpeng mit einem KGVe 2026 von 50,2 zunächst wenig attraktiv. Das ist aber eine Folge der vielseitigen Investitionen des Konzerns, die angesichts eines Barmittelbestandes von 5,1 Milliarden US-Dollar finanziell mühelos zu bewältigen sind. Operativ nähert sich der Volkswagen-Partner immer schneller der Profitabilität. Im abgelaufenen Quartal lag das EBITDA bei "nur" noch -19,3 Millionen US-Dollar. Vor 2 Jahren war der operative Verlust noch 20 Mal so groß. Dementsprechend sollte Xpeng vor allem am Wachstum gemessen werden: Im kommenden Jahr sollen die Erlöse von 11,2 auf 15,9 Milliarden US-Dollar ansteigen. Das verdient eine Premium-Bewertung!
Dementsprechend empfiehlt eine überwältigende Mehrheit dar Analystinnen und Analysten (23 von 29) Xpeng entweder zum Kaufen oder Übergewichten. Als fairer Wert werden im Mittel 28,38 US-Dollar angegeben. Das entspricht einem Kurs oberhalb der bisherigen Jahreshochs und impliziert eine Upside von 52,6 Prozent.
Fazit: Jetzt einsteigen - und Verdopplungschance sichern!
Die Xpeng-Aktie hat sich in diesem Jahr vom schwachen Trend vieler Mitbewerber abkoppeln und relative Stärke beweisen können. Zwar kam es in den vergangenen Wochen auch hier zu Schwäche, die aber könnte mit Blick auf den starken Kursanstieg am Freitag und die Entspannung in den technischen Indikatoren zum Einstieg genutzt werden.
Anlegerinnen und Anleger, die zugunsten überproportional hoher Ertragschancen etwas Risiko einzugehen bereit sind, können anstatt auf die Aktie auch auf das KO-Zertifikat HT4WST setzen. Dieses bietet einen attraktiven Hebel von 4,9 - und eine eingebaute Stopp-Loss-Funktion: Fällt Xpeng unter die KO-Barriere von 17,06 US-Dollar, verfällt HT4WST nicht wertlos, sondern bietet eine Rückzahlung von 1,02 Euro. Das reduziert Verlustrisiken! Der Basispreis liegt unterdessen bei 15,87 Euro. Bei HW4WST handelt es sich um ein Endloszertifikat mit folgenden Auszahlungsprofil (beispielhafte Fälle):

Doch Vorsicht: Sollte Xpeng per Overnight-Gap (Kurslücke) unter die KO-Barriere oder sogar den Basispreis fallen, sind auch kleinere Rückzahlungsbeträge als 1,02 Euro möglich - bis hin zum Totalverlust, der auch mit HT4WST nicht vollständig ausgeschlossen werden kann. Daher sollte die Positionsgröße mit Bedacht und dem individuellen Risikoprofil entsprechend gewählt werden.
Gastautor: Max Gross
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